Der Dogo Argentino – Der Latino unter den Hunden

 

Ein treuer Jagdhund – der Dogo Argentino zeichnet sich durch Hartnäckigkeit und Tapferkeit aus

 

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Der Dogo Argentino ist ein Hund mit starkem Charakter und braucht eine konsequente Erziehung.

Die Argentinische Dogge stammt ursprünglich aus der Provinz Cordoba in Argentinien. Dieser „Latino“ unter den Hunden entstand durch die Kreuzung gleich mehrerer Hunderassen und wurde einst für die Jagd auf Wildschweine und Raubkatzen verwendet. Heute wird er auch häufig als Familienhund gehalten.

 
 

Geschichte und Herkunft des Dogo Argentino

 

Steckbrief Dogo Argentino

  • Ursprungsland: Argentinien
  • Standardnummer: 292
  • Widerristhöhe: Rüden: 64-65 cm, Hündinnen: 62-64 cm
  • Gewicht: 40 bis 45 kg
  • Verwendung: Jagdhund (Großwild)
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.1: Molosser, doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Dr. Antonio Nores Martinez, der Mann, der 1928 den ersten Standard für diesen Hund entwickelte, gilt als der Vater des Dogo-Argentinos. Ursprünglich war angedacht, einen sehr vielseitigen Hund zu züchten: Es sollte ein Hund entstehen, der sowohl zur unerschrockenen Jagd als auch als Wach-, Haus- und Familienhund taugt. Begonnen hatte Martinez mit der bewussten Kreuzung verschiedener reinrassiger Hunde mit dem so genannten alten Kampfhund von Cordoba.

Dieser war eine Mischung aus Bullterrier, Englischer Bulldogge, Mastiff, Pointer und weiteren Hunderassen. Man sagte dem kräftigen Hund, der mit Vorliebe bei Hundekämpfen eingesetzt wurde, ein unausgeglichenes Wesen nach. Dank seiner großen Geduld sowie seines Wissens über Vererbungslehre, gelang Martinez nach einigen Generationen ein Wurf Hunde, die stabil vererbbare Eigenschaften besaßen. Sah man den Dogo-Argentino anfänglich jedoch immer noch als Kampfhund an, so ließ Martinez – selbst passionierter Jäger – ihn zur Großwildjagd antreten.

Weitere Einkreuzungen ließen dann im Laufe der Jahre den Dogo-Argentino zu einem Gesellschaftshund werden. Übrigens wurde die weiße Fellfarbe angezüchtet, damit die Jäger den Hund besser erkennen und nicht aus Versehen auf ihn schießen. Die Argentinier schätzten seinen Mut, seine Hartnäckigkeit und seinen hervorragenden Geruchssinn. So beschützte er ihre Rinderherden bestens, denn er schreckt weder vor Wildschweinen noch vor einem Puma zurück.

1964 erkannte die Argentinische Kynologische Vereinigung den Dogo-Argentino als Hunderasse an. Neun Jahre später – nachdem Martinez verstarb und sein Bruder dessen Lebenswerk weitergeführt hatte – erkannte auch die FCI diesen Hund als erste und einzige argentinische Hunderasse an. Seinen Weg nach Deutschland fand der Dogo-Argentino 1968, als der Kynologe Erich Schneider-Leyer die ersten drei Hunde dieser Hunderasse in unser Land brachte.

Erstmalig in Europa begann er die Zucht auf Schloss Scheer in Baden-Württemberg.

Dogo Argentino: Tipps zur Haltung und Erziehung, Ernährung und Pflege

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Video zur Rasse des Dogo Argentino

 
► Dogo Argentino [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Dogo Argentino

 

Der Dogo-Argentino trägt die FCI Standardnummer 292 und gehört zur Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde) sowie zur Sektion 2.2 Molossoide – Doggenartige Hunde. Laut Rassestandard wird eine Widerristhöhe von 64 – 65 Zentimeter beim Rüden und 62 – 64 Zentimeter bei der Hündin gewünscht. Das Gewicht ist je nach Geschlecht mit 40 bis 45 Kilogramm festgelegt. Damit gehört der Hund zu den eher schlanken, jedoch großen Tieren. Seine Lebenserwartung beträgt etwa 10 bis 12 Jahre.

Sein Fell ist kurz, glatt und weich. Es ist nur in der Farbe weiß zugelassen. Ein kleiner dunkler Fleck am Kopf des Hundes oder um die Augen herum ist laut FCI Standard erlaubt. Der Dogo-Argentino besitzt schwarzes Nasenpigment. Je nach Klima ist das Haar dieser Hunde unterschiedlich dicht. Bei kalter Witterung kann es sogar zur Bildung von Unterwolle kommen.

Typisch für die Rasse ist die kräftige Muskulatur, die sich deutlich am Körper abzeichnet. Dabei wirken seine Bewegungen schnell, selbstsicher und zielgerichtet.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Dogo Argentino

 


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Der Dogo Argentino hat ein treues aber auch hartnäckiges Wesen und muss konsequent erzogen werden.

Prinzipiell kann man sagen, dass der Dogo-Argentino ein Jagdhund ist. Er zeichnet sich vor allem durch große Treue und Anhänglichkeit seinem Besitzer gegenüber, sowie Hartnäckigkeit und Tapferkeit aus. Er liebt seine Familie und Kinder über alles. Dabei besitzt er einen sehr starken Charakter, weiß, was er will, ist aber auch bis zu einem gewissen Grad äußerst gutmütig und hat eine hohe Reizschwelle.

Auch wenn er als ehemaliger Wildschweinjäger eine durchaus blutrünstige Vergangenheit hat, besitzt er ein freundliches und fröhliches Wesen und kann seine Körperkraft wohldosiert einsetzen. Trotzdem braucht er eine überaus konsequente Erziehung und fundierte Sozialisierung bereits im Welpenalter. Sein Verhalten wird gelassener sein, wenn der Dogo zusammen mit anderen Hunden aufwächst.

 
 

Im der Begegnung mit anderen Hunden ist diese Rasse nicht einfach zu halten, denn die Vierbeiner neigen zu einer ausgeprägten Dominanz. Ihr Schutz- und Wachtrieb ist, auch wenn sie überhaupt nicht zum Kläffen neigen, stark entwickelt und das starke Territorialverhalten kann schon mal Probleme bereiten. Fremden gegenüber zeigt er sich sehr reserviert und sein Jagdtrieb ist nach wie vor stark ausgeprägt, was eine stringente Erziehung und das Erlernen der Grundkommandos besonders wichtig macht, damit man später einen Hund erhält, der sich gut abrufen lässt.

Je nach Wurf kann er einen Hang zur Aggressivität entwickeln. Daher muss der Hund schon vom Welpenalter an gut sozialisiert und konsequent erzogen werden. Der Dogo-Argentino gehört nicht in die Hände von Anfängern, denn jeden Fehler in seiner Erziehung wird er gnadenlos ausnutzen. Kommandos sollten sicher, eingängig und mit Festigkeit vermittelt werden (ohne übertreiben Härte und Lautstärke), denn Unsicherheiten seines Besitzers können schnell zu einer Eskalation führen, insbesondere bei Begegnungen mit Fremden, wenn im Dogo der Beschützerinstinkt erwacht.

Je nach Bundesland wird die Hunderasse als Listenhund geführt, was bedeutet, dass man evtl. mehr Hundesteuern bezahlen und einen Wesenstest machen lassen muss. Mit entsprechender konsequenter Erziehung und Ausbildung eignet sich der Dogo-Argentino durchaus zum Fährten- und Schweißhund, da er einen ausgezeichneten Geruchssinn besitzt.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Dogo Argentino

 

Wie alle Jagdhunde braucht dieser temperamentvolle Vierbeiner viel Bewegung und Beschäftigung. Dabei ist es nur logisch, dass er nicht in eine Stadtwohnung gehört. Ein Hundesport wie Agility macht auch dem Dogo Spaß. Für die Zwingerhaltung ist er denkbar ungeeignet. Sein Areal, dass er mit Hingabe bewachen wird, sollte auch unbedingt sicher eingezäunt sein.

Er ist sehr ausdauernd und kann daher seinen Besitzer gut beim Wandern, Joggen oder Laufen begleiten, sollte dabei aber wegen seines Jagdtriebs und dominanten Verhaltens Geschlechtsgenossen gegenüber besser an der Leine geführt werden.

Sein kurzes Fell hingegen ist sehr pflegeleicht und ein gelegentliches „Streicheln“ mit einem speziellen Hundehandschuh wird der Dogo seinem Besitzer stets danken. Eine entsprechende Impfprophylaxe, Wurmkuren etc. versteht sich von selbst.

 

Rassetypische Krankheiten beim Dogo Argentino

 

Ähnlich wie beim Dalmatiner oder dem weißen Bullterrier kann es beim Dogo bei etwa 10 % der Tiere zu pigmentbedingter Taubheit kommen, die durch ein Defektgen verursacht wird. Beim Kauf eines Welpen ist daher unbedingt darauf zu achten, dass der Hund nicht ein- oder beidseitig taub ist. Hier ist sinnvoll, bei dem Welpen ab der sechsten Lebenswoche einen audiometrischen Hörtest durchzuführen. Hunde, die von Taubheit betroffen sind, sollten natürlich auf keinen Fall weiter zur Zucht verwendet werden.

Ein nur von einseitiger Taubheit betroffener Hund kann normalerweise dennoch ein recht normales und glückliches Hundeleben führen. Der Dogo kann, wie viele andere große Hunderassen, an Hüftgelenksdysplasie (HD) erkranken. Ein Gentest bzw. noch besser eine Röntgenuntersuchung bei den Hundeeltern stellt sicher, dass keine Disposition zu Hüftgelenksdysplasie gegeben ist. Fragen Sie Ihren Züchter danach!

Wichtig ist, das Hüften und der Knochenapparat insgesamt während der Wachstumsphase nicht übermäßig belastet werden. Das bedeutet, dass mit Junghunden besser nicht ein Hundesport, wie z.B. Agility, betriebn werden sollte. Auch beim Treppensteigen sollte man Vorsicht walten lassen. Ein entsprechendes Welpenfutter kann die Entwicklung eines gesunden Knochenapparates unterstützen.

Dogos reagieren gegenüber extremen Temperaturen und Witterungsverhältnissen eher empfindlich.

 

 
 

Dogo Argentino in Not

 

Gelegentlich kommt es vor, dass ein Dogo Argentino in Not gerät. Mancher Hundebesitzer ist schlicht mit seinem Temperament überfordert. Daher sollte man sich gut überlegen, ob man sich einen Dogo Argentino zulegt, da diese Hunderasse schon einige Ansprüche an den Hundehalter stellt. Jeder gute und seriöse Hundezüchter wird daher auch einen Interessenten, der einen Welpen kaufen will, etwas genauer prüfen, ob dieser für den anspruchsvollen Hund in Frage kommt.

 

Häufig gestellte Fragen zum Dogo Argentino

 
Ist der Dogo Argentino gefährlich?

Der Dogo Argentino wird in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen als Listenhund geführt. In all diesen Bundesländern wird die „Gefährlichkeit der Rasse“ vermutet und kann durch einen Wesenstest des Hundes widerlegt werden. Früher setzte man den Dogo Argentino in der Arena als Kampfhund ein. Später verwendete man ihn auch zur Jagd auf Großwild, wie z.B. Großkatzen und Wildschweine. 

Ist der Dogo Argentino ein guter Familienhund

Die Hunde haben eine hohe Reizschwelle und sind treu, anhänglich und kinderlieb. Bekommt ein Dogo eine konsequente Erziehung, kann er auch als Familienhund gehalten werden. Als Anfängerhunde aber eignen sich Dogos gewiss nicht. Der Dogo Argentino entstand unter Anderem aus den Rassen Mastiff, Bullterrier und Englische Bulldogge. Die Hunde haben ein kurzes weißes Fell, Rüden werden 64 bis 65 cm groß und Hündinnen erreichen eine Widerristhöhe von 62 bis 64 cm.