Der Scottish Terrier gilt als die älteste der 5 schottischen Terrier-Rassen
Inhaltsverzeichnis
Scotties sind begnadete Kleintierjäger und strotzen vor Selbstbewusstsein
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Der Scottish Terrier – Der kleine, quirlige Kerl – auch liebevoll „Scottie“ oder „Scotch“ genannt – ist ein sehr selbstbewusster Hund aus Schottland, der ausgiebiges Spielen, Jagen und Toben in freier Wildbahn liebt. Er gilt als die älteste Terrierrasse Schottlands.
Mit seiner Zuwendung geizt er zunächst ein wenig, ist aber umso anhänglicher, wenn man erst einmal sein Vertrauen gewonnen hat. Auch die ehemaligen Präsidenten Franklin Roosevelt und George W. Bush besaßen einen Scottish Terrier.
Geschichte und Herkunft des Scottish Terriers
Steckbrief Scottish Terrier
- Ursprungsland: Großbritannien
- Standardnummer: 73
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): 25 bis 28 cm
- Gewicht (von FCI festgelegt): 8,5 bis 10,5 kg
- Verwendung: Terrier
- FCI-Gruppe 3: Terrier
- Sektion 2: Niederläufige Terrier. Ohne Arbeitsprüfung.
In der schottisch-gälischen Sprache nennt man ihn auch „Abhag Albannach“. Der Scottish Terrier gehört zu einer der fünf schottischen Terrier-Rassen, zu denen auch der Skye Terrier, der West Highland White Terrier, der Cairn Terrier und der der Dandie Dinmont Terrier zählen. Belegt ist die Existenz dieser Rasse allerdings nur über die letzten 150 Jahre. Alte Knochenfunde zeigen aber, dass sich bereits vor dem Eintreffen der Römer im schottischen Hochland um die Grafschaft Perthshire dem Scottish Terrier ähnliche Hunde aufhielten.
Die Ahnen des Scotties waren hochbeiniger und damit ein wenig größer als ihre heutigen Nachfahren. Auch die Fellfarbe hat sich während der fortlaufenden Zucht geändert.
Anfangs wurde der Scottish Terrier zur Jagd auf Hasen, Otter, Füchse oder Dachse eingesetzt und war wegen seiner herausragenden Fähigkeiten ein beliebter Jagdgefährte. Zunächst legte man nur wenig Wert auf sein Aussehen, während man ihn später auf sein heute typisches Erscheinungsbild hin züchtete, um ihn auch erfolgreich auf Hundeausstellungen teilnehmen zu lassen.
Die Rasse wurde in Schottland von königlichen und adligen Familien sehr geschätzt. König James VI von Schottland (später auch König James I von England) war ein großer Liebhaber der Scotties und trug zu ihrer Popularität bei.
1868 stellte man den Scottie erstmals aus und 1885 wurden erste Rassestandards festgelegt. 1897 erfolgte die Eintragung ins Buch des United Kennel Clubs. Bis dahin hieß der eng mit dem Skye Terrier verwandte Hund „Aberdeen Terrier“. Erst Ende des 19. Jahrhunderts änderte man seinen Namen in „Scottish Terrier“.
Als in den 30er Jahren das Brettspiel Monopoly eingeführt wurde, verewigte man den damals in den USA heiß geliebten Scottie sogar als Spielerfigur. Heute gilt er als einer der beliebtesten Terrier weltweit.
Video zur Rasse des Scottish Terriers
Aussehen des Scottish Terriers
Der Scottish Terrier ist unter der FCI-Standardnummer 73 registriert und in die Gruppe 3 – Terrier – sowie die Sektion 2 – Niederläufige Terrier – eingeteilt. Mit einer von der FCI festgelegten Widerristhöhe von 25 bis 28 Zentimeter und einem vorgegebenen Gewicht von 8,5 bis 10,5 Kilogramm gehört dieser kleine Hund zu den niederläufigen Terriern. Er wird durchschnittlich 11 bis 13 Jahre alt.
Das Fell des Scottish Terriers ist sehr wetterfest. Es liegt eng an, hat ein dichtes, raues und drahtiges Deckhaar mit kurzer, dichter und weicher Unterwolle. Die meisten Hunde sind einfarbig schwarz, aber auch weizenblond sowie in jeder Schattierung gestromt sind zulässig.
Vom Körperbau her ist der Scottie kurzläufig und untersetzt. Er hat einen länglichen Kopf mit einem stattlichen Bart und zeigt ansonsten die typischen Merkmale eines Terriers. Seine Ohren sind dünn, spitz und aufrecht stehend.
Wesen, Charakter und Erziehung des Scottish Terriers
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Der Scottie ist ein flinker, kleiner Kerl, der am liebsten ständig in Bewegung ist. Man sagt ihm Intelligenz und Arbeitsfreudigkeit nach. Er ist kühn, mutig, sehr selbstbewusst und manchmal recht dickköpfig, was ihm früher auch den englischen Spitznamen „Diehard“ einbrachte. Angenehm ist, dass er trotz einer hohen Wachsamkeit nicht zu ausgiebigem Gebell neigt. Sein stark ausgeprägter Jagdinstinkt allerdings ist nicht zu unterschätzen, was bedeutet, dass man ihn möglichst früh auf eine gute Abrufbarkeit hin trainieren sollte.
Er kann gut in der Familie gehalten werden, vorausgesetzt, er erhält genügend Beschäftigung. Dabei muss man beachten, dass diese Hunde sehr eifersüchtig sein können und neuen Familienzuwachs oftmals schwer akzeptieren. Trotz seiner ausgeprägten Kinderliebe möchte er nicht gerne grob angepackt oder in seiner Ruhe gestört werden. In so einem Fall kann er sonst selbst den eigenen Kindern in der Familie gegenüber unwirsch reagieren.
Seinem Besitzer gegenüber ist er treu ergeben, Fremde hingegen hält er zunächst eher auf Distanz. Die richtige und konsequente Erziehung ist bei diesem Hund – wie bei Terriern generell – das A und O, um einen gut sozialisierten und verträglichen Hund zu erhalten. Dabei bedarf es keinesfalls der harten Worte, des Drucks oder gar der Gewalt, vielmehr sind freundliche Motivation und Konsequenz angesagt.
Positive Verstärkung in Form von Belohnungen, z.B. beim erfolgreichen Apportieren, erleichtert seine Erziehung ungemein. Hundeanfänger besuchen mit dem kurzbeinigen Terrier am besten zeitig eine Hundeschule und lassen ihn an gemeinsamen Welpenspielstunden mit Artgenossen teilnehmen. So erhält man später einen friedlichen und umgänglichen Hund, der auch in kniffligen Situationen mit anderen Hunden gelassen reagiert.
Dennoch wird sich der Scottish Terrier stets seine terriertypischen Eigenschaften wie Eigenständigkeit, Mut, Selbstbewusstsein und eine gewisse Sturheit bewahren. Seine Bereitschaft zur Unterordnung ist nicht gerade stark ausgeprägt und muss immer wieder aufs Neue trainiert werden.
Hin und wieder passiert es, dass der Scottie einen anderen Hund nicht leiden kann, insbesondere, wenn dieser ein ausgeprägtes Dominanzgebaren zeigt. Dann kann es passieren, dass der Scottish Terrier ohne Rücksicht auf Verluste handelt und es zu Beißereien kommt, auch wenn es sich bei dem „Provokateur“ um einen weit größeren Hund handelt.
Typische Rassekrankheiten des Scottish Terriers
Obwohl es sich um eine relativ robuste Hunderasse handelt, neigen Junghunde in seltenen Fällen zu cranio-mandibulärer Osteopathie, einer sehr schmerzhaften Knochenkrankheit des Schädels. Häufigstes Krankheitsbild jedoch – und zwar leider 10 mal so oft wie bei anderen Hunden – ist Blasenkrebs, wobei wahrscheinlich eine genetische Veranlagung die Hauptursache ist. Zudem können sich oft ab dem 7. Lebensjahr seine Leberwerte verschlechtern, was aber in der Regel durch eine fettarme Ernährung abgemildert werden kann.
Auslauf, Pflege und Haltung des Scottish Terriers
Wie alle Terrier benötigt auch der Scottish Terrier viel Bewegung und Beschäftigung. Bei einem Hundesport wie z.B. Agility darf man allerdings nicht allzu viel Ehrgeiz erwarten, da seine kurzen Beinchen dafür nicht gerade ideal sind. Man kann den Scottie auch gut in einer Stadtwohnung halten. Wichtig ist ihm nur, dass er springen, rennen und graben darf. Auf längeren Wanderungen und Spaziergängen ist er ein motivierter und lustiger Begleiter. Dabei sollte man ein Augenmerk darauf haben, dass der Hund immer noch einen gewissen Jagdinstinkt besitzt und man ihn lieber nicht an allen Orten von der Leine lässt.
Da er sehr verspielt ist, liebt er alle Arten von Jagd- oder Apportierspielen und auch beim Obedience wird er eine gute Figur machen.
Scotties haaren wenig, aber ihr dichtes, raues Fell bürstet man am besten täglich. Besonders an den hinteren Läufen und unter den Achseln neigt das Fell zum Verfilzen. Gut ist es, wenn man die täglichen Pflegerituale schon im Welpenalter einübt, damit sich der Hund daran gewöhnen kann. Umso mehr wird er später Ihre Zuwendungen in dieser Form genießen können.
Auch ein regelmäßiges, professionelles Trimmen (am besten alle drei Monate) ist angesagt. Scottish Terrier wechseln nicht wie andere Rassen zweimal im Jahr das Fell. Um den Scottie trotzdem von losen Haaren zu befreien, ist daher professionelle Hilfe vonnöten. Mit einem speziellen Trimmmesser löst man dabei abgestorbene Haare aus dem Fellkleid. Hat man sich das „know how“ von einem Profi ein paar Mal zeigen lassen, kann man diese Arbeit aber auch selbst durchführen. Weiter unten finden Sie auch ein Video dazu.
Auch das Kürzen der Haare des kleinen Rackers rund um Augen und Ohren darf nicht vergessen werden. Falls doch einmal ein Bad angesagt sein sollte, verwendet man am besten ein spezielles, rückfettendes Hundeshampoo und achtet darauf, dass das Fell richtig durchgetrocknet ist, bevor man den Hund wieder nach draußen lässt. Da die Hunde zur Bildung von Zahnstein neigen, kann auch tägliches Zähneputzen mit einer speziell für Hunde geeigneten Zahnbürste angesagt sein.
Video: Wie trimme ich meinen Scottish Terrier?
Scottish Terrier in Not
Da der Scottish Terrier in Deutschland nicht allzu verbreitet ist, kommen Scottish Terrier hierzulande eher selten in Not. Dennoch werden auch Hunde dieser Rasse in Tierheimen abgegeben, weil Lebensplanung des Hundehalters und Ansprüche des Hundes miteinander kollidieren. Der Leidtragende ist jedoch immer der Hund.
Mancher Hundebesitzer bringt es sogar glatt fertig, seinen Vierbeiner in ein Tierheim abzuschieben, weil er bei der Gestaltung des Urlaubs stört. Das ist sehr traurig und muss nicht sein, denn für den Urlaub mit Hund gibt es heute etliche interessante Angebote. Wer dennoch eine Reise plant, bei der der Liebling nicht dabei sein kann, kann den Hund auch in einer der inzwischen zahlreichen Hundepensionen in Deutschland abgeben.
Häufig gestellte Fragen zum Scottish Terrier
Für einen Scottish Terrier Welpen mit Stammbaum muss man bei einem seriösen Züchter zwischen 1.200 € und 1.400 € bezahlen. Die kleinen und quirligen Hunde haben ein Terrier-typisches Wesen. Sie sind wachsam, besonders kinderlieb und gelten zuweilen als sturköpfig. Manchmal können sie auf Familienzuwachs allerdings recht eifersüchtig reagieren.
Der Scottish Terrier verliert wenig Haare, daher kann er für einen Allergiker besser geeignet sein, als viele andere Hunderassen. Es gibt allerdings keine wirklich 100% hypoallergene Hunderasse. Der „Scottie“ wird etwa 25 bis 28 cm groß und hat ein wetterfestes Fell, das schwarz, weizenblond oder auch gestromt sein kann.