Der Patterdale Terrier – ein kleiner Jäger, der viel Auslastung braucht

 

Patterdale Terrier eignen sich besonders für die Baujagd auf Füchse und Dachse

 


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Patterdale Terrier wurden für die Jagd auf Füchse und Dachse gezüchtet. Die Rasse ist derzeit noch nicht von der FCI anerkannt.Patterdale Terrier sind ursprünglich aus Großbritannien stammende Jagdhunde, die speziell für die Baujagd auf Dachse und Füchse gezüchtet wurden. Seit 1995 sind sie zwar vom amerikanischen United Kennel Club (UKC), jedoch bislang immer noch nicht vom britischen Kennel Club (KC) oder von der FCI anerkannt.

Die Hunde sind auch unter den Namen Fell Terrier bekannt. Während sie früher zur Jagd verwendet wurden, kommt ihnen heute eher die Aufgabe eines Begleit- oder Familienhundes zu. Man nennt den kleinen und agilen Hund auch liebevoll Patti.

 
 

Geschichte und Herkunft des Patterdale Terriers

 

Steckbrief Patterdale Terrier

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: Nicht FCI anerkannt
  • Widerristhöhe: 25 bis 38 cm
  • Gewicht: 6 bis 12 kg
  • Verwendung: Jagdhund (Fuchs- und Dachsjagd)

Viel weiß man über diese Rasse nicht. Soviel jedoch ist sicher: Patterdale Terrier haben um das Jahr 1800 herum in Nordengland, im gleichnamigen Ort Patterdale in Cumberland, welcher im Lake District Cumbria liegt, ihren Ursprung. 

Hier wurden sie für die Jagd auf Füchse und Dachse gezüchtet, wobei die Hundezüchter besonderen Wert auf die Gebrauchstüchtigkeit der Hunde legten. Man richtete den Patterdale Terrier dazu ab, in Fuchs- und Dachsbauten einzudringen und die Tiere dort zu erlegen. Dabei arbeiteten die Hunde oft im Rudel und galten als unermüdliche Helfer auf den abgelegenen Gehöften, um den heimischen Bestand an Schafen und Geflügel wirksam zu beschützen.

Um 1978 herum kamen die ersten Hunde dieser Rasse in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie mittlerweile großen Anklang finden. Die USA sind aber auch das einzige Land, in dem der Patterdale Terrier außerhalb seiner Heimat England einen gewissen Bekanntheitsgrad genießt. Hierzulande sind diese Hunde noch immer äußerst selten anzutreffen. 

Im Jahre 1995 wurde die Rasse des Patterdale Terriers durch den amerikanischen United Kennel Club (UKC) anerkannt, während eine Anerkennung durch den deutschen VDH und die internationale FCI nach wie vor auf sich warten lässt. Das macht die Suche nach einem geeigneten und seriösen Züchter in Deutschland leider nicht ganz einfach.

 
 

Aussehen des Patterdale Terriers

 

Patterdale Terrier sind keine von der Fédération Cynologique Internationale anerkannte Rasse. Ein Patterdale erreicht eine Widerristhöhe zwischen 25 und maximal 30 cm, wobei er ein Gewicht von etwa 6 bis höchstens 12 kg vorzuweisen hat. Hunde dieser Rasse werden durchschnittlich zwischen 13 und 14 Jahre alt.

Ihr Fell ist kurz und glatt oder rau, wobei es in den Farben Schwarz, Rot, Braun und seltener Black & Tan, oft jedoch mit weißen Abzeichen an Füßen und Brust vorkommt. Dabei sind die schwarzen Patterdale Terrier am häufigsten vertreten. Typisch für die Rasse sind die dreieckigen, nach vorne geklappten Hängeohren eines Terriers.

Da der Patterdale Terrier auf Arbeitstauglichkeit statt auf ein attraktives Aussehen hin gezüchtet wurde, ist sein Erscheinungsbild auch sehr unterschiedlich. Generell handelt es sich bei ihm aber um einen muskulösen, kleinen, stämmigen Hund. Der Kopf ist eher breit. Schnauze sowie Gebiss sind kräftig ausgebildet. Der Hals eines Patterdale Terriers ist muskulös mit kräftigem Nacken, die Rute ist hoch angesetzt, wobei sie zu einem Drittel kupiert wurde, beziehungsweise wird (was hierzulande verboten ist).

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Patterdale Terriers

 


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Patterdale Terrier brauchen eine konsequente Erziehung. Die kleinen Hunde zeichnen sich durch einen temperamentvollen, aber auch sturen Charakter aus.Je nach Zucht sind Patterdale Terrier nicht nur vom Aussehen, sondern auch vom Charakter her recht verschieden. Ein paar Eigenschaften sind ihnen jedoch – gemäß standesgemäßen Terriern – gemein: der Dickschädel, das Selbstbewusstsein und die hohe Energie. Grundsätzlich selektiert man bei der Zucht des Patterdale Terries auf eine hohe Leistungsfähigkeit, besondere Zielstrebigkeit und nachhaltige Härte hin.

Als mutiger, hoch motivierter und konzentrierter Arbeitshund ist der Patterdale Terrier ein Jäger, der keiner noch so riskanten Begegnung mit Wild aus dem Weg geht. Im Gegenteil: Um seiner Aufgabe gerecht zu werden, wird er aufgespürtes Wild stets proaktiv und bedingungslos stellen.

Seine Anatomie erlaubt es dem agilen Hund, sich besonders flach sowie schmal zu bewegen, um so in den Bau eines Fuchses oder Dachses einzudringen. Dabei können ihn weder hartnäckiges Gestrüpp, noch Wasser und Matsch, oder sonstige Widrigkeiten aufhalten und er wird seine Mission, das gestellte Tier zu packen und zu erlegen, mit größter Zuverlässigkeit erfüllen. 

Wird er in der Familie im Haus gehalten, so ist er im Allgemeinen ein besonders kinderlieber Zeitgenosse, der Zweibeinern gegenüber offen und besonders freundlich ist. Im Umgang mit Kindern zeigt er ein behutsames und rücksichtsvolles Verhalten.  Im Freien hingegen entpuppt er sich als wahres Energiebündel. Dabei sollte man sich als Halter immer über den ausgeprägten Jagdtrieb im Klaren sein. Das bedeutet, dass man – wenn man ihn nicht jagdlich führt – unbedingt für ausreichende Bewegung und Beschäftigung sorgen muss.

 
 

Unterforderte Patterdale Terrier neigen gerne zu Raufereien. Zudem zeichnen sie sich durch ein hohes Maß an Wachsamkeit aus. Für einen Hundeanfänger sind Patterdale Terrier sind nicht geeignet, denn sie benötigen die sehr konsequente Erziehung eines Hundekenners. Mangelt es an Erfahrung bei der Haltung dieses nicht unbedingt kooperativen kleinen Sturkopfs, kann sich der willensstarke und eigenständige Vierbeiner auch schnell zu einem nervigen Zeitgenossen entwickeln, der gerne immer wieder die Rangordnung infrage stellt. Bei genügend Auslastung und einer liebevoll konsequenten Hand wird ein „Patti“ aber ein wunderbarer Begleiter sein, der stets die Nähe seines menschlichen Rudels sucht, denn alleine sind die kleinen Temperamentbündel äußerst ungerne.

Ein wenig vorsichtiger muss man bei der gemeinsamen Haltung mit weiteren Haustieren sein: Leben auch Katzen, Meerschweinchen oder Kaninchen im gemeinsamen Haushalt, kann der Jagdtrieb im Patti erwachen und für große Unruhe und Aufruhr sorgen. Daher ist es am besten, wenn man den jungen Hund schon vom Welpenalter an gemeinsam mit weiteren Vierbeinern sozialisiert. Geschieht dies, ist auch ein harmonisches und friedliches Miteinander der verschiedenen vierbeinigen Mitbewohner möglich.

Wer sich in Erziehungsfragen unsicher ist, tut sicher gut daran, schon frühzeitig eine Hundeschule zu besuchen und sich dort fachmännischen Rat einzuholen. Nebenbei kann man den kleinen Wirbelwind an Welpenspielstunden teilnehmen lassen. So wird das soziale Miteinander mit Artgenossen gefördert und verhindert, dass sich der kleine Terrier aufgrund einer schlechten Sozialisierung später zu einem Raufbold entwickelt. Grundsätzlich lassen sich die cleveren Schlawiner am besten erziehen, wenn man ihren großen Spieltrieb in ihre Erziehung mit einbezieht. Wichtig sind auch Übungen, bei denen man an einer Verbesserung der Frustrationstoleranz und Impulskontrolle arbeitet, damit die extrem impulsiven Vierbeiner lernen, sich selbst zurückzunehmen und so besser zur Ruhe zu finden. 

Bei genau diesen Übungen kann eine kompetente Hundeschule gerade in den ersten Lebensmonaten des Hundes ein wertvoller Ratgeber sein. Später lassen sich erlernte Trainingsabläufe von Hund und Herrchen oder Frauchen dann auch leicht in Eigenregie bewerkstelligen.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Patterdale Terriers

 

Patterdale Terrier sind eine sehr gesunde und robuste Hunderasse, da sie bis heute fast ausschließlich zur jagdlichen Nutzung in Großbritannien gezüchtet werden und bisher ein besonders typisches oder attraktives Aussehen nie im Vordergrund stand.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Patterdale Terriers

 

Die temperamentvollen Patterdale Terrier brauchen sehr viel Auslauf, daher sind sie keineswegs für eine Stadtwohnung geeignet, vielmehr sollte man ihnen ein Haus mit Garten bieten, in dem sie sich hinreichend austoben können. Gut ist es, wenn das Grundstück auch entsprechend eingezäunt ist, ansonsten kann es passieren, dass in dem kleinen Wirbelwind sein unbändiger Jagdinstinkt erwacht und er erstmal auf Nimmerwiedersehen das Weite sucht.

Das entbindet seinen Besitzer jedoch keineswegs von ausgiebigen, längeren Spaziergängen. Ideal ist auch ein Hundesport wie Discdogging, Obedience, Dogdancing, Agility oder Fährtenarbeit bzw. Mantrailing. Ferner kann man mit ihm gut Turnierhundesport oder Schutzhundesport betreiben.

Auch auf Spaziergängen darf man aber keineswegs vergessen, dass Patterdale Terrier Hunde sind, die einen starken Jagdtrieb besitzen und ohne Leine rasch hinter jedem „flüchtenden“ Tier hinterher rennen oder Tiere aufstöbern wollen. Wer den Hund dennoch öfters freilaufen lassen will, kann ihm aber ein Halsband mit GPS-Tracker umlegen, was dabei hilft, den einmal entlaufenen Vierbeiner schnell wieder aufzufinden. Zwingerhaltung ist möglich, jedoch nicht ohne ausreichenden Kontakt zum Menschen.

Die Fellpflege bei Patterdale Terriern ist sehr unproblematisch: Regelmäßiges Bürsten ist ausreichend. Das glatte und feste Haarkleid sollte allerdings zweimal im Jahr professionell getrimmt werden, um lose Haare zu entfernen. Das hat dann auch den Vorteil, dass man zuhause durch umherfliegende Haare kaum belästigt wird. Pattis sind Hunde, die besonders „hart im Nehmen“ sind und dazu neigen, Verletzungen oder auch Schmerzen möglichst zu ignorieren. Daher sollte man Augen, Ohren und auch Krallen sowie Zähne regelmäßig kontrollieren, um Verletzungen oder Entzündungen rechtzeitig erkennen und kurieren zu können. 

 

Häufig gestellte Fragen zum Patterdale Terrier

 
Wie groß wird ein Patterdale Terrier?

Der Patterdale Terrier wird etwa 25 bis 38 cm groß. Die Hunde sind bisher nur vom amerikanischen United Kennel Club anerkannt, haben ein kurzes, meist schwarzes Fell und wiegen etwa 6 bis 12 kg. 

Ist ein Patterdale Terrier als Familienhund geeignet?

Patterdale Terrier wurden speziell für die Jagd auf Dachse und Füchse in ihrem Bau gezüchtet. Es sind sehr robuste und gesunde Hunde, die vom Wesen her die typischen Eigenschaften eines Terriers besitzen. Sie haben einen starken Jagdtrieb und müssen konsequent erzogen werden. Werden die Hunde genügend ausgelastet, eigen sie sich auch als Familienhund.