Der Gordon Setter – ein schöner Naturhund mit ausgewogenem Naturell

 

Gutmütig und gelehrig: der Gordon Setter lässt sich auch gut zum Rettungshund ausbilden

 


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Der Gordon Setter braucht viel Auslauf und Beschäftigung. Die Rasse gilt als robuster als die zierlicheren Irish Setter und English Setter.

Der Gordon Setter aus dem schottischen Hochland ist der kraftvollste Vertreter der Setter. Charakteristisch ist seine Black and Tan (schwarz und kastanienfarbene) Fellfärbung und sein freundliches Wesen. Zur Namensgebung trug der erste Gordon Setter Züchter, Duke Alexander Gordon of Banffshire und das englische Verb to set (sich hinlegen) bei, denn der Gordon Setter setzt oder legt sich hin, wenn er die Fährte des Wildes aufgenommen hat. Dabei weist er dem Jäger mit geduckter Haltung und der leicht erhobenen Schnauze die Richtung des gewitterten Wildes.

Der Gordon Setter ist ein gelehriger und leidenschaftlicher Jagd- und Begleithund, der den Kontakt mit dem Wasser liebt. Seine würdevolle Gelassenheit macht den Gordon Setter zu einem kinderlieben Familienhund. Auch mit Artgenossen und anderen Haustieren verträgt er sich gut.

 
 

Geschichte und Herkunft des Gordon Setters

 

Steckbrief Gordon Setter

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 6
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 66 cm, Hündinnen 62 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): Rüden 29,5 kg, Hündinnen 25,5 kg (Geringfügige Abweichungen werden bei einem ansonsten  stimmigen Erscheinungsbild  toleriert)
  • Verwendung: Vorstehhund
  • FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 2.2: Britische und irische Vorstehhunde, Setter. Mit Arbeitsprüfung.

Die Entstehung der Setter auf den Britischen Inseln ist eng mit dem Beginn der höfischen Jagd verbunden. Das unwegsame Gelände und oft nasse Wetter des schottischen Hochlands erforderten einen etwas robusteren Typus als den eleganten Irish Setter oder English Setter.

Im 18. Jahrhundert gelang es dem Adligen Duke Alexander Gordon of Banffshire eine eigene Setter-Rasse zu züchten, die kraftvoller und widerstandsfähiger war, aber immer noch die beeindruckende Würde der Setter ausstrahlt. Unter den eingekreuzten Hunderassen waren auch der Bloodhound und der Collie.

Der Gordon Setter zählt zu den sog. Vorstehhunden, deren Eigenschaft es ist, sich hinzusetzen, wenn sie Wild (z.B. einen Fasan) aufgespürt haben. In dieser Haltung halten sie lautlos inne und zeigen dem Jäger mit erhobenem Kopf und emporgereckter Nase die Richtung des gewitterten Wilds.

Typisch dabei ist, dass der Hund dabei auch seine Vorderpfote anhebt. Wenn nun der Jäger das Kommando zum Aufscheuchen gegeben hat, kann er das Wild per gezieltem Schuss erlegen. Anschließend apportiert der Hund das geschossene Federvieh zuverlässig.

Im 19. Jahrhundert konnte es in Großbritannien in punkto Beliebtheit kaum ein anderer Hund mit dem Gordon Setter aufnehmen. Weitere Liebhaber fand die schöne Hunderasse schnell in Frankreich, den skandinavischen Ländern sowie den USA. Nach Deutschland kamen erste Gordon Setter Mitte des 19.Jahrhunderts. Als Jagd- und Forsthund, aber auch zunehmend als Familienhund wird der Gordon Setter in Österreich und Deutschland heute immer beliebter.

 

 

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Video zur Rasse des Gordon Setters

 
► Gordon Setter [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Gordon Setters

 

Der mittelgroße bis große Gordon Setter besitzt die FCI-Standard-Nr.6 (Vorstehhunde) und gehört zur Gruppe 7, Vorstehhunde, sowie hier zur Sektion 2.2. Britische und irische Vorstehhunde, Setter.

Gemäß FCI darf die Schulterhöhe der Rüden 66 Zentimeter und die der Hündin 62 Zentimeter betragen. Das festgelegte Gewicht sollte beim Rüden 29,5 kg betragen, während die Hündin 25,5 kg schwer sein sollte. Geringfügige Abweichungen werden toleriert, wenn der Hund ansonsten ein stimmiges Erscheinungsbild hat.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 10 – 12 Jahren. Sein glattes schwarzes Fell darf rötliche Abzeichen aufweisen und hat einen seidigen Schimmer. Im Herbst bietet es eine ausgezeichnete Tarnung.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Gordon Setters

 


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Der Gordon Setter hat einen gutmütigen und kinderlieben Charakter. Wenn er genügend ausgelastet ist, ist er auch ein guter Familienhund.

Setter sind allgemein eigenständig arbeitende Hunde. Die Hunde haben eine schnelle Auffassungsgabe und sind bei konsequenter Führung folgsame Begleithunde. Beim Aufspüren von Wild zeigt der Gordon Setter eine besondere Ausdauer und Selbstständigkeit. Mit seinem Erbe als Jagdhund benötigt er regelmäßige Bewegung und Beschäftigung an der frischen Luft.

Da er zugleich sehr sensibel ist, ist ein enger Familienanschluss für ihn besonders wichtig. Zuhause verwandelt sich der selbstbewusste und mutige Jäger in einen wahrhaft verspielten und besonders anhänglichen Schmuser, der intensiven Streicheleinheiten nie abgeneigt ist.

Sein Naturell ist im Vergleich zu anderen Setter-Rassen weniger nervös und er besitzt eine hohe Reizschwelle Kindern gegenüber, was ihn als Familienhund prädestiniert. Fremden gegenüber reagiert er eher distanziert und mag es nicht besonders, wenn sie sich dem Hund unvorbereitet nähern.

Welpen freuen sich auf den frühzeitigen Besuch einer Hundeschule und das gemeinsame Erlernen von Sozialkompetenz mit anderen Junghunden. Bei guter Erziehung ist der Gordon Setter vielseitig einsetzbar. Mit Artgenossen und anderen Haustieren verträgt sich der Gordon Setter in der Regel sehr gut.

Bei der Jagd entfaltet sich das wahre Temperament dieses Energiebündels, aber auch als Familienhund braucht der Gordon Setter ausreichende Beschäftigung, um einen ausgeglichenen Charakter beizubehalten. Der Gordon Setter ist aufmerksam, aber kein Wachhund. Eine Zwingerhaltung sollte man dem sensiblen Hund keinesfalls antun! Aufgrund seiner Gelehrigkeit und Gutmütigkeit lässt er sich besonders gut zum Rettungshund ausbilden.

Auch wenn sich der Gordon Setter normalerweise sehr liebenswert und klug zeigt, ein Anfängerhund ist der selbstbewusste Jäger eher nicht. Sein Besitzer sollte ihm eine klare Führung und Erziehung vermitteln, dann wird er sich auch gerne unterordnen. Laute Worte und grobe Behandlung werden allerdings nur zu einem Vertrauensverlust gegenüber seinem Herrchen oder Frauchen führen.

Gerade der immens stark ausgeprägte Jagdtrieb erfordert eine fundierte Erziehung, um den Hund z.B. beim Erspähen von Vögeln zuverlässig wieder abrufen zu können. Der Besuch einer speziellen, auf Jagdhunde ausgerichteten Hundeschule kann bei Erlernen eines zuverlässigen Grundgehorsam sehr hilfreich sein.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Gordon Setters

 

Der Gordon Setter will sich viel bewegen und begleitet seine Familie gerne beim Joggen und Wandern. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der angeborene Jagdtrieb den Gordon Setter auch mal das Weite suchen lässt. Viel Bewegung und anspruchsvolle Aufgaben wie Apportier- oder Dummyarbeit sind sein Lebenselixier, um glücklich zu sein, und einen ausgeglichenes Wesen beizubehalten. Er zählt zu den robusten und widerstandsfähigen Hunden, die auch mit dem Laufen auf steinigem und stoppeligem Untergrund keine Probleme haben.

Die Anpassungsfähigkeit des Gordon Setters kann manchen Besitzer dazu verleiten, ihn in der Wohnung zu halten. Der naturverbundene Hund braucht zwar nicht unbedingt das Leben auf einem Bauernhof, aber zumindest einen Garten und die Nähe zu Wald und Wiese.

Damit er seine Agilität behält, darf der Gordon Setter nicht überfüttert werden. Ohren und Augen kontrolliert man am besten öfters. Auch eine gelegentliche Pflege der Fußballen mit einem speziellen Balsam tut ihm gut. Das schöne, glänzende Fell des edlen Hundes braucht allerdings viel Pflege. Es muss regelmäßig gekämmt und gebürstet werden. Kommt er von einem Ausflug durchnässt zurück, sollte er umgehend trocken gerieben werden.

 

Rassetypische Krankheiten beim Gordon Setter

 

Gordon Setter sind grundsätzlich eine recht gesunde Hunderasse. Er zählt mit zu den robustesten Jagdhunden überhaupt und neigt nur zu wenig rassetypischen Erkrankungen.

Auch er kann an Hüftdysplasie oder Ellenbogendysplasie erkranken, allerdings mit wesentlich geringerer Wahrscheinlichkeit, als viele andere großen Rassen. Lassen Sie sich vom Züchter Ihres Vertrauens dennoch Testergebnisse zeigen, die belegen, dass die Elterntiere Ihres Wunschwelpen HD und ED frei sind.

Das Auftreten von Hüftgelenksdysplasie muss allerdings nicht immer genetisch bedingt sein, auch falsches Futter und übermäßige Belastung des Knochenapparates zur Zeit des Heranwachsens des jungen Hundes können eine spätere Erkrankung an HD bzw. ED begünstigen.

Manchmal treten Augenkrankheiten wie Grauer Star oder die genetisch bedingte Progressive Retinaatrophie (PRA) auf, die ein Absterben der Sehzellen in der Netzhaut verursacht.

 

Gordon Setter in Not

 

Auch Exemplare dieser wunderbaren Rasse geraten in Not: Der Gordon Setter ist prinzipiell einfach zu halten und stellt auch nicht allzu hohe Ansprüche an seine Erziehung. So liegen die Gründe oft woanders: Aufgrund sich verändernder Lebensverhältnisse geraten Gordon Setter in Not; so kann eine berufliche Veränderung einen Umzug für den Hundebesitzer und seine Familie bedeuten. Vielleicht muss er in eine Stadtwohnung ziehen und es gibt keinen Garten mehr, was auch einen erhöhten Zeitaufwand für den Auslauf des Hundes bedeutet.

Stehen tatsächlich solche Veränderungen an, ist sicher auch ein Hundesitter eine praktikable  Lösung, um ein weiteres gutes Zusammenleben mit dem Hund zu ermöglichen. In Tierheimen wird man ihn aufgrund der geringen Verbreitung der Rasse eher selten finden. Wer nicht unbedingt auf einen reinrassigen Gordon Setter besteht, wird aber mit etwas Glück auch einen hübschen Mischlingswelpen aus dem Tierheim finden.

 

Häufig gestellte Fragen zum Gordon Setter

 

 

Wie sieht ein Gordon Setter aus?

Gordon Setter Rüden werden etwa 66 cm groß, während Hündinnen laut Rassestandard 62 cm erreichen sollen. Die Hunde haben ein schwarzes und glattes Haarkleid, das rötlich-braune Abzeichen besitzen kann. Die Hunde wurden früher als Jagdhunde verwendet, indem sie sich hinlegten (englisch: to set) und so dem Jäger mit der erhobenen Schnauze die Richtung des Wildes anzeigten, dessen Fährte sie aufgenommen haben. 

Was kostet ein Gordon Setter Welpe?

Ein reinrassiger Gordon Setter Welpe mit Stammbaum kostet beim Züchter etwa 1.500 €. Der Gordon Setter gilt als recht gesunde Hunderasse, so dass Erbkrankheiten eher selten zu befürchten sind, nur Hüftdysplasie kann gelegentlich auftreten. Die Hunde brauchen aber neben viel Bewegung auch eine sinnvolle Beschäftigung wie z.B. Dummy- oder Apportierarbeit.