Borreliose bei Hunden

 

Eine Borreliose wird durch Zeckenbisse übertragen

 

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Die Borreliose beim Hund wird durch Zecken übertragen: Der Erreger, ein Bakterium namens Borrelia Burgdorferi, befindet sich im Darm der Zecke und findet beim Biss der Zecke seinen Weg in die Blutbahn des Hundes.

Größenvergleich einer mit Blut vollgesaugten Zecke mit einer Zecke, die noch auf „Nahrungssuche“ ist. Wie die Babesiose und die Rickettsiose wird die Borreliose durch Zecken übertragen.

Borreliose beim Hund, auch als Lyme-Borreliose bezeichnet, wird durch die Bakterien Borrelia Burgdorferi verursacht. Die Infektion erfolgt in der Regel durch den Biss von infizierten Zecken, insbesondere von Ixodes Scapularis und Ixodes Pacificus (Schwarze Beinzecken oder Hirschzecken), die als Vektoren dienen. Diese Zecken sind in grasbewachsenen, feuchten und bewaldeten Gebieten weit verbreitet.

Die Bakterien, auch Borrelien genannt, werden von der Zecke, in deren Darm sie leben, übertragen. Sobald eine infizierte Zecke den Hund beißt, werden die Borrelien freigesetzt und können in den Blutkreislauf des Hundes gelangen und so eine Infektion auslösen. Nicht alle Zecken übertragen Borreliose, sondern nur solche, die bereits mit den Bakterien, also den Borrelien, infiziert sind.

Borreliose ist jedoch nicht direkt von Hund zu Hund übertragbar. Es ist also keine ansteckende Krankheit, die von einem Hund auf einen anderen übertragen wird.

Eine Übertragung der Erreger geschieht allerdings erst nach etwa 24 Stunden. Das Entfernen der Zecke innerhalb dieser Zeit kann die Infektion verhindern. Die korrekte Diagnose einer Borreliose ist nicht ganz einfach, weil die auftretenden Symptome auch anderen Krankheiten zugeordnet werden können. 

 
 

Symptome und Krankheitsverlauf

 

Die Symptome und der Krankheitsverlauf der Borreliose beim Hund können variieren, da sie von verschiedenen Faktoren wie der Schwere der Infektion und dem Immunsystem des Hundes, sowie dessen individueller Reaktion auf die Infektion beeinflusst werden. Einige Hunde können infiziert sein, ohne offensichtliche Symptome zu zeigen, während andere schwerwiegende Anzeichen einer Infektion entwickeln.

Zunächst einmal sollte man einen Tierarzt aufsuchen und diesen auf eine mögliche Borreliose aufmerksam machen, wenn man zum einen genau weiß, dass der Hund über mehrere Stunden von einer oder mehreren Zecken befallen war, sowie, wenn bei dem Tier wechselnde oder vom Ursprung her nicht eindeutig geklärte Erlahmungen oder Arthritiden (das sind Entzündungen bzw. Schwellungen der Gelenke) festgestellt werden.

Isolierte sowie wiederholt auftretende, ungeklärte Fieberschübe können ebenso als Symptom für eine Borreliose angesehen werden, wie Verweigerung des Futters bzw. Appetitlosigkeit, Lymphknotenschwellungen oder eine allgemeine Lethargie. Hin und wieder treten Herzprobleme und neurologische Erscheinungen – wie Gesichtslähmungen – oder auch Erkrankungen der Nieren auf. Selbst schwere Augenentzündungen sind möglich. Eine Borreliose ist nur durch sehr vielfältige tierärztliche Untersuchungen diagnostizierbar. Kurz zusammengefasst sind folgende Symptome für eine Borreliose typisch:

  • Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur kann ein Zeichen für eine Infektion sein.
  • Appetitlosigkeit: Der Hund kann sein Fressverhalten ändern und weniger oder gar nicht mehr fressen.
  • Lethargie: Der Hund wirkt müde und lethargisch und hat weniger Interesse an seinen üblichen Aktivitäten.
  • Steifheit und Erlahmungserscheinungen: Der Hund bewegt sich steif und ungelenk, insbesondere nach Ruhephasen.
  • Muskelschmerzen: Betroffene Hunde können Schmerzen in den Muskeln haben.
  • Lymphknotenschwellungen: Die Lymphknoten können anschwellen, insbesondere in der Nähe der betroffenen Gelenke.

Diese Symptome können allerdings auch auf andere Gesundheitsprobleme hinweisen. Die fundierte Diagnose einer Borreliose beim Hund sollte also nicht nur auf den festgestellten klinischen Symptomen beruhen, sondern es sollte ebenso ein Labortest durchgeführt werden, der das Vorhandensein von Antikörpern gegen das Bakterium Borrelia Burgdorferi bestätigt.

 

Behandlung und Therapie

 

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Geeignetes Werkzeug zum Entfernen von Zecken. Zecken sollten immer sofort entfernt werden, um eine Infektion mit den Erregern der Borreliose zu verhindern.

Hat sich eine Zecke fest gebissen, sollte man ein geeignetes Werkzeug zum Entfernen verwenden.

Die Behandlung und Therapie einer Borreliose beim Hund basiert in der Regel auf der Verabreichung von Antibiotika, um die Infektion zu bekämpfen. Der Tierarzt wird die geeigneten Antibiotika auswählen und die Behandlungsdauer je nach Schwere der Infektion und dem Gesundheitszustand des Hundes festlegen.

Als Antibiotikum wird in der Regel Tetracyclin, Amoxicillin oder Doxycyclin – verabreicht, welches täglich über längere Zeit eingenommen werden muss.

Ansonsten setzen Therapien an den jeweiligen Symptomen an. Allerdings ist eine Therapie nicht immer von Erfolg gekrönt. Rückfälle sowie Spätfolgen sind leider manchmal zu verzeichnen. Hier einige wichtige Aspekte der Behandlung eines mit Borreliose infizierten Hundes kurz zusammengefasst:

  • Fundierte Diagnose: Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche Untersuchung durchführen und die Symptome des Hundes bewerten. Zur Bestätigung der Diagnose einer Borreliose werden oft spezifische Bluttests durchgeführt, um nach Antikörpern gegen Borrelia Burgdorferi im Blut des Hundes zu suchen.
  • Verabreichung von Antibiotika: Wenn die Diagnose bestätigt ist, wird der Tierarzt in der Regel Antibiotika verschreiben, um die Infektion zu behandeln. Die häufigsten verwendeten Antibiotika sind Doxycyclin, Amoxicillin, Tetracylin oder Ceftriaxon. Die Behandlungsdauer kann je nach Schwere der Infektion und dem Ansprechen des Hundes auf die Medikamente variieren.
  • Unterstützende Pflege: Während der Behandlung ist es wichtig, Ihrem Hund zusätzliche Pflege zukommen zu lassen, wie z. B. die Gabe von Schmerzmitteln, um Schmerzen zu lindern, Ruhe, um die Gelenke zu entlasten, und eine angemessene, nicht zu schwere Ernährung, um die Genesung zu fördern.
  • Überwachung des Genesungsfortschritts: Der Tierarzt wird den Fortschritt des Hundes während der Behandlung überwachen, um sicherzustellen, dass er auf die Therapie anspricht und sich keine Komplikationen entwickeln.

Die meisten Hunde sprechen gut auf die Behandlung an, insbesondere wenn die Borreliose frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die verschriebene Antibiotikatherapie muss immer vollständig beendet werden, auch wenn sich der Hund besser fühlt. Das vorzeitige Abbrechen der Behandlung kann dazu führen, dass die Infektion nicht vollständig ausheilt wird und Erreger Resistenzen gegen das Antibiotikum entwickeln. So kann ein Wiederaufflammen der Krankheit möglich werden.

In einigen Fällen leiden Hunde auch nach einer erfolgreichen Behandlung der Borreliose an anhaltenden Gelenkproblemen oder Entzündungen der Gelenke. Dies führt dazu, dass der Hund weiterhin Schmerzen hat oder Anzeichen von Arthritis zeigt. Wenn Ihr Hund trotz einer erfolgreichen Behandlung immer noch unter Gelenkentzündungen und Schwellungen nach einer Borreliose leidet, sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden und eine angemessene Therapie eingeleitet werden. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihrem Hund in so einem Fall zu helfen:

 
 
  • Weitere tierärztliche Untersuchungen: Bringen Sie Ihren Hund zu einem erfahrenen Tierarzt oder einem spezialisierten Tierarzt (z. B. einem Orthopäden), der sich mit Gelenkerkrankungen auskennt. Eine gründliche Untersuchung, möglicherweise ergänzt durch Röntgenaufnahmen oder andere bildgebende Verfahren, kann helfen, die Ursache der anhaltenden Gelenkprobleme besser zu verstehen.
  • Weitere Blutuntersuchungen: Möglicherweise sind weitere Blutuntersuchungen erforderlich, um den Entzündungsgrad im Körper Ihres Hundes zu überprüfen und andere mögliche Ursachen der Gelenkentzündungen auszuschließen.
  • Entzündungshemmende Medikamente: Ihr Tierarzt kann entzündungshemmende Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) verschreiben, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Diese Medikamente helfen dabei, die Lebensqualität Ihres Hundes zu verbessern und besser mit den Symptomen umzugehen.
  • Physiotherapie: Ein Physiotherapeut für Tiere kann Ihnen dabei helfen, geeignete Übungen und Therapien zu entwickeln, um die Beweglichkeit der Gelenke Ihres Hundes zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Dies ist insbesondere hilfreich, wenn Ihr Hund aufgrund der Gelenkentzündungen an Steifheit und Muskelschwäche leidet.
  • Gabe von sinnvollen Nahrungsergänzungsmitteln: Ihr Tierarzt kann Ihnen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel empfehlen, die dazu beitragen, die Gelenkfunktion zu unterstützen. Meist enthalten diese Nahrungsergänzungsmittel Glucosamin, Chondroitin oder Omega-3-Fettsäuren enthalten.
  • Diät: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes zu fördern. Ihr Tierarzt wird Ihnen dazu eine spezielle Diät empfehlen, die auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes zugeschnitten ist.
  • Regelmäßige Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Eine turnusgemäße Gewichtskontrolle ist daher wichtig, um die Belastung der Gelenke zu reduzieren.
 

Vorbeugung und Impfschutz

 

Zur Vorbeugung einer Borreliose beim Hund gibt es mehrere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Eine vorbeugende Impfung gegen Borrelien ist bereits seit geraumer Zeit möglich.

Die sicherste sowie unkomplizierteste Art der Vorbeugung ist die Vermeidung eines Zeckenbisses, welches mittels einer der verschiedenen Präparate wie beispielsweise aufzuträufelnde Ampullen oder Halsbänder geschieht. Ferner sollte der Hund täglich – am besten gleich nach dem Spaziergang – nach Zecken untersucht werden, um diese rechtzeitig entfernen zu können.

Wer sichergehen möchte, kann, wenn man an der Bissstelle eine Veränderung in Form von Hautrötung oder Schwellung entdeckt, die entfernte Zecke zur Untersuchung vom Tierarzt an ein Labor einschicken lassen. Adäquate Vorbeugungsmaßnahmen sind ansonsten:

  • Zeckenkontrolle: Untersuchen Sie Ihren Hund regelmäßig auf Zecken, insbesondere nach Spaziergängen in zeckenreichen Gebieten. Entfernen Sie die Zecken so schnell wie möglich und korrekt, um die Übertragung von Borrelien zu minimieren.
  • Zeckenschutzmittel: Verwenden Sie spezielle Zeckenschutzmittel, die von Ihrem Tierarzt empfohlen werden. Diese sind in Form von Halsbändern, Spot-on-Präparaten oder Zeckensprays erhältlich. Diese Mittel helfen, Zecken abzuwehren und hindern sie daran, Ihren Hund zu beißen.
  • Vorbeugende Impfung: Die Impfung reduziert das Risiko einer Infektion und/oder die Schwere der Krankheit, falls der Hund dennoch infiziert wird. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die Verfügbarkeit und Eignung einer Borreliose-Impfung für Ihren Hund.
  • Vermeiden von Zeckenhabitaten: Versuchen Sie, Ihren Hund von bekannten zeckenreichen Gebieten fernzuhalten, insbesondere in den wärmeren Monaten, in denen Zecken am aktivsten sind. Vermeiden Sie es, in hohem Gras und in dichten Wäldern zu laufen.
 

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Leider garantiert keine einzelne Methode einen hundertprozentigen Schutz vor Borreliose. Die Kombination mehrerer Maßnahmen ist aber die beste Strategie, um das Risiko einer Infektion gering zu halten. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt die beste Vorbeugungsmethode für Ihren Hund, basierend auf Ihrem Wohnort und den individuellen Umständen Ihres Hundes.

 

Video – so „arbeiten“ Zecken

 
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Wie macht sich Borreliose beim Hund bemerkbar?

Typische Symptome einer Borreliose beim Hund sind: Fieber, Appetitlosigkeit, allgemeine Lethargie, Muskelschmerzen sowie Steifheit und Erlahmungserscheinungen. Auch Schwellungen der Lymphknoten werden beobachtet. 

Ist Borreliose beim Hund heilbar?

Wird die Borreliose rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut. In manchen Fällen bilden sich allerdings bleibende Schäden an Gelenken aus, die dann physiotherapeutisch und mit der Gabe von Schmerzmitteln behandelt werden müssen.