Der Zwergschnauzer ist ein kleiner und besonders quirliger Vierbeiner

 

Ausdauernd bei Sport und Spiel – Zwergschnauzer lieben Bewegung

 

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 Zwergschnauzer sind die beliebteste Schnauzer-Rasse. Der Hund ist ein begnadeter Rattenfänger.

Der Zwergschnauzer wurde früher auch zur Jagd auf Ratten und Mäuse eingesetzt: Schnauzer und Pinscher sind eigentlich verwandte Hundetypen, die sich nur durch die Fellstruktur voneinander unterscheiden.

Der Zwergschnauzer ist einer der drei Schnauzer-Typen und neben dem Mittelschnauzer sowie dem Riesenschnauzer der kleinste seiner Art. Man nennt ihn auch Miniature-Schnauzer. Im Prinzip sind Pinscher und Schnauzer gleiche Hundetypen, die sich lediglich in der Fellstruktur unterscheiden.

Schnauzer haben ihre Wurzeln in Deutschland, wo sie als vielseitige Rattenfänger, Wach-  und Begleithunde gezüchtet wurden. Der Ursprung des Schnauzers geht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als Bauern und Handwerker nach einem robusten und vielseitigen Hund suchten, der ihnen auf dem Hof und in der Werkstatt tatkräftig zur Seite stand.

 
 

Geschichte und Herkunft des Zwergschnauzers

 

Steckbrief Zwergschnauzer

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 183
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): 30 bis 36 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): 4 bis 8 kg
  • Verwendung: Haushund, Begleithund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 1: Pinscher und Schnauzer. Mit Arbeitsprüfung.

Zu den Ahnen der Schnauzer zählen die Torfhunde, die schon vor vielen tausend Jahren Steinzeitsiedlungen bewachten und von Ungeziefer wie Ratten und Mäusen freihielten. In seinen Anfängen nannte man den rauhaarigen Schnauzer, der seine Heimat in Baden-Württemberg und Bayern hat, auch „rauhaarigen Pinscher“. Dort wurde er als Stallhund eingesetzt und lauerte wie seine Vorfahren mit großem Eifer Mäusen und Ratten auf, was ihm auch den Namen „Rattler“ einbrachte.

Ratten waren damals sowohl in den Städten auch auf dem Land ein ernstes Problem. Sie übertrugen Krankheiten und verursachten immense Schäden an Vorräten und Ernten. Bauern, Handwerker und Geschäftsleute brauchten also Hunde, die in der Lage waren, Ratten zu fangen und zu töten.

Die Hunde zeichneten sich durch eine robuste Gesundheit, Intelligenz, besonderen Mut und eine ausgeprägte Wachsamkeit aus. So halfen sie Bauern und Fuhrleuten auch, neben der Jagd auf Ratten, anderen ungebetenen Besuch und Diebe fernzuhalten. Nahezu jeder Hof besaß zu dieser Zeit einer der nützlichen Hunde.

Seit etwa 1880 züchtete man insbesondere im Raum Frankfurt am Main bewusst die Miniaturausgabe des Schnauzers, den Zwergschnauzer. Ziel war es, einen kleinen Hund zu züchten, der aber in seinem Wesen und Aussehen gänzlich seinem größeren Bruder, dem Mittelschnauzer, entsprach. Man nimmt an, dass dies vor allem durch die Einkreuzung des Affenpinschers geschah. 

Bereits 1888 wurde der erste Zwergschnauzer offiziell ins Zuchtbuch eingetragen. Während seine großen und mittelgroßen Brüder zunächst verbreiteter waren, verdrängte er diese nach dem 2. Weltkrieg in punkto Beliebtheit. In den 1950er Jahren zählte der Kleinhund in Deutschland zu den beliebtesten Hunderassen. 1955 wurde die Rasse endgültig von der FCI anerkannt.

Wer heute einen der verschiedenen Schnauzertypen erwerben will, kann unter einer Vielzahl von seriösen Züchtern in Deutschland wählen, die ihrer Arbeit zumeist mit Sachverstand und Liebe nachgehen.

 
 

Video zur Rasse des Schnauzers

 
► Schnauzer [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Zwergschnauzers

 

Der Zwergschnauzer trägt die FCI-Standardnummer 183 und wird in der Gruppe 2 – Pinscher & Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde und andere Hunderassen – sowie der Sektion 1 – Pinscher und Schnauzer – und der Untersektion 1.2 – Schnauzer – geführt. Bei einer festgelegten Widerristhöhe von 30 bis 36 cm sollte der Zwergschnauzer je nach Geschlecht ein Gewicht von 4 bis 8 kg erreichen. Damit gehört er zu den kleinen Hunden.

Er hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 14 Jahren. Das Fell dieser Hunderasse ist – wie auch das seiner großen und mittleren Brüder – drahtig, hart und dicht mit guter Unterwolle. Das Deckhaar liegt eng an, dabei darf es weder struppig noch gewellt sein. Der Zwergschnauzer haart kaum.

Die Fellfarbe variiert von einfarbig Schwarz über Pfeffer-und-Salz-Farben bis hin zu Schwarzsilber und verschiedenen Grautönen. Sogar einfarbig Reinweiß ist beim Zwergschnauzer zugelassen. Dabei ist jeweils eine dunkle Maske erwünscht. Helle Abzeichen über den Augen, an Kopf, Bart, Kehle, Brust und an den Läufen sind nur bei der schwarz-silberfarbenen Variante des Zwergschnauzers erlaubt.

Rein äußerlich ist der Zwergschnauzer das kleine Pendant seiner größeren Brüder: Auch bei ihm sind der kräftige Schnauzbart und die buschigen Augenbrauen typische Merkmale. Dabei ist er von seiner Körperform her eher gedrungen und kräftig, wirkt aber dennoch elegant. Mit seinem abfallenden Rücken nimmt er die beim Stehen typische Schnauzer-Haltung ein.

In den USA züchtet man aus dem Zwergschnauzer noch kleinere Formate, auch „Toy Size“ oder „Teacup Size“ genannt. Seriöse Züchter werden diesen Modetrends aber gewiss nicht hinterherlaufen, denn die Gefahr, dass solchermaßen klein gezüchtete Miniaturversionen des Zwergschnauzers später gesundheitliche Probleme bekommen können, ist nicht auszuschließen. 

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Zwergschnauzers

 

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Der Zwergschnauzer hat einen besonders wachsamen Charakter. Seine Erziehung sollte konsequent sein, dann ist er auch gehorsam und und sehr gut abrufbar. Er eignet sich gut als Familienhund.

Zwergschnauzer vertragen sich mit Kindern normalerweise gut. Bei ausreichend Bewegung kann der kleine Schnauzer auch durchaus in einer Stadtwohnung gehalten werden.

Vom Wesen her ähnelt der Zwergschnauzer auch den anderen Schnauzer-Typen, er hat aber auch einige typische Charaktereigenschaften eines kleinen Hundes, die bei seinen größeren Brüdern nicht ganz so ausgeprägt sind, wie z.B. eine enorme Lebhaftigkeit und Anschmiegsamkeit. Ferner kann man dem intelligenten Zwergschnauzer ein besonders wachsames und folgsames Naturell, aber auch eine gewisse Dickköpfigkeit nachsagen.

Hinzu kommen sein für einen kleinen Hund großer Mut und eine große Unerschrockenheit. Sowohl beim Laufen, als auch beim Spiel ist er sehr ausdauernd. War er einst als Schädlingsbekämpfer und Wachhund im Einsatz, so ist er heute beinahe ausschließlich ein Familien-, und Begleithund. Fremden gegenüber ist er eher zurückhaltend, seinen Lieben jedoch ist er treu ergeben und sucht deren unmittelbare Nähe. Dabei ist er stets entschlossen, sein „menschliches Rudel“ bei Eindringlingen mutig zu verteidigen.

Er kann aufgrund seiner Größe auch gut in einer kleineren Stadtwohnung gehalten werden, wenn man ihm genügend Aufgaben, Bewegung und Auslauf gibt. Allerdings sollte man bedenken, dass sich der kleine Schnauzer gerne wegen seiner stark ausgeprägten Wachsamkeit mit ausgiebigem Kläffen bemerkbar macht.

Um übertriebenes und maßloses Gebell zu unterbinden, sollte man schon früh anfangen, den kleinen Wirbelwind mit positiver Verstärkung und Leckerlis entsprechend zu erziehen und Grenzen zu setzen. Eine konsequente Erziehung und gute Sozialisierung beginnt man daher am besten schon im Welpenalter. Ideal ist dazu der Besuch einer Hundeschule und entsprechender Welpenspielkurse, in denen der friedliche und spielerische Umgang mit Artgenossen vermittelt wird.

Konfrontiert man ihn auch zeitig mit verschiedensten Reizen aller Art, wie Geräuschen, Autos, fremden Menschen und Tieren, so erhält man später einen belastbaren und in sich ruhenden Zeitgenossen.

Wenn er genügend ausgelastet wird, machen Intelligenz und Lernfreude den Zwergschnauzer glücklicherweise zu einem in der Regel gehorsamen und dankbaren Schüler. Fehlen sinnvolle Beschäftigungen, sucht sich der kluge Hund gerne Aufgaben, die eher nicht im Sinn seines Besitzers sein werden. Mit Kindern sowie anderen Hunden verträgt sich der Zwergschnauzer in der Regel sehr gut.

 

Typische Rassekrankheiten des Zwergschnauzers

 

Rassetypische Krankheiten sind selten. Zwergschnauzer können, wie viel andere kleine Rassen auch, allerdings an Patella-Luxation und somit lockeren Knieschieben leiden. Auch Augenerkrankungen wie z.B. die Progressive Retinaatrophie (PRA) sind bekannt. Sehr selten können die kleinen Hunde auch von Epilepsie betroffen sein.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Zwergschnauzers

 

Der kleine quirlige Kerl liebt es, spazieren zu gehen und herum zu toben. Daher sollte man ihm genügend Auslauf und Bewegung verschaffen. Hundesportarten wie Agility, Discdogging oder Dogdancing sind ideale Beschäftigungen für den kleinen Wirbelwind. Auch alle Arten von Apportier- und Ballspielen bereiten dem kleinen Streuner große Freude. Man kann ihn auch gut als Begleitung beim Radfahren, Joggen und Reiten mitnehmen. Selbst im Wasser ist er ganz in seinem Element und apportiert aus jedem Nass mit großem Eifer Stöckchen.

All das zeigt, dass er unbedingt einen eher sportlich orientierten Besitzer braucht, der ihn fordert und fördert, denn das abendliche „relaxen“ im Hundekörbchen kann er nur dann ausgiebig genießen, wenn er den Tag über ausgiebig aktiv sein konnte.

Einmal pro Woche sollte er gekämmt und 2 bis 3 mal im Jahr professionell getrimmt werden. Wenn Sie dazu ein paar Mal einen Hundesalon aufgesucht haben, sind Sie sicher in der Lage, nachdem Sie sich die entsprechenden Werkzeuge zur Fellpflege besorgt haben, dies selbst zu bewerkstelligen.  Der Bart sowie das Pony müssen durch regelmäßiges Kämmen in Form gebracht werden, denn nur so erhält der Zwergschnauzer sein typisches Aussehen. Öfters inspiziert werden sollten auch die Augen, denn manche Hunde leider unter verringerter Produktion von Tränenflüssigkeit, was Infektionen und entzündete Augen hervorrufen kann.

Besonders angenehm ist, dass der Zwergschnauzer nur sehr wenig haart, und das Fell nicht im halbjährigen Rhythmus wechselt. Daher ist er auch für Menschen mit einer Tierhaarallergie zumindest bedingt geeignet.

 

Zwergschnauzer in Not

 

Es gibt leider einige Menschen, die zu wenig planen bzw. sich Gedanken machen, welche Folgen die Haltung eines Hundes haben kann. Dies ist einer der Gründe, warum auch Zwergschnauzer in Not kommen.

Bei manchem Hundehalter kann die Liebe zu seinem Vierbeiner nicht allzu groß sein, wenn er bereit ist, sich von seinem Hund zu trennen, nur weil es z.B. nicht möglich ist, den Urlaub mit Hund gemeinsam zu verbringen. Ja, es passiert immer wieder, dass Hunde in den Urlaubsmonaten im Sommer einfach ausgesetzt werden! Dabei gibt es in Deutschland heute flächendeckend Hundepensionen, die den Hund gerne aufnehmen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Zwergschnauzer

 
Ist der Zwergschnauzer ein guter Familienhund?

Erhält der kleine Schnauzer genügend Aufgaben und Auslastung, ist er auch ein geeigneter Familienhund. Der Zwergschnauzer ist besonders mutig hat ein sehr wachsames Wesen. Ungenügende Erziehung kann ihn aber auch schnell zu einem nervtötenden Kläffer machen. 

Wieviel kostet ein Zwergschnauzer?

Ein Zwergschnauzer Welpe mit offiziellen Papieren kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 800 € und 1.200 €. Die Hunde sind die kleinste Varietät der drei Schnauzer-Rassen und erreichen eine Widerristhöhe von 30 bis 36 cm. Im Gegensatz zu seinen beiden großen Brüdern ist er neben Schwarz und Pfeffer-Salz auch in der Farbe Reinweiß von der FCI erlaubt.