Der Labradoodle ist eine Kreuzung aus Labrador und Pudel
Inhaltsverzeichnis
Labradoodles gelten als besonders geeignet für Allergiker und sind ideale Familienhunde
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Der Labradoodle ist eine Kreuzung aus Labrador Retriever und Pudel. Sein Name entstand durch die Kombination des Wortes „Labrador“ mit dem englischen Begriff „Poodle“, für Pudel. Er wird nicht von der FCI anerkannt.
Bei Prominenten ist der gerne auch „Designerhund“ genannte Wuschelkopf mit dem Aussehen eines Teddybären schon länger in Mode gekommen. So haben Jennifer Aniston und Tiger Woods einen Labradoodle.
Labradoodles sind in der Regel freundliche und soziale Hunde. Sie kommen gut mit Menschen, Kindern und anderen Haustieren aus, sind lernfreudig und haben eine schnelle Auffassungsgabe. Eine der Hauptmotivationen für die Zucht des Labradoodle war die Idee, einen hypoallergenen Hund zu schaffen, der für Menschen mit Allergien besser geeignet ist.
Geschichte und Herkunft des Labradoodle
Steckbrief Labradoodle
- Ursprungsland: Australien
- Standardnummer: nicht FCI anerkannt
- Widerristhöhe: 54 bis 65 cm, (35 bis 63 cm laut ALAA)
- Gewicht: 25 bis 35 kg (20 bis 40 kg laut ALAA)
1989 begann der australische Kynologe Wally Conron mit Zuchtversuchen zu einer neuen Rasse. Sein Ziel war es, einen Blindenführhund zu schaffen, der auch für Menschen mit einer Allergie auf Hundehaare gut verträglich sein sollte. Dafür kreuzte er den gern als Blindenhund verwendeten Labrador Retriever mit einem Großpudel.
Pudel haben ein Allergiker-freundliches Fell, da sie kaum haaren. In den 1990er Jahren begann man, neben dem Labradoodle auch weitere Hybridhunde zu züchten. So entstanden der Goldendoodle, ein Mix aus Golden Retriever und Pudel, oder auch der Cockapoo, bei dem man den Cocker Spaniel mit dem Pudel kreuzte. Selbst Schnauzer und Pudel wurden schon verpaart und man gab der neuen Kreation den Namen „Schnoodle“.
In Australien wird die Rasse derzeit durch weitere Einkreuzungen verfeinert. Um einen einheitlichen Rassestandard für die Zukunft zu schaffen, definierte man die Rassen, mit denen der Labradoodle verpaart werden darf: Dazu zählen der Curly Coated Retreiver, der Irish Water Spaniel sowie der American- und English Cocker Spaniel. Ziel ist momentan die Anerkennung des Labradoodle als eigenständige Rasse durch den kynologischen Dachverband Australiens.
Sein Vater, der Züchter Wally Conron, hat sich inzwischen von seiner Kreation distanziert. Er ist der Meinung, dass die Hunde meist aus zweitklassigem Erbgut heraus gezüchtet werden, da erstklassige Labradore oder Pudel nur für die Zucht innerhalb ihrer eigenen Rasse eingesetzt würden.
Man bewirbt den Labradoodle gerne damit, dass er nicht haart und bestens für Allergiker geeignet ist. Allerdings gibt es Untersuchungen des Fells, die belegen, dass auch das Haarkleid dieses Hundes Allergene aufweist. Dabei ist die Menge der Allergene ähnlich hoch wie bei anderen Hunden. Einen zu 100 Prozent hypoallergenen Hund, also einen Hund, dessen Fell keine Allergene in sich trägt, gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht.
Video zur Rasse des Labradoodle
Aussehen des Labradoodle
Da es für in Europa gezüchtete Labradoodle bisher keinen einheitlichen Rassestand gibt, kann ihr Aussehen sehr unterschiedlich sein. Während man zu Beginn nur den Standardpudel mit dem Labrador kreuzte, werden in jüngerer Zeit sogar der Königspudel, aber auch die kleineren Pudelvarietäten mit dem Labrador gekreuzt, was das Aussehen noch uneinheitlicher macht.
Die Vierbeiner erreichen zwischen 54 und 65 Zentimeter Schulterhöhe (Standardpudel mit Labrador gekreuzt), wobei die Australian Labradoodle Association of America (ALAA) Widerristhöhen von 35 bis 63 cm angibt, da hier die Kreuzung auch der kleineren Pudelvarianten mit dem Labrador vorgenommen wird. Das Gewicht liegt etwa zwischen 25 und 35 Kilogramm. bzw. 20 bis 40 kg (ALAA). Die Hunde erreichen ein Alter von 11 bis 15 Jahren.
Das kaum haarende, pudelartige Haarkleid ist in allen Farben (von cremeweiß bis hin zu schwarz) anzutreffen. Ziel ist es, in der weiteren Zucht den halbjährigen Fellwechsel des Hundes völlig zu vermeiden, um seine Eignung für Allergiker zu verbessern. Das Fell kann kurz- oder langhaarig, gelockt oder glatt, weich oder rau sein.
Wesen, Charakter und Erziehung des Labradoodle
Der Labradoodle zeichnet sich durch ein besonders menschenfreundliches Wesen aus. Die wuscheligen Vierbeiner vereinen das Naturell des Labradors mit dem des Pudels. Sie gelten als anhänglich, gelehrig und besonders familienfreundlich. Dennoch kann der der freundliche Hund vom Charakter sehr unterschiedlich sein, denn sein Naturell wird ja auch von zwei vom Wesen her sehr unterschiedlichen Rassen bestimmt.
Der Labradoodle ist sehr aktiv und spielt gerne mit Kindern. Er verträgt sich gut mit anderen Hunden und Dominanzgebaren liegt ihm fern. Aggressiv ist er so gut wie nie. Auch als Wachhund ist er kaum geeignet. Meist zeigt der Hund ein gutes Sozialverhalten, ist sehr verschmust und versteht sich gut mit anderen Hunden.
Seine Erziehung ist durchaus einfach. Hundeanfänger sollten mit seinem sanften und geduldigen Wesen gut zurechtkommen. Der sensible und intelligente Hund verfügt über viel Intuition und erfasst Stimmungen seines Herrchens oder Frauchens sehr gut. Daher setzt man ihn auch gerne als Therapiehund ein. Der Labradoodle hat durchaus etwas Jagdtrieb von seinen Elternrassen vererbt bekommen. Besonders, wenn der Pudel im Wesen eines Labradoodles mehr durchschlägt, kann man mit einem stärkeren Jagdinstinkt rechnen.
Das bedeutet, dass man in der Erziehung des Labradoodles am besten schon vom Welpenalter an Wert auf eine gute Abrufbarkeit legen sollte. Hundeanfänger besuchen dazu ab dem vierten Lebensmonat am besten eine Hundeschule und Welpenspielstunden. Dies festigt auch eine gute Sozialkompetenz des kleinen Hundes in Bezug auf Artgenossen, wenngleich man sich hier beim Labradoodle keine großen Sorgen machen muss.
Typische Rassekrankheiten des Labradoodle
An genetisch bedingten Krankheiten können Hüft- und Ellenbogen Dysplasie oder verschiedene Augenerkrankungen (z.B. die Progressive Retinaatrophie, PRA) auftauchen. Grundsätzlich können immer typische Erkrankungen der beiden Elternrassen eine Rolle spielen. Lassen Sie sich hier unbedingt Nachweise darüber zeigen, dass die Eltern frei von genetisch bedingter Hüftgelenksdysplasie oder Progressiver Retinaatrophie sind.
Auslauf, Pflege und Haltung des Labradoodle
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Ausgedehnte Wanderungen aller Art bereiten ihm ebenso viel Freude. Auch als Begleitung beim Radfahren, Joggen und Reiten kann man den Labradoodle gut mitnehmen. Der Hund arbeitet auch sehr gerne: Besonders Mantrailing oder Nasenarbeit machen ihm großen Spaß. Ob er für Agility geeignet ist, wird auch von seiner sehr unterschiedlichen Körpergröße bestimmt. Kleinere Labradoodles, die genetisch mehr Pudelanteile in sich haben, werden hier sicher mit mehr Engagement und Freude dabei sein.
Wie bereits oben erwähnt, sind die Hunde wegen ihres menschenbezogenen und empathischen Wesens besonders für eine Ausbildung zum Therapiehund geeignet. Die Liebe zum Wasser prädestiniert sie zudem zu einem Einsatz als (Wasser)Rettungshund. Das Fell ist pflegeleicht und hat nur wenig Eigengeruch. Regelmäßiges Bürsten reicht aus.
Ist der Labradoodle besonders allergikerfreundlich?
Häufig bewirbt man den Labradoodle als einen Hund, der besonders gut für Allergiker geeignet ist. Viele Züchter wittern das große Geschäft, in dem sie ihre Pudel-Labrador Verpaarungen als Hunde anbieten, die auch problemlos von Menschen mit Allergien gehalten werden können. Dies ist allerdings irreführend. Hunde, die wenig oder gar nicht haaren, so wie der Pudel, eignen sich zwar wesentlich besser für einen Allergiker, da sich so für den Menschen auch der Kontakt mit ausgefallenen Haaren reduziert.
Man muss dabei aber bedenken, dass es ja nicht die Haare an sich sind, welche allergieauslösend wirken, sondern ein Protein namens Canf1, welches sich in den Hautschuppen und im Speichel des Vierbeiners findet. Es sind also Hautschuppen und Speichel, welche am Haarkleid festhaften und allergieauslösend wirken. Selbst auf den Urin eines Hundes kann ein Mensch mit allergischer Disposition reagieren.
Die Ausbildung von Allergenen unterscheidet sich sowohl von Rasse zu Rasse, aber auch Hunde einer einzelnen Rasse können unterschiedlich viele Allergene in ihrem Fell besitzen. Interessanterweise, und das ist etwas, was man zunächst nicht vermuten würde, wirkt das Haarkleid langhaariger und lockiger Hunde weniger allergieauslösend als das kurzhaariger Hunde. Hinzu kommt, dass langhaarige Hunde meist wenig oder überhaupt nicht haaren.
Allerdings befinden sich auch im Fell eines langhaarigen Hundes allergieauslösende Hautschuppen, welche sich aber mehr auf der Haut direkt und im hautnahen Bereich des Haarkleids anhäufen. Gerade wenn man das Fell dann bürstet, kommt es so oft zu allergischen Reaktionen, denn die Hautschuppen lösen sich aus den tieferen Schichten des Haarkleids und der Allergiker kommt mit den allergieauslösenden Substanzen direkt in Kontakt.
Da jeder Mensch mit Allergien unterschiedlich reagiert, kann bei dem einen eine niedrige Konzentration noch gut bewältigt werden, während der nächste bereits unter heftigen Reaktionen zu leiden hat. Übrigens bilden ältere Hunde meist vermehrt allergenhaltige Hautschuppen als jüngere Hunde.
Häufig gestellte Fragen zum Labradoodle
Der Labradoodle verliert deutlich weniger Haar als die meisten Hunderassen. Dies verdankt er dem Pudel, aus dem er mit dem Labrador gekreuzt wird. Allerdings ist auch der Labradoodle nur bedingt für Allergiker geeignet, da es grundsätzlich keine zu 100% hypoallerge Rasse gibt. Der Vorteil für den Allergiker aber ist, dass der Labradoodle eben wesentlich weniger Harre verliert, an denen die ursächlich allergieauslösenden Hautschuppen anhaften.
Der Labradoodle hat ein sehr leicht erziehbares Wesen, ist kinderlieb und kann auch gut als Familienhund gehalten werden. Auch für Anfänger in der Hundehaltung ist die offiziell nicht anerkannte Rasse, die man zu den „Designerhunden“ zählt, gut geeignet. Das freundliche und leichtführige Naturell hat er seinen Elternrassen, dem Pudel sowie dem Labrador zu verdanken.