Der Bologneser – ein Temperamentbündel mit Wuschelfell

 

Bologneser sind kesse und besonders empathische Spielkameraden

 

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Der Bologneser war bereits während der Renaissance ein beliebter Schoßhund

Der Bologneser, der zu den „Bichons“ ( franz. für „Schoßhund“ ) gehört, war ursprünglich in der italienischen Stadt Bologna beheimatet.

Der Bologneser – auch „Bichon Bolognais“ genannt – ist eng verwandt mit dem Havaneser, dem Malteser, dem Löwchen, dem Coton de Tuléar sowie mit dem Bichon Frisé. Sie alle gehören zu den „Bichons“, was so viel wie „Schoßhunde“ bedeutet. („bichonner“ bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „verhätscheln“).

Und so ist es auch beim Bologneser: Mit seinem Wuschelfell und dem liebenswerten, teils frechen Wesen erobert er im Sturm jedes Menschenherz. Man muss ihn einfach mögen!

 
 

Geschichte und Herkunft des Bolognesers

 

Steckbrief Bologneser

  • Ursprungsland: Italien
  • Standardnummer: 196
  • Widerristhöhe: Rüden: 27 bis 30 cm, Hündinnen: 25 bis 28 cm
  • Gewicht: 2,5 bis 4 kg
  • Verwendung: Begleithund
  • FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
  • Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Einst war der Bologneser hauptsächlich in der italienischen Stadt Bologna anzutreffen, was ihm auch seinen Namen verlieh. Ursprünglich stammte er aber nicht von dort. Man nimmt an, dass Seeleute ihn von den Balearen nach Bologna brachten. Während der Renaissance, also im 15./16. Jahrhundert, war er vor allem in Italien und Frankreich weit verbreitet. Der Bologneser ist insbesondere mit dem Malteser eng verwandt.

Als Urahnen des Bolognesers gelten die kleinen Hunde, die bereits Aristoteles (384-322 vor Christi) „canes melitenses“ nannte. War er schon zu Zeiten der Römer bekannt, so wurde der Bologneser in späteren Jahren ein beliebtes Präsent bei den Mächtigen der Welt, wie etwa bei den Borgias oder den Medicis. Seit Menschengedenken und über viele Jahrhunderte hinweg zeugen Abbildungen auf Gemälden und Kunstwerken von der Existenz und Würdigung der kleinen Fellnasen. So waren die Bologneser einst bei Pieter Brueghel dem Älteren, Francisco de Goya und Tizian beliebte Motive. 

Als Schoßhunde in adeliger Gesellschaft eroberten die kleinen Bologneser alsbald Herzen in aller Welt. So schenkte beispielsweise Cosimo de Medici im 14./15. Jahrhundert acht dieser Hunde dem belgischen Adel und König Philipp II. von Spanien erhielt im 16. Jahrhundert zwei Bologneser als Präsent. Selbst Katharina die Große, Kaiserin Maria Theresia sowie Madame de Pompadour besaßen und beschmusten Hunde dieser Rasse. 

Heute setzt man den besonders empathischen Vierbeiner auch gerne als Therapiehund in Kinder- und Altenheimen oder Behinderteneinrichtungen ein, denn sein menschenfreundliches Wesen beeinflusst sowohl Psyche als auch Physis eines kranken Menschen ausgesprochen positiv. So ist erwiesen, dass sein heiteres Gemüt beruhigend und blutdrucksenkend wirken kann. Die FCI erkannte den Bologneser 1956 als eigenständige Rasse an. Heute registriert der VDH etwa 100 Welpen pro Jahr in Deutschland.

 

 
 

Aussehen des Bolognesers

 

Optisch erinnert der liebenswerte Hundezwerg tatsächlich an einen flockigen Wattebausch. Der kleine Hund wird unter der FCI-Standardnummer 196 in der Gruppe 9 – Gesellschafts- und Begleithunde – sowie in der Sektion 1 – Bichons und verwandte Hunderassen – geführt. Dabei zählt er mit einer Widerristhöhe von 25 bis 30 cm sowie einem Gewicht von 2,5 bis 4 kg zu den kleinen Hunden.

Sie erreichen ein Alter von 14 bis 15 Jahren – in manchen Fällen sogar mehr. Es hat den Anschein, als würde diese Hunderasse kaum altern, denn im Normalfall sind Bologneser bis ins hohe Alter aktiv, unternehmungslustig und verspielt.

Auffallend an dem kleinen „Schoßhund“ ist sein rein-weißes, lockiges Haarkleid. Aus diesem wuscheligen Fell blicken einem zwei große, tiefschwarze und ausdrucksstarke Augen kess, ja beinahe herausfordernd, entgegen. Der Bologneser hat einen eher zarten, feinen Körperbau von nahezu quadratischer Form.

Sein Kopf ist von ovaler Form und der Bologneser trägt sein Haupt stets stolz erhoben. Die Ohren des Bolognesers sind lang, hängend und hoch angesetzt. Die hoch angesetzte Rute trägt er stolz über dem Rücken. Sein Gang ist leicht tänzelnd.

 

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Bolognesers

 

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Bologneser sind sehr sensible und anhängliche Hunde. Sie haben einen besonders liebenswerten Charakter.

Der Bologneser ist auch ein idealer Spielgefährte für Kinder – dabei zeichnet er sich auch durch eine große Robustheit aus.

Adjektive wie liebenswert, sensibel und gleichzeitig keck charakterisieren den liebenswerten, kleinen Bologneser haargenau. Er ist temperamentvoll, ohne nervös oder überaktiv zu sein. Stets ist der kleine Wuschelhund zum Spielen aufgelegt, was ihn unter anderem auch als Familienhund prädestiniert.

Dabei zeigt er sich sehr gelehrig und übernimmt gerne spielerische Aufgaben. Auch als Spielkamerad für Kinder eignet sich diese Rasse besonders gut. Für ältere Kinder, die schon begreifen, dass man den kleinen Hund nicht als Kuscheltier missbrauchen darf, was nach Belieben von A nach B gezerrt wird, ist er aber besser geeignet.

Wichtig ist, dass man dem Hund in Form eines Plätzchens, wo sein Hundekörbchen steht, eine Rückzugsmöglichkeit gibt. Kinder sollten dann lernen, dass der kleine Hund dort seine Ruhe haben darf und muss.

Selbst für Senioren ist er der ideale Begleiter. Der Bologneser liebt es, „seine“ Menschen überall hin zu begleiten und engen Kontakt zu ihnen zu haben.

Er ist ein angenehmer und treuer Freund, der sich sehr an seinen Besitzer gewöhnt. Das Alleinsein verträgt ein Bologneser gar nicht. Man darf ihn aber auch keinesfalls unbegründet weitergeben, denn der kleine Wuschelkopf leidet mehr als Hunde anderer Rassen, wenn nicht sein liebgewonnenes Herrchen oder Frauchen bei ihm ist. Neben seiner Anschmiegsamkeit und Anhänglichkeit besitzt er aber auch eine große Wachsamkeit, ohne dabei ein übermäßiger Kläffer zu sein. Mit anderen Haustieren kommt der Bologneser gut zurecht, besonders dann, wenn er gemeinsam mit ihnen aufgewachsen ist. 

Hin und wieder kann der Bologneser auch ein klein wenig beleidigt sein, wenn er das Gefühl hat, nicht im Mittelpunkt zu stehen. Bologneser lassen sich ansonsten recht einfach erziehen und reagieren gut auf positive Verstärkung, wie Lob, Belohnungen und Leckerlis. Belohnen Sie stets gutes Verhalten, um es zu fördern. Vermeiden Sie hingegen unbedingt laute Worte im Befehlston, da dies gewiss die Motivation des kleinen Herzensbrechers beeinträchtigen wird. 

Bologneser haben oft eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne, besonders wenn sie noch jung sind. Halten Sie die Trainingseinheiten kurz und positiv, um Frustration zu vermeiden.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Bolognesers

 

Man traut es dem kleinen Kerlchen zunächst gar nicht zu, aber er ist trotz seines zarten Körpers sehr robust und nur für wenige rassetypische Erkrankungen anfällig. Manche Hunde leiden, wie viele Vertreter kleiner Rassen, unter Patellaluxationen. Dabei kommt es zu einer krankhaften Verschiebung bzw. Ausrenkung der Kniescheiben. Oft haben die Hunde schon von Geburt an eine Veranlagung für diese Kniegelenkserkrankung. Daher sollte ein Züchter vor Zuchtbeginn immer ausschließen können, dass ein Elterntier eine Disposition zu einer Patellaluxation hat. meistens entstehen Patellaluxationen bereits im ersten Lebensjahr des jungen Hundes.

Auslöser für die Krankheit kann zusätzlich eine falsche Ernährung im Welpenalter sein, bei erwachsenen Hunden wird eine Patellaluxation auch durch Übergewicht begünstigt. Symptomatisch für eine seitlich aus der Führungsrinne ausgerenkte Kniescheibe sind Schmerzen und ein Erlahmen des betroffenen Beins. Der Hund neigt dann zu einem hüpfenden Gang und versucht das betroffene Bein möglichst nicht zu belasten. Eine Patellaluxation kann mit einem operativen Eingriff behoben werden, was allerdings nicht unerhebliche Kosten nach sich zieht.

Kaufen Sie daher Ihren Welpen unbedingt bei einem vertrauenswürdigen Züchter! Gerade bei dieser Rasse, wie übrigens bei vielen anderen kleinen Hunderassen, drängen in den letzten Jahren verstärkt „Tiervermehrer“ aus dem osteuropäischen Raum auf den Markt und bieten Welpen oftmals per Kauf aus dem Kofferraum auf dem Autobahnparkplatz an. 

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Bolognesers

 

Für den Bologneser geht nichts über ausgiebiges Schmusen und Spielen, und das am liebsten über den ganzen Tag! Das Wichtigste für ihn ist der intensive Kontakt zu seinen Liebsten. Das kleine, temperamentvolle Wollknäuel kann auch gut in einer Stadtwohnung gehalten werden, denn ein Bologneser ist bezüglich des Auslaufs nicht allzu anspruchsvoll, dennoch lässt er sich auch für längere aber gemütliche Spaziergänge begeistern. Man darf ihn dabei aber nicht überfordern und sollte sich bei der Länge der täglichen Exkursionen langsam an das Maß herantesten, das dem Hund noch Spaß macht und ihn nicht erschöpft. 

Beim Agility stellt er sich äußerst geschickt an und auch Dog Dancing macht ihm viel Spaß. Zuhause kann man ihn mit kleinen Apportierspielen auslasten und mit Vorliebe lernt das gelehrige Kerlchen auch das eine oder andere kleine Kunststückchen.

Aufgrund der Tatsache, dass er nicht haart, ist der Bologneser der ideale Hund für Allergiker. Die Fellpflege gestaltet sich allerdings ein wenig aufwändiger: Sein weiches, lockiges Fell sollte regelmäßig mit einer entsprechenden Bürste bzw. mit einem Kamm gebürstet und gekämmt werden. Ideal ist es, wenn man schon den kleinen Welpen an die regelmäßige Pflege des Haarkleids gewöhnt. 

Ab und an kann man dem kleinen Fellknäuel auch ein Bad gönnen. Verwenden Sie dazu am besten ein mildes Shampoo, was besonders für ein weißes Fell geeignet ist. Die Haare um die Augen müssen regelmäßig gekürzt werden, damit sie nicht in die Augen gelangen und zu Hornhautreizungen führen. Ist Ihr Bologneser schon älter und läuft nicht mehr soviel, sollte man die Krallen von Zeit zu Zeit kürzen, ansonsten passiert es schnell, dass der kleine Hund irgendwo hängenbleibt und sich verletzt.

Die laufenden Kosten für den Bologneser halten sich in Grenzen, da er aufgrund seiner Größe ja nur geringe Mengen an Hundefutter benötigt.

 

Häufig gestellte Fragen zum Bologneser

 
Wie sieht ein Bologneser aus?

Bologneser haben ein reinweißes und gelocktes Fell und einen besonders zarten Körperbau. Die kleinen Hunde erreichen eine Widerristhöhe von 25 bis 30 cm und haben ein Gewicht von nur 2,5 kg bis 4 kg. Bologneser werden bis zu 15 Jahre alt. Die Preise für einen reinrassigen Bologneser Welpen mit Stammbaum liegen je nach Züchter bei 1.200 € bis 1.600 €. 

Wie viel Auslauf braucht ein Bologneser?

Die kleinen, verspielten Hunde sind sehr anhänglich und verschmust. Sie brauchen nicht allzu viel Auslauf und können bequem überallhin mitgenommen werden. Bologneser sind stark auf ihren Besitzer fixiert. Daher sollte sie man behutsam an das alleine bleiben gewöhnen und die Abwesenheitszeiten langsam erhöhen. Regelmäßigkeit und gewohnte Rituale spielen dabei eine große Rolle und erleichtern dem Hund, sich auf die Abwesenheit seines Besitzers einzustellen.