Der Berner Sennenhund – ein kräftiger Begleiter mit glänzendem Fell und großem Herz

 

In der Schweiz ist der Berner Sennenhund auch als „Dürrbächler“ oder „Blässi“ bekannt

 


Anzeige
Die Rasse des Berner Sennenhundes ist eine der vier Schweizer Sennenhund Rassen.Der Berner Sennenhund – Zu den Sennenhunden, die sich alle im kräftig-harmonischen Körperbau ähneln, gehören neben dem bekannten Berner Sennenhund der Appenzeller Sennenhund, der Entlebucher Sennenhund und der Große Schweizer Sennenhund. Berner Sennenhunde sind selbstsichere, friedliche und im Alltag furchtlose Hunde, die sich gut als Familienhunde und Wachhunde für Haus und Hof eignen.

Der Berner Sennenhund braucht viel Kontakt zum Menschen und Bewegungsfreiheit. Die sensible Hunderasse benötigt eine konsequente Führung, aber auch Einfühlungsvermögen bei Training und Erziehung. Zu den prominenten Besitzern eines Berner Sennehundes zählen und zählten unter Anderem:

Schauspielerin Kate Hudson (mit Hündin Nana), Ex-Biathletin Magdalena Neuner (mit Hund Rocky), Sängerin und Schauspielerin Hilary Duff (mit Hund Dubois), Reality-Soap-Star Jan Leyk (mit Hund Bruno), American Football Spieler Ben Roethlisberger (mit Hund Hercules), Schlagersängerin Andrea Berg (mit Hund Elvis), Schauspielerin Sarah Michelle Gellar (mit Hündin Bella) und Ex-Fußballer Franz Beckenbauer (mit Hündin Toni)

 
 

Geschichte und Herkunft des Berner Sennenhundes

 

Steckbrief Berner Sennenhund

  • Ursprungsland: Schweiz
  • Standardnummer: 45
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) Rüden: 64 – 70 cm, Hündinnen: 58 – 66 cm
  • Gewicht: (nicht von FCI festgelegt) Rüden 38 bis 50 kg, Hündinnen 35 bis 40 Kg
  • Verwendung: Wach-, Treib- und Zughund im Kanton Bern, heute auch Familien- und vielseitiger Arbeitshund.
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 3: Schweizer Sennenhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Bereits die Ahnen des Berner Sennenhundes verfügten über einen massigen und wuchtigen Körper, ohne dabei fettleibig oder behäbig zu wirken. Man hielt die Hunde ursprünglich als Bauernhofhunde im Oberland, das die heutige Hauptstadt Bern umgibt. Der noch frühere Ursprung dieser Rasse ist allerdings nicht ganz eindeutig, aber es werden molosserartige Vorfahren vermutet.

Man nimmt an, dass um das 1. Jahrhundert v. Christus römische Legionäre mastiffartige Hunde ins Gebiet der heutigen Schweiz brachten, die man mit den dortigen Hunden kreuzte. Aus Ausgrabungen der Bronze- und Eisenzeit existieren etliche Knochenfunde derartiger Hunde, was für diese Theorie spricht.

Im Berner Oberland setzte man die Vierbeiner früher in erster Linie als Wach- und Treibhunde für Viehherden ein, man verwendete sie aber auch als Zughunde für schwere Lasten.

Da etliche Exemplare des langhaarigen, dreifarbigen Hundes auf dem Hof des bei Reisenden und Kaufleuten beliebten Gasthauses „Dürrbach“ in Riggisberg gehalten wurden, gab man ihm auch den Namen „Dürrbächler“. Wegen seiner weißen Blesse wurde ihm außerdem noch der Spitzname „Blässi“ zuteil. 

Ein Kaffeewirt sorgte im Jahr 1902 schließlich dafür, dass die Dürrbächler Hunde erstmals auf einer Hundeausstellung in Bern gezeigt wurden. Es folgten weitere Ausstellungen, was die Bekanntheit des bislang nur wenig beachteten, attraktiven Hundes steigerte. Die Begeisterung für den Hund war so groß, dass man im Jahr 1907 den „Schweizer Dürrbach Club“ gründete und erste Rassemerkmale für die Reinzucht des Dürrbächlers feststellte. 

Erarbeitet wurden die neuen Rassestandards unter anderem von Prof. Dr. Albert Heim, einem Schweizer Kynologen. Heim schlug auch vor, die neue Rasse, die man bis dahin „Dürrbächler“ nannte, in „Berner Sennenhund“ umzubenennen. Mit dem eingängigeren Namen sollte die Verwandtschaft mit den weiteren Schweizer Sennehunden unterstrichen werden. 1910 gab es eine Hundeschau in Burgdorf, auf der Bauern aus der Umgebung bereits 107 Hunde der neu geschaffenen Rasse vorstellten.

Schnell wurde der attraktive Hund mit seinem guten und wesensfesten Charakter über die Schweiz hinaus bekannt und wird inzwischen weltweit gezüchtet.

 

Video zur Rasse des Berner Sennenhundes

 
► Berner Sennenhund [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 
 

Aussehen des Berner Sennenhundes

 

Der Berner Sennenhund besitzt die FCI-Standardnummer 45 und ist hier der FCI-Gruppe 2, Sektion 3 (Schweizer Sennenhunde) zugeordnet. Der Gruppe 2 werden auch Pinscher, Schnauzer, Molossoide (Doggenartige) zugerechnet. Die FCI gibt eine Widerristhöhe bei Rüden von 64 bis 70 Zentimeter vor, Hündinnen sollten 58 bis 66 Zentimeter groß sein. Das nicht festgelegte Gewicht liegt je nach Geschlecht zwischen 35 und 50 Kilogramm. Die Lebenserwartung ist eher kurz: Er erreicht ein Alter von nur 7 bis 10 Jahren.

Auffallend ist die harmonische Fellfärbung: Die Grundfarbe ist schwarz und in der Wangengegend sowie über den Augen befinden sich rostbraune Abzeichen. Auch die unteren Läufe sind sind von brauner Fellfarbe, während Brust, Blesse, Schwanzspitze und Pfoten ein weißes Fell haben. Das Haarkleid ist lang, leicht gewellt oder glatt.

Der breite und flache Kopf besitzt einen mittelstark ausgeprägten Stop. Weit oben angesetzte Schlappohren und mandelförmige, dunkelbraune Augen verleihen dem attraktiven Hund einen sanften und gutmütigen Ausdruck. Trotz seines stämmigen Körperbaus ist er durchaus als beweglich, aber nicht unbedingt als agil zu bezeichnen.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Berner Sennenhundes

 


Anzeige
Ist ein Berner Sennenhund von frühauf gut sozialisiert worden, hat er einen sehr gutmütigen aber auch wachsamen Charakter.Der freundliche und gutmütige Charakter hat den Berner Sennehund zu einem beliebten Bauernhund weltweit werden lassen. Schon die Aufzucht der süßen Welpen sollte allerdings mit viel Geduld und Umsicht erfolgen. Entscheidend für das spätere Verhalten des Berner Sennenhundes ist eine sorgfältige und frühe Sozialisation mit konsequenter Führung. So werden aus den Welpen geduldige, wachsame und selbstsichere Hunde, die keine Dickköpfigkeit ausbilden. Aggressives Verhalten ist bei dieser Hunderasse nur sehr selten vorzufinden.

Dennoch wird man einen Berner Sennehund niemals zu bedingungslosem Gehorsam abrichten können, denn es liegt in der Natur seines Wesens als Hütehund, selbstständig zu denken und zu handeln. Wenn der intelligente Hund manche Kommandos als wenig sinnvoll ansieht, wird er sie auch nicht befolgen.

Trotz seines grundsätzlich wachsamen Charakters wird ein Berner Sennehund einen Eindringling in der Regel nicht angreifen und manch Einbrecher wird sogar mit wedelndem Schwanz begrüßt.

Da der Berner Sennenhund eine hohe Reizschwelle besitzt, verliert er selten seine Selbstbeherrschung, und wenn, dann hat dies meist einen handfesten Grund. Im Umgang mit Kindern sind die Hunde gutmütig und friedlich. Auch tobende und schreiende Kleinkinder werden den wesensfesten Hund nicht aus der Fassung bringen. Im Gegenteil: Er wird das gemeinsame Spiel genießen und freut sich sogar über die manchmal ungestümen Liebesbekundungen der Kinder.

Der Berner Sennehund eignet sich hervorragend als Familienhund und zeichnet sich durch eine große Loyalität seinem Besitzer gegenüber aus. Vertrauten Personen gegenüber verhält er sich besonders anhänglich und bewacht gerne deren Haus und Besitz. 

Ein Jagdtrieb ist dieser Hunderasse fremd und so lässt er sich meist gut abrufen, womit sich das Führen an der Leine in vielen Fällen erübrigt. Berner Sennenhunde benötigen unbedingt auch geistige Herausforderung. Charakteristisch für den Vierbeiner ist seine Art des eigenständigen, vorausschauenden Denkens und Handelns. 

Mit entsprechender Ausbildung, Liebe und Geduld erweist sich ein Berner Sennenhund als zuverlässiger Rettungs-, Fährtensuch- und Lawinenhund. Er liebt das Lernen und abwechslungsreiche Herausforderungen. Auch zum Therapiehund lässt sich der ausgeglichene Vierbeiner gut ausbilden. In der Begegnung mit anderen Hunden ist der Berner Sennenhund friedlich, nur beim Aufeinandertreffen eines Rüden mit anderen gleichgeschlechtlichen Hunden kann es Hin und Wieder zu Auseinandersetzungen kommen, wenn der Hund sich in seinem eigenen Territorium bedrängt sieht.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Berner Sennenhundes

 

Das Wesen des Berner Sennenhundes ist von großer Wachsamkeit aber auch Kinderliebe geprägt.Der Berner Sennenhund kann sich auch in der Wohnung benehmen, liebt aber ganz besonders das gemütliche Schnüffeln im Freien, vorzugsweise in einer winterlichen Umgebung. Wegen seines umgänglichen und friedfertigen Naturells kann man ihn nahezu überallhin mitnehmen. Trotz seiner Größe ist der Berner Sennenhund mit seinen besonders großen Pfoten zwar schnell, aber wenig ausdauernd.

Er ist recht hitzeempfindlich und bevorzugt kühle, winterliche Temperaturen. Der ansonsten pflegeleichte Hund sollte täglich gebürstet und wöchentlich gekämmt werden, um den schönen Glanz seiner Fellpracht zu erhalten.

Am Glanz des Fells lässt sich auch schnell erkennen, ob der Hund das für ihn richtige Futter bekommt, das ausreichend Vitamine und Spurenelemente enthält. Damit dieser sanfte Vierbeiner auch im Alter noch Freude am Knochenkauen hat, putzt man ihm am besten öfters die Zähne mit einer speziellen Hundezahnbürste, um die bei dieser Rasse gehäufte Bildung von Zahnstein zu verhindern.

 

Typische Rassekrankheiten beim Berner Sennenhund

 

Aufgrund immer wieder vorkommender Inzuchten besitzt diese Rasse eine eingeschränkte genetische Basis, die zu einer Anfälligkeit für Erbkrankheiten führen kann. Begründet liegt dies nicht zuletzt im 1910 geschaffenen Rassestandard, der, wie bei allen anderen Sennenhunden auch, eine Dreifarbigkeit forderte.

Damit wurde die genetische Vielfalt deutlich eingeschränkt. So können beim Berner Sennenhund Gelenkprobleme, aber auch Nierenerkrankungen vermehrt auftreten.

Zudem neigt er zu bösartigen Tumoren an Gliedmaßen, Haut und Unterhaut.

 

Berner Sennenhunde in Not

 

Tatsächlich ist der Berner Sennenhund bei guter und früher Sozialisierung im Welpenalter (am besten durch den Besuch einer Hundeschule) ein sehr handsamer und leichtführiger Hund. Dennoch kommen immer wieder Berner Sennenhunde in Not, weil sich ein Hund durch eine schlechte oder nicht vorhandene Welpenerziehung nicht wie gewünscht entwickelt.

Vor dem Gang zum Hundezüchter lohnt sich ein Besuch im Tierheim, denn manchmal findet man auch einen Welpen in Not, auch wenn dies meist eher Mischlingswelpen sind.

 

Häufig gestellte Fragen zum Berner Sennenhund

 
Was sollte man über einen Berner Sennenhund wissen?

Leider besitzen Berner Sennehunde eine eingeschränkte Zuchtbasis, die oftmals Inzuchten begünstigt. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für genetische bedingte Erkrankungen und Tumore. Ursache sind auch die 1910 für alle Sennenhund Rassen geschaffenen Rassestandards, die einheitlich eine Dreifarbigkeit forderten, was zu einer massiven Beschränkung des Genpools führte. So sind auch die anderen Sennenhunde von einer eher kürzeren Lebenserwartung betroffen, wobei die des Berner Sennehundes mit 7 bis 10 Jahren am kürzesten ist. 

Ist ein Berner Sennenhund leicht zu erziehen?

Die Hunde sind relativ einfach zu erziehen. Berner Sennehunde haben eine hohe Reizschwelle und reagieren nur selten aggressiv. Sie sind mit ihrer großen Gelassenheit auch ideale, kinderliebe Familienhunde. Die Vierbeiner haben ein langes, üppiges Fell mit schwarzer Grundfarbe. In der Wangengegend und um die unteren Läufe ist das Fell meist braun. Brust und Pfoten sowie die Blesse sind von weißer Fellfarbe. Gemäß FCI sollten Berner Sennehund Rüden 64 – 70 cm groß sein, während Hündinnen eine Widerristhöhe von 58 – 66 cm erreichen sollten. 

Wie viel kostet ein Berner Sennenhund?

Ein Berner Sennenhund mit Stammbaum kostet derzeit etwa 1.600 € bis 2.100 €, wobei die Preise je nach Region und Züchter etwas schwanken.