Der Greyhound – Topspeed auf vier Beinen

 

Als Familienhund ideal – der Greyhound ist ein intelligenter und anpassungsfähiger Genosse

 


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Der Greyhound ist die bekannteste aller Windhunderassen. Die Hunde gelten als leicht erziehbar, brauchen aber regelmäßig Sprints auf der Rennstrecke.

Der Greyhound – Hört man den Namen Greyhound, so denkt man automatisch an Windhunde. Bekannt geworden ist der Greyhound durch die berühmten Windhundrennen.

Dabei erreicht der stolze, langbeinige Hund in kurzen Sprints Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 72 Kilometer in der Stunde. Die Hunde können Distanzen von etwa 800 Metern in weniger als einer Minute zurücklegen. Der Greyhound gilt damit als einer der schnellsten Windhunde und wird oft als die schnellste Hunderasse überhaupt genannt. 

Neben ihrer Geschwindigkeit zeichnen sich Greyhounds auch durch ihren grazilen und aerodynamischen Körperbau aus, der ihnen ermöglicht, mit minimalem Luftwiderstand zu laufen. Auch ihre langen, schlanken Beine und ihre muskulöse Rückenpartie tragen zu der bemerkenswerten Leistungsfähigkeit als schnelle Läufer bei.

 

 

Geschichte und Herkunft des Greyhounds

 

Steckbrief Greyhound

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 158
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 71 – 76 cm, Hündinnen 68 – 71 cm
  • Gewicht (von FCI nicht festgelegt): Je nach Geschlecht zwischen 27 und 40 kg
  • Verwendung: Coursinghund, Rennhund
  • FCI-Gruppe 10: Windhunde
  • Sektion 3: Kurzhaarige Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Ebenso wie die Herkunft des Namens basiert auch die Abstammung des Greyhounds auf Vermutungen. Man nimmt an, dass im 4. Jahrhundert vor Christus die Kelten bei ihrer Einwanderung auf die britischen Inseln die Ahnen dieser Hunderasse mitbrachten. Sicher ist, dass die Spanier vom 16. bis 18. Jahrhundert den spanischen Windhund – den Galgo Español – sowohl nach England als auch nach Irland einführten.

Zunächst waren die anmutigen und hoch angesehenen Hunde ausschließlich dem Adel und Königshäusern vorbehalten. König Canute von England sorgte für drastísche Bestrafungen eines jeden „Normalbürgers“, der sich in Begleitung eines Greyhounds in der Öffentlichkeit blicken ließ. Und wurde einem Bürger gar die Tötung eines Greyhounds nachgewiesen, verhängte König Howel von Wales tatsächlich die Todesstrafe. 

Zu dieser Zeit wurde von den englischen Königshäusern viel Zeit und Geld in Zucht und Weiterentwicklung der faszinierenden Rasse investiert. Als sich im Laufe des 16. Jahrhunderts die englische Aristokratie entscheidend wandelte, war es auch wohlhabenden Bürgern, die keinen Adelstitel besaßen, erlaubt, die wertvollen Greyhounds zu halten und die Zucht der Hunde zu betreiben.

So wurde der Einsatz des Greyhounds bei Hunderennen ab Mitte des 16. Jahrhunderts populär. Anfangs ließ man die Hunde auf einem freien Feld laufen und erst später legte man eigens dafür oval geformte Rennbahnen mit Tribünen an, damit möglichst viel Zuschauer in den Genuss kamen, die Rennen zu verfolgen. Bald entstand eine regelrechte Rennindustrie, die viel Geld an teilweise horrenden Wetteinsätzen umsetzte. Auch heute noch erfreuen sich Hunderennen insbesondere in Australien, Irland und den USA großer Beliebtheit.

Später entstand durch Weiterzüchtungen der „English Greyhound“, der über den großen Teich auch in die USA gelangte. Was die Herkunft des Namens betrifft, trifft man auf unterschiedliche Theorien. Eine Annahme besteht darin, der Begriff ,,grey“ lasse sich auf den altenglisch-keltischen Begriff „grig“ zurückführen was soviel wie ,,Hund“ bedeutet.

Unumstritten ist aber, dass der Begriff „grey“ nicht auf eine graue Farbgebung des Hundes zurückzuführen ist, da der Hund neben grau in vielen Farbvarianten existiert. Einen selbstständig jagenden Hund hingegen bezeichnet man als ,,Hound“ und einst wurde der Greyhound besonders zur Niederwildjagd auf Hasen eingesetzt. Heute findet er vorwiegend bei Hunderennen oder als Familien- und Begleithund Einsatz.

 

 

Video zur Rasse des Greyhounds

 
► Greyhound [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Greyhounds

 

Der Greyhound ist ein von der FCI anerkannte Hunderasse mit der Standardnummer 158. Er gehört dort zur Gruppe 10 – Windhunde – sowie zur Sektion 3 – kurzhaarige Windhunde.

Die FCI fordert eine Widerristhöhe von 71 bis 76 Zentimeter beim Rüden und 68 bis 71 Zentimeter bei der Hündin. Das Gewicht ist nicht festgelegt und liegt je nach Geschlecht zwischen 27 und 40 Kilogramm. Die extra für Rennen gezüchteten „Racing Greyhounds“ sind etwas kleiner. Die Hunde erreichen ein Alter von 10 bis 14 Jahren.

Das Fell des Greyhounds ist kurz, fein, dicht und glatt anliegend. Bei der Fellfarbe sind unterschiedliche Farben und Schattierungen erlaubt. Die Hunde sind in den Farben Schwarz, Weiß, Gestromt, Falb und Blau von der FCI zugelassen. Auch die Grundfarbe Weiß, gescheckt mit jeder dieser Farben, ist erlaubt.

Typisch für den Greyhound sind die ausgeprägte Muskulatur, seine tiefe Brust und die überaus langen Läufe. Was dieser eleganten Hunderasse im Vergleich zu seinen Artgenossen angenehmerweise fehlt, ist der typische Hundegeruch. Verwendung findet der Greyhound heute vorwiegend bei Hunderennen oder als Familien- und Begleithund. Früher – und auch noch vereinzelt heute – wurde diese Rasse zur Niederwildjagd eingesetzt.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Greyhounds

 


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Greyhounds haben einen sehr sensiblen Charakter. Wie alle Windhunde sind sie relativ leicht zu erziehen, besitzen aber einen starken Jagdtrieb.

Vom Wesen her ist der Greyhound ein intelligenter und sehr anpassungsfähiger Vierbeiner, der den engen Kontakt zu seiner Familie liebt. Nicht nur sein Auftreten, auch sein ganzes Wesen drückt Stolz aus. Er ist ein sehr ruhiges, verschmustes und extrem treues Tier, was ihn als Familienhund sehr geeignet macht.

Allerdings darf man nie vergessen, dass diese Hunderasse einen ausgeprägten Bewegungsdrang hat und diesen auch ausleben muss. Was die Hundeerziehung des Greyhounds anbelangt, so ist diese nicht ganz einfach, denn der sensible Hund verträgt auf gar keinen Fall eine harte Erziehung mit lauten Worten, vielmehr muss er sanft beeinflusst werden. Konsequenz ist dabei unabdingbar. Als ideal hat sich das Clickertraining erwiesen.

Bei guter Sozialisation ist der Greyhound sowohl bezüglich Haltung als auch Pflege eher anspruchslos.

 

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Auslauf, Pflege und Haltung des Greyhounds

 

Greyhounds sind, wie alle Windhunde ausgesprochene Kurzstreckensprinter. Um dem Lauftrieb gerecht zu werden, freut er sich auf regelmäßige Einsätze bei Windhunderennen oder dem Coursing. Beim Spaziergang lässt man ihn am besten nicht unkontrolliert von der Leine, da er einen ausgeprägten Jagd- und Hetztrieb hat.

Ansonsten ist der sanftmütige Hund ein problemloser Begleiter, der sein Herrchen oder Frauchen auch gerne zum Einkaufen, ins Büro oder auch bei einem Restaurantbesuch begleitet.

Zuhause gibt sich der Greyhound als verschmuster Vierbeiner und kann auch mal den halben Tag verschlafen. Es soll sogar Hunde geben, die auf bis zu 16 Stunden Schlaf am Tag kommen. Er liebt es, sich in seinem Körbchen oder auf dem Sofa, stets in der Nähe seines Besitzers, weich zu betten, denn ein zu harter Liegeplatz versursacht beim ihm schnell schmerzhafte Wunden auf der Haut.

Das Fell des flinken und sensiblen Lieblings braucht wenig Pflege. Regelmäßiges Bürsten mit einem geeigneten Hundehandschuh genügt. Besonders angenehm am Greyhound ist, wie bei allen Windhunden, dass er kaum den „typischen“ Hundegeruch mit sich bringt.

 

Rassetypische Krankheiten beim Greyhound

 

Normalerweise ist der Greyhound ein sehr robuster Hund, der nur selten von rassetypischen Krankheiten betroffen ist. Gerade die Zucht von Greyhounds, die für Rennen eingesetzt werden, unterliegt strengen Auflagen. Um sich für die Zucht zu qualifizieren, müssen die Elterntiere zahlreiche Tests durchlaufen, in denen die Hunde auf Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie, von Willebrand Krankheit (hierbei handelt es ich um eine Blutgerinnungsstörung), Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion, die den Hund müde und apathisch macht) und eventuelle Augenkrankheiten untersucht werden.

Bei übermäßiger Belastung in Verbindung mit Hitze und Wassermangel kann die Greyhoundsperre (Greysperre) auftreten, die zu einer Übersäuerung der Muskulatur und in der Folge zu Krämpfen führt. Dies macht sich auch durch dunklen, bräunlichen Urin bemerkbar. Treten diese Symptome auf, sollte man besser sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Greyhounds reagieren auf manche Narkotika besonders empfindlich, da ihre Leber kleinere Mengen an oxidativen Enzymen aufweist. Dies führt zu einem besonders langsamen Abbau insbesondere von Barbiturat-basierten Anästhetika.

 
 

Greyhounds in Not

 

Wenn man sich einen Greyhound anschaffen möchte, sollte man immer mit einkalkulieren, dass Hunde dieser Rasse ein ausgesprochen starkes Bedürfnis nach zwar eher kurzzeitiger, dafür aber sehr schneller Bewegung haben. Mancher Hundebesitzer kommt dabei schnell an seine Grenzen, denn um einen Greyhound richtig zu beschäftigen, sollte man mit ihm öfters Coursing betreiben oder ihn an einem Hunderennen teilnehmen lassen.

Und so kommt es, dass der eine oder andere Greyhound in Not kommt, weil ein Hundehalter diese Zeit nicht aufbringen kann. In Tierheimen findet man daher immer wieder auch Windhunde, die ein neues Zuhause suchen. Da der Greyhound, wie andere Windhunde auch, sehr sensibel ist, ist ein solcher Aufenthalt ganz besonders schlimm für ihn.

Leider werden selbst heutzutage Greyhounds, die altersbedingt keine wettbewerbsmäßigen Leistungen mehr abliefern können, in manchem Land auf oft brutale Weise beseitigt. In Irland ist die „Entsorgung“ durch Tötung sogar nach wie vor legal. In etlichen Ländern haben sich inzwischen glücklicherweise Initiativen zur Rettung „ausgemusterter“ Greyhounds gebildet, um den Hunden ein Zuhause zu vermitteln. Glücklicherweise sind in Deutschland kommerzielle Hunderennen mit Wetteinsätzen verboten und nur im Rahmen der Ausübung als Hobby erlaubt. 

Will man einen Welpen kaufen, sollte man idealerweise erst einmal eines der nächsten Tierheime besuchen, vielleicht findet man dort einen auch einen jungen erwachsenen Greyhound, der sich wahnsinnig über Zuwendung und ein glückliches Zuhause freuen würde. Eine Organisation, die sich um die Vermittlung von Greyhounds bemüht ist z.B. Greyhoundforever.de

 

Häufig gestellte Fragen zum Greyhound

 
Wie sieht ein Greyhound aus?

Greyhound Rüden sollten laut FCI Standard eine Widerristhöhe von 71 bis 76 cm erreichen, während Hündinnen 68 bis 71 cm groß sein dürfen. Das Haarkleid der Greyhounds ist besonders kurz, glatt und dicht am Körper anliegend. Es kann in Falb, Weiß, Gestromt, Blau und Schwarz vorkommen. 

Wie schnell läuft ein Greyhound?

Der Greyhound erreicht auf der Rennstrecke Geschwindigkeiten von rund 70 km/h. Greyhounds lieben Sprints auf kurze Distanzen. Allerdings muss man aufpassen, die Hunde gerade bei hohen Temperaturen physisch nicht zu überfordern, da sonst die Muskulatur der Hunde übersäuert und in der Folge Krämpfe auftreten können. Man nennt diese körperliche Reaktion auch Greyhoundsperre.