Der Australian Kelpie – ein Hütehund mit großem Temperament

 

Australian Kelpies wollen viel beschäftigt werden – idealerweise mit Hütespielen und Agility

 


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Australian Kelpies sind Hunde, die viel Beschäftigung und Auslauf brauchten.Der Australian Kelpie, auch Farmer Dog, Australian Sheepdog oder Barb genannt, hat seinen Ursprung in Australien, wo er auch heute noch zum Hüten von größeren Schafherden eingesetzt wird.

 
 

Geschichte und Herkunft des Australian Kelpies

 

Steckbrief Australian Kelpie

  • Ursprungsland: Australien
  • Standardnummer: 293
  • Widerristhöhe: Rüden: 46 bis 51 cm, Hündinnen: 43 bis 48 cm
  • Gewicht: 14 bis 20 kg
  • Verwendung: Hütehund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 1: Schäferhunde

Die Ahnen des außerhalb Australiens noch weitestgehend unbekannten Kelpies waren wahrscheinlich black-and-tan farbige Collies, die um das Jahr 1870 von einer Einwandererfamilie namens Rutherford von England nach Australien importiert wurden.

Den Namen Kelpie erhielt er von einer Hündin namens „Kelpie“, die 1873 einen Hütehundwettbewerb gewann. Wegen ihrer guten Arbeit fanden die Kelpies alsbald hohen Anklang bei den dortigen Farmern, und man begann, sie mit anderen, meist englischen Hütehunden zu kreuzen.

Häufig wird fälschlicherweise behauptet, Verpaarungen mit Dingos seien ebenfalls an der Entwicklung des Australian Kelpies beteiligt.
Früher teilte man die Hunde in zwei Kategorien ein:

In die schwarzen, die man „Barb“ nannte, sowie in die der andersfarbigen „Kelpies“. Heute trifft man diese Unterscheidung nicht mehr, Farmer in Australien jedoch nennen ihre schwarzen Kelpies weiterhin „Barbs“. Bis zu 80.000 Kelpies verrichten heute bei den unbeschreiblich großen australischen Schafherden unter teils schwersten Bedingungen ihre Arbeit. Hierbei kann der Kelpie mehr als 60 Kilometer am Tag zurücklegen.

 

Kelpie: Australian und Working Kelpie

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Video zur Rasse des Australian Kelpies

 
► Australian Kelpie [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Australian Kelpies

 

Der Australian Kelpie ist eine vom FCI anerkannte Hunderasse mit der Standardnummer 293. Dabei wird sie der Gruppe 1 – Hüte- und Treibhunde – sowie der Sektion 1 – Schäferhunde – zugeordnet. Der Rassestandard sieht für den Rüden eine Widerristhöhe von 46 bis 51 Zentimeter vor, die Hündin darf zwischen 43 und 48 cm groß sein.

Dabei bringen sie ein nicht von der FCI festgelegtes Gewicht von 14 bis 20 Kilogramm auf die Waage. Ihre Lebenserwartung liegt bei 12 bis 14 Jahren.

Das Haar des Kelpies ist äußerst wasserdicht und kurz. Es hat eine dichte Unterwolle. Dabei schützt es nicht nur gegen Nässe, sondern auch gegen extreme Kälte und Wärme. Die Färbung des Haarkleides kann stark variieren: black, black-tan, rot, rot-tan, falb, falb-tan oder crèmefarben sowie verschiedene Blauschattierungen sind möglich. Dabei können verschiedenfarbige Abzeichen vorkommen. Meistens jedoch ist der Kelpie einfarbig.

Australian Kelpies sind muskulöse Hunde mit einem fuchsähnlichen Kopf, einem klar gezeichneten Fang, mandelförmigen Augen sowie einer leicht bogenförmigen, nach unten hängenden Rute mit typischen „Bürste“. Leicht gebogene Fesseln und Pfoten mit breiten und robusten Ballen unterstützen seine große Lauffreudigkeit.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Australian Kelpies

 


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Wenn ein Australian Kelpie genügend ausgelastet ist, hat der Hund einen guten und relativ leicht erziehbaren Charakter.Bei dieser Rasse handelt es sich um einen sehr agilen, aufmerksamen sowie intelligenten, selbstsicheren, temperamentvollen, ausdauernden und furchtlosen Hund, der einen ausgeprägten Hüteinstinkt besitzt und sehr bellfreudig ist.

Will man ihn in der Familie halten, so muss unbedingt darauf geachtet werden, dass er ausreichend Beschäftigung bekommt – am besten wäre ein Hundesport wie Agility. Wird er nicht genügend gefordert, so verkümmert er und es kann zu schweren psychischen Störungen kommen. Fremden begegnet der Australian Kelpie in der Regel zunächst mit einem gewissen Misstrauen.

Der eigenen Familie gegenüber ist er anhänglich, treu und folgsam. Er mag Kinder und ist sehr menschenbezogen. Zwar ist er wachsam, kann jedoch nicht als reiner Schutzhund angesehen werden. In der Regel verträgt er sich sehr gut mit anderen Hunden. Was seine Erziehung anbelangt, so bedarf er einer konsequenten Ausbildung, die er am besten in der Hundeschule und von einem erfahrenen Besitzer erhält.

Aufgrund seiner Herkunft und seiner Bestimmung bevorzugt es der Australian Kelpie unter freiem Himmel zu schlafen. Man kann ihn keineswegs zum „Schoß- und Sofahund“ umerziehen. Zwingerhaltung ist bei diesem freiheitsliebenden Tier ebenso wenig angebracht.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Australian Kelpies

 

Bei dem Australian Kelpie handelt es im Großen und Ganzen um eine recht gesunde Hunderasse. Leider können die Hunde manchmal von Epilepsie und Herzkrankheiten betroffen sein. Bei den Erkrankungen am Herzen ist insbesondere die Dilatative Kardiomyopathie (DCM) zu nennen. Bei dieser fortschreitenden Erkrankung des Herzmuskels kommt es zu einem Verlust der Pumpleistung des Herzens. Unbehandelt führt die Krankheit zum plötzlichen Herztod. Meist treten erste Symptome wie z.B. Konditionsverslust, verstärktes Hecheln und Husten, sowie allgemeine Schwäche und Gewichtsverlust im Alter von fünf bis sechs Jahren auf. Mittels Ultraschall kann man auch bei einem noch symptomfreien Kelpie recht früh feststellen, ob der Hund von DCM betroffen ist.

Daneben kann der Kelpie an Herzinsuffizienzen leiden, die durch Fehlbildungen der Herzklappen zwischen Haupt- und Vorkammern des Herzens ausgelöst werden. Diese degenerativen Veränderungen bewirken, dass die Herzklappen als „Einwegventile“ nicht mehr richtig schließen und es während des Herzschlags zu einem teilweisen Rückfluss des Blutes in den Vorhof des Herzens kommt. Die Folge ist, dass Organe nicht ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Die Symptome sind den Symptomen bei einer DCM sehr ähnlich.

Man nimmt an, dass die Disposition zu DCM und den Herzinsuffizienzen polygen vererbt wird, d.h. es sind mehrere Gene dafür verantwortlich. Die DCM kann zusätzlich durch Umweltfaktoren begünstigt bzw. ausgelöst werden. 

 
 

Ansonsten sind beim Kelpie vereinzelte Fälle von Zerebellärer Abiotrophie (CA) bekannt. Hierbei kommt es zu einem fortschreitenden Absterben der Purkinjezellen im Kleinhirn, was durch Stoffwechselstörungen verursacht wird. Da das Kleinhirn unter Anderem für kontrollierte Bewegungsabläufe verantwortlich ist, zeigt ein von CA betroffener Hund z.B. Gleichgewichtsstörungen oder Probleme mit der Feinmotorik. Erste  Symptome wie ein unsicherer Gang, ein „Tänzeln“ oder Umfallen, werden meist im Alter zwischen zwei Wochen und sechs Monaten deutlich. Im weiteren Verlauf kommt es zu stärkeren Bewegungsstörungen, einer verstärkten Erwärmung des Körpers (Hyperthermie), Zittern und rhythmischen sowie unkontrollierten Augenbewegungen (Nystagmus).

CA ist nicht heilbar und es gibt bisher auch keine Therapie bzw. medikamentöse Behandlung, um das Leiden des Hundes zu mildern. Die Krankheit wird autosomal- rezessiv vererbt. Somit kann ein betroffenes Tier nur erkranken, wenn ihm das betroffene Gen sowohl vom Vater als auch von der Mutter vererbt wurde. Wie bereits oben erwähnt, können manche Kelpies auch an Epilepsie erkranken. Meist tritt die sog. ideopathische Epilepsie, die genetisch bedingt ist, im Alter von ein bis drei Jahren erstmalig auf. Auch Formen symptomatischer Epilepsie, die etwa durch einen Hirntumor oder Stoffwechselstörungen (z.B.  Unterzucker) ausgelöst werden, können auftreten.

Neben den o.g. Krankheiten können Kelpies, wie viele andere Rassen auch, eine Disposition zu Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellenbogengelenkdysplasie (ED) haben. Da auch HD und ED einen polygenen Erbgang besitzen, an dem ca. 20 Gene beteiligt sind, kann man selbst heute durch eine Röntgenuntersuchung der Elterntiere ohne Befund nicht 100%ig ausschließen, dass ein Hund später an HD oder ED erkranken kann. Zumindest aber minimiert eine Röntgenuntersuchung, die den Elterntieren gesunde Hüften bescheinigt, das Risiko für HD oder ED entscheidend.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Australian Kelpies

 

Das Wesen des Australian Kelpies lässt sich als selbstsicher und temperamentvoll beschreiben. Er braucht viel Auslauf und liebt Hundesportarten wie Agility.Als Hütehund kann der Australian Kelpie mehr als 60 Kilometer pro Tag bei der Arbeit zurücklegen. Dabei umkreist er die ihm anvertrauten Tiere permanent und führt oder hält die Herde an den ihr zugewiesenen Ort. Manchmal ist es notwendig, dass er Schafe in einer größeren Herde überholen muss, was er geschickt dadurch bewerkstelligt, dass er einfach auf dem Rücken der Tiere läuft.

Kelpies benötigen also enorm viel Auslauf, daher sollten sie als Ersatz für die Hütearbeit sinnvolle Beschäftigungen wie Hundesport und auf jeden Fall ausgiebige Spaziergänge angeboten bekommen. Sie gehören keinesfalls in eine Stadtwohnung, vielmehr ist ein Garten mit freiem Auslauf ideal.

Was die Fellpflege anbelangt, so reicht dem temperamentvollen Energiebündel regelmäßiges Bürsten, um Dreck und Staub aus seinem Haarkleid zu entfernen, vollkommen aus. Gerade bei Hunden, die sich viel im Freien aufhalten, sind regelmäßige Wurmkuren und Parasitenbehandlungen unumgänglich.

Auch sollten Ballen und die Gliedmaßen regelmäßig untersucht und gepflegt werden, da sie aufgrund der vielen Bewegung ganz besonders in Anspruch genommen werden.

 

Häufig gestellte Fragen zum Australian Kelpie

 
Wie viel Auslauf braucht ein Australian Kelpie?

Die sehr agilen Hunde brauchen jede Menge Auslauf und Beschäftigung. Kelpies sind Hütehunde, die in Australien auch heute noch zum Bewachen großer Schafherden eingesetzt werden. Im Gegensatz zum Australian Cattle Dog, ist der Kelpie nicht mit dem Dingo verwandt, sondern stammt von black-and-tan farbigen Collies ab, die Ende des 19. Jahrhunderts von England nach Australien exportiert wurden. 

Wie alt werden Australian Kelpies?

Kelpies werden zwischen 12 und 14 Jahre alt. Kelpie Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 46 bis 51 cm, Hündinnen sind mit 43 bis 48 cm etwas kleiner. Der Kelpie hat ein wasserdichtes und sehr kurzes Fell mit Unterwolle, was ihn sowohl vor sommerlichen Temperaturen, aber auch sehr gut vor winterlicher Kälte schützt. Als Fellfarben sind schwarz, schwarz-lohfarben, rot, rot-lohfarben und verschiedene gelb-, grau- und crèmefarbene Schattierungen bis hin zu graublauen Farbtönen hin möglich. In der Regel sind Kelpies einfarbig. 

Wie teuer ist ein Australian Kelpie?

Die Preise für einen Australian Kelpie Welpen beginnen mit regulären Papieren bei ca. 1.000 €. Je nach Stammbaum sind aber auch höhere Preise möglich.