Der Basenji – Kleines wildes Ding aus dem Busch

 

Basenjis sind selbstständig handelnde Hunde und lieben die Unabhängigkeit

 

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Die Wurzeln der Rasse des Basenjis reichen bis ins alte Ägypten zurück.

Der Basenji zählt zu den ältesten von der FCI anerkannten Hunderassen: Basenjis kommen ursprünglich aus Zenralafrika und sind es gewohnt, zwar in der Nähe des Menschen, ansonsten aber komplett autark zu leben.

Übersetzt bedeutet Basenji – in Ableitung von dem Wort Basenschi aus der Sprache der Pygmäen – so viel wie „Kleines wildes Ding aus dem Busch“. Der Basenji gehört zu den Pariahunden bzw. den Schensihunden. Das sind so genannte urtümliche Hunde, die zwar in Menschennähe leben, aber weder gefüttert noch sonst wie umsorgt oder speziell gezüchtet werden. Das Wort Paria, was „Ausgestoßener“ oder „Kastenloser“ bedeutet, weist darauf hin, dass es sich um selbstständige Hunde handelt.

Diese Rasse wird oft als „der stumme Hund Afrikas“ bezeichnet, da Basenjis nicht bellen, sondern stattdessen eine Reihe von Lauten von sich gibt, die als eine Art Glucksen, Jodeln oder Singen beschrieben werden.

 
 

Geschichte und Herkunft des Basenjis

 

Steckbrief Basenji

  • Ursprungsland: Zentralafrika
  • Standardnummer: 43
  • Widerristhöhe: Rüden: 43 cm, Hündinnen: 40 cm
  • Gewicht: 9 bis 11 kg
  • Verwendung: Gesellschaftshund, Jagdhund
  • FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 6: Urtyp. Ohne Arbeitsprüfung.

Seinen Ursprung hat der Basenji in Afrika, genauer in Zentralafrika, insbesondere im Gebiet des Kongobeckens. Allerdings wird Großbritannien als Patronat genannt. Dieser Hund, der auch unter den Bezeichnungen Kongo-Terrier, Congo Dog oder Basendschi bekannt ist, zählt zu einer der ältesten von der FCI anerkannten Hunderassen. Der Basenji ist eine in Deutschland immer noch recht unbekannte Rasse.

Es ist schwierig, die wahre Herkunft dieser Hunderasse zu lokalisieren. Man nimmt jedoch an, dass sie vom ägyptischen Tesem abstammen könnte, da der Basenji diesem im Aussehen sehr ähnelt. Zudem fand man Zeichnungen dieses Hundetyps in ägyptischen Pyramiden. Sicher ist, dass der Basenji zunächst 1870 von britischen Forschern in Zentralafrika entdeckt wurde.

Diese ursprünglich wilden Hunde wurden früher von den Ureinwohnern in der Region, den Pygmäen für verschiedene Zwecke domestiziert, darunter die Jagd auf kleinere Tiere wie Gazellen und Affen. Basenjis wurden aufgrund ihrer Fähigkeit geschätzt, leise und unauffällig zu jagen, was in dichten Wäldern von großem Vorteil war.

Auch der deutsche Afrikaforscher Georg Schweinfurth stieß in der Zeit zwischen 1868 und 1871 auf – den heutigen Basenjis ähnliche – Hunde im Gebiet von Bahr-el-Ghasal, im Südsudan, die den Niam-Niam bei der Jagd halfen. Seit 1930 versuchte man sich in der letztendlich gelungenen Züchtung zum Haushund. Bei den Pygmäen leben sogar heute noch ursprüngliche Basenjis, die helfen, im Regenwald das Wild in dafür gespannte Netze zu treiben.

 
 

Video zur Rasse des Basenjis

 
► Basenji [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Basenjis

 

Der Basenji trägt die FCI-Standardnummer 43 und gehört zur Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – sowie zur Sektion 6 – Urtyp. Die FCI wünscht bei Rüden eine Schulterhöhe von etwa 43 Zentimeter, während Hündinnen ca. 40 cm groß sein sollten. Das ebenfalls festgelegte Gewicht liegt bei 9 bis 11 Kilogramm. Basenjis können 12 bis 15 Jahre alt werden. Das Fell dieser Hunderasse ist kurz und dicht, dabei hat der Basenji sehr feines, glänzendes Haar.

Der Basenji ist in den Farben schwarz-weiß, rotbraun-weiß, lohfarben-weiß, einfarbig schwarz, sowie lohfarben-weiß mit lohfarbenen Abzeichen über den Augen von der FCI zugelassen. Gestromte Basenjis haben schwarze Streifen auf rotbraunem Grund. Zwischen Hals und Brust befinden sich weiße Flächen. Auch an den Pfoten und an der Schwanzspitze ist weiße Fellfarbe zu finden.

Die feingliedrigen Hunde sind gut bemuskelt und von hochläufiger Statur. Ihr Schädel ist flach sowie mäßig breit und verfügt über einen schwachen Stop. Die Ohren sind seitlich angesetzt, stehen aufrecht und laufen spitz zu. Seine Rute trägt der Hund über dem Rücken eingedreht.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Basenjis

 

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Man sagt dem Basenji nach, dass er manchmal auch einen sehr dickköpfigen Charakter besitzen kann.

Die immer noch recht ursprünglichen Basenjis sind sehr intelligent und aufgrund ihrer Herkunft extrem unabhängig. Charakteristisch ist, dass ihr Bellen eigentlich kein richtiges Bellen ist, sondern vielmehr eine Mischung aus Glucksen und Heulen, was an Töne eines Wolfes erinnert. Ebenfalls anders als bei den meisten Hunderassen ist die Tatsache, dass die Basenji-Hündin nur einmal im Jahr läufig wird.

Diese Hunde sind extrem reinlich, beinahe wie Katzen, und haben keinerlei Eigengeruch. In ihrer gewohnten Umgebung sind Basenjis ruhig, ausgeglichen, aber auch sehr aufmerksam, so dass sie bei jeglicher Ablenkung sofort auf dem Sprung sind. Beim Spaziergang im Freien verfolgen sie ihre eigenen Interessen und lassen sich nur sehr schwer davon abhalten.

Zudem haben sie eine ausgeprägte Bewegungsfreude. Dabei sollte man unbedingt ihren Jagdtrieb berücksichtigen. Ferner muss man besonders im Winter daran denken, dass diese Hunderasse sehr kälteempfindlich ist. Der Basenji kann durchaus in einer Stadtwohnung gehalten werden, wenn er genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt. Keineswegs darf er aber nur draußen sein, da er Kälte nicht gut verträgt.

Die Erziehung eines Basenjis ist nicht gerade einfach, was bedeutet, dass er nur in die Hände von Hundekennern gehört. Zu Recht sagt man ihm Dickköpfigkeit sowie Eigensinn nach. Der Basenji ist nur bereit zu lernen und zu arbeiten, wenn zwischen ihm und „seinem“ Menschen ein sehr enges Vertrauensverhältnis besteht. Dieses gilt es, es so früh wie möglich aufzubauen.

Klare Regeln, Konsequenz sowie eine klare und feste Rangordnung sind unabdingbare Ziele, die in der Ausbildung eines Basenjis ihren Platz haben müssen. Kurzum, die Hundeerziehung dieser Hunderasse erfordert sehr viel Zeit und Geduld. Ist sie jedoch erst einmal gelungen, so dankt der Basenji dies seinem Menschen mit Treue und Ergebenheit. Fremden gegenüber ist er stets reserviert.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Basenjis

 
Basenjis sollten im Winter ein Mäntelchen targen.

Basenjis sind kälteempfindlich: Auch wenn dies ein sehr gelungenes Foto ist, Basenjis sollten vorsichtig an hiesige winterliche Temperaturen gewöhnt werden.

Der Basenji hat ein hohes Bedürfnis an Bewegung und Beschäftigung, ihm muss daher genügend Auslauf gegeben werden. Beim Spaziergang sollte man jedoch keinesfalls seinen angeborenen Jagdtrieb außer Acht lassen. Das bedeutet, er sollte nur da von der Leine gelassen werden, wo er nicht jagen kann.

Die Fellpflege nimmt der Basenji eigenständig vor, so dass ein Bürsten nicht notwendig ist. Er verliert so gut wie kein Haar und ist daher auch für Allergiker gut geeignet. Im Winter sollte man daran denken, dass das der „kleine Wilde aus dem Busch“ sehr kälteempfindlich ist und sich über ein Mäntelchen freut.

Essentiell für den Basenji ist die richtige Ernährung: Das ideale Futter für den Hund sollte einen hohen Fleischanteil aufweisen und möglichst kein Getreide enthalten, unabhängig davon, ob es sich um ein Nass- oder Trockenfutter handelt. Da die Hunde sehr gute Futterverwerter sind, neigen sie bei Futter, das viel Kalorien enthält, zu Übergewicht. Daher sollte man das Gewicht des Hundes stets im Auge behalten und das Futter besser in mehreren, kleinen Portionen am Tag verabreichen. Mancher schwört bei dieser ursprünglichen Rasse auf die Barf-Methode.

 

Rassetypische Krankheiten beim Basenji

 

Prinzipiell ist der Basenji ein recht robuster und gesunder Hund, doch in einigen Zuchtlinien gibt es erbliche Dispositionen zu verschiedenen Krankheiten. Achten Sie beim Kauf eines Basenji Welpen also unbedingt darauf, dass der Züchter Ihres Vertrauens Nachweise über Tests und entsprechenden Untersuchungen vorweisen kann. Manche Basenjis können vom sog. Fanconi-Syndrom betroffen sein: Bei dieser genetisch bedingten Erkrankung sind die Nieren des Hundes nicht mehr in der Lage, aus dem Primärharn Nährstoffe und Elektrolyte zu absorbieren und wieder dem Körper zuzuführen.

Die für den Körper wichtigen Nährstoffe werden stattdessen über den Urin direkt ausgeschieden. Betroffene Hunde haben oft sehr großen Durst und urinieren viel. Im Urin kann dabei ein erhöhter Glucosewert festgestellt werden. Wir die Krankheit nicht behandelt, sind Acidose, Muskelschwäche und ein insgesamt sich stetig verschlechterndes Allgemeinbefinden die Folge. In der letzten Konsequenz führt das Fanconi-Syndrom zum Tod. Meist tritt die Krankheit im Alter von 4 bis 8 Jahren auf. Mittels eines Bluttests bzw. eines Backenabstrichs kann man testen, ob ein Basenji die Veranlagung zu dieser Erkrankung hat.

Der Basenji kann auch anfällig für Netzhautatrophien sein: Bei der Progressiven Netzhautatrophie (PRA) sterben nach und nach die Stäbchen und Zäpfchen der Netzhaut ab. Dies führt dazu, dass der Hund teilweise oder gar vollständig erblindet. Auch die PRA ist genetisch bedingt und eine Veranlagung zu der Krankheit kann mittels eines DNA-Tests nachgewiesen werden.

Gelegentlich treten auch Krankheiten wie Leistenbruch, Katarakt (Grauer Star), Harnwegerkrankungen oder Magen-Darm-Störungen auf. Bei Magen-Darm Problemen kann eine Hundefutter Diät helfen. In der Regel klingen die Beschwerden aber nach zwei bis drei Tagen ab. 

 

Basenji in Not

 

Da der Basenji ein sehr selbstständiger Hund ist, sollte man mit der Welpenerziehung schon möglichst früh in einer Hundeschule anzufangen. Leider kommen trotzdem manche Hundehalter mit diesem außergewöhnlichen Hund nicht klar, so dass die Hunde in Not geraten und schließlich im Tierheim landen.

Zwar ist es eher unwahrscheinlich, einen Basenji Rassewelpen aus dem Tierheim zu bekommen, dennoch kann sich ein Besuch lohnen, vielleicht findet man unter den Welpen in Not auch einen Basenji Mischling, der das Zeug dazu hat, einem ans Herz zu wachsen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Basenji

 
Ist der Basenji als Familienhund geeignet?

Der Basenji gehört auf jeden Fall in die Hände eines erfahrenen Hundekenners. Basenjis sind sehr eigenständig handelnde Hunde und haben auch einen ausgeprägten Jagdtrieb. Ihr Natu-rell ist oft dickköpfig und auch stur, was die Erziehung nicht gerade vereinfacht. Bei konse-quenter Erziehung sind sie aber durchaus auch als kinderliebe Familienhunde geeignet. 

Warum bellt der Basenji nicht?

Basenjis können zwar bellen, aber das recht selten vorkommende Bellen klingt einsilbig und seltsam unmelodisch. Die Laute, welche die Hunde von sich geben, erinnern eher an das Heulen und Glucksen eines Wolfes. Bedingt ist dies durch einen besonders flachen Kehlkopf des Hundes. Basenjis sind sehr reinliche Hunde, ähnlich wie Katzen, die kaum einen unan-genehmen Eigengeruch besitzen. Sie haben keine Unterwolle und haaren daher auch so gut wie gar nicht, was sie für den Allergiker geeigneter macht, als viele andere Hunderassen. 

Wie viel kostet ein Basenji?

Ein Basenji Welpe mit offiziellen Zuchtpapieren kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 1.500 €.

Wie alt werden Basenjis?

Die Lebenserwartung des Basenjis liegt bei etwa 12 bis 15 Jahren.