Der English Setter eignet sich bei richtiger Auslastung auch als Familienhund
Inhaltsverzeichnis
English Setter haben einen starken Bewegungsdrang und brauchen viel Fellpflege
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Der English Setter ist ein elegant wirkender Vorstehhund und wurde einst vom britischen Adel bei der Federwild-Jagd eingesetzt. Wie der Name schon verrät, stammt er aus England. Nicht nur in seiner Heimat sondern auch in Frankreich, den skandinavischen Ländern und in den USA ist er heute ein beliebter Begleithund.
Es handelt sich bei dieser Rasse um einen Vierbeiner mit starkem Bewegungsdrang, dessen Fellpflege etwas mehr Aufwand erfordert. Der Begriff „Setter“ leitet sich übrigens vom englischen Verb „to set“ ab, was soviel viel wie „hinsetzen“ oder „hinlegen“ bedeutet.
Damit ist gemeint, dass sich der Hund beim Wittern des Wildes in leicht geduckter Körperhaltung in Richtung der aufgenommenen Fährte hinsetzt, bzw. hinlegt. Zu der Familie der Setter gehören zudem noch der Irish Red and White Setter, der Irish Red Setter und der Gordon Setter.
Geschichte und Herkunft des English Setters
Steckbrief English Setter
- Ursprungsland: Großbritannien
- Standardnummer: 2
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden: 65 bis 68 cm, Hündinnen: 61 bis 65 cm
- Gewicht (von FCI nicht festgelegt): 20 bis 36 kg
- Verwendung: Vorstehhund
- FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
- Sektion 2.2: Britische und irische Vorstehhunde, Setter. Mit Arbeitsprüfung.
Die Ahnen des English Setters waren Vogelhunde mit langem Fell, die man schon im Mittelalter für die Jagd auf Geflügel aller Art verwendete. Man nimmt an, dass der Hund ein Nachkomme des aus Spanien stammenden Perdigueros und der langhaarigen Spaniels ist. Auch der Pointer zählt zu den Vorfahren des English Setters.
Zur planmäßigen Zucht des heutigen English Setters kam es jedoch erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts, als ein Mann namens Edward Laverack mehr als 20 Jahre damit zubrachte, die schönsten und charakterfestesten Hunde dieser Art für seine Setterzucht auszuwählen, um seinen Idealhund zu kreieren. Man sagt, seine ersten Setter – der Rüde Ponto und die Hündin Old Moll – seien die Urahnen der heutigen English Setter.
Die ersten Welpen unter dem Namen „English Setter“ stellte Edward Laverack 1860 aus. Auch heute noch setzt man die Hunde bevorzugt zur Jagd auf Federwild wie Fasane, Wachteln und Moorhühner ein. Während der English Setter bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Großbritannien sehr beliebt war, wurde er inzwischen vom britischen Kennel Club als gefährdete Rasse eingestuft, obwohl er heute auch in den USA, Skandinavien und Frankreich verbreitet ist.
Video zur Rasse des English Setters
Aussehen des English Setters
Die Fédération Cynologique Internationale hat den English Setter 1963 als Rassehund anerkannt und verlieh ihm die Standard-Nummer 2. Hier gehört er zur Gruppe 7 – Vorstehhunde – sowie zur Sektion 2 – Britische und Irische Vorstehhunde – mit der Untersektion 2.2, den Settern.
Laut Rassestandard darf die Widerristhöhe zwischen 65 bis 68 cm beim Rüden und 61 bis 65 cm bei der Hündin erreichen. Das nicht festgelegte Gewicht liegt je nach Geschlecht zwischen 20 und 36 Kilogramm. English Setter erreichen ein durchschnittliches Alter von 11 bis 12 Jahren.
Sein langes, seidiges, leicht gewelltes Fell ist in den Farben schwarz-weiß, orange-weiß, braun-weiß oder auch dreifarbig erlaubt. Dreifarbige English Setter haben zudem an Kopf, Pfoten und Brust tan-farbene Abzeichen.
An den Hinterläufen trägt der Hund eine so genannte „Hose“ und auch an den Vorderläufen ist die Befederung ausgeprägt. Erst im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren sind diese Hunde ausgefärbt.
Mit seinem geraden Rücken, den breiten Lenden und einem ovalen Kopf mit deutlichem Stop strahlt der English Setter Kraft und Eleganz aus. Die dicht anliegenden Ohren sind mittellang und tief angesetzt. Die Rute reicht bis zum Sprunggelenk und wird leicht gebogen getragen.
Typisch für ihn ist, dass er seine Nase beim Wittern des Wildes erhebt und seinen Körper beinahe flach an der Erde entlangführt. Dabei wird meist eine Pfote leicht angehoben und die Nase weist dem Jäger die Richtung des Wildes. Der English Setter ist der ideale Hund, um dem Jäger vorzustehen, im Wasser und Schilf seine Arbeit zu verrichten und zu apportieren.
Wesen, Charakter und Erziehung des English Setters
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English Setter sind sehr freundliche, ausgeglichene, kinderliebe und sensible, teils besonders verschmuste Hunde, die sich bei ausreichender Konsequenz und Liebe recht gut erziehen lassen.
Manchmal ist das Wesen des English Setters auch von schelmischer Natur und mit seinem ausgesprochenen Charme gelingt es ihm schnell, das Herz eines jeden Hundeliebhabers zu erobern.
Prinzipiell ist er der ideale Familienhund, der sich gut unterordnen kann, jedoch nur dann, wenn er die richtige Erziehung eines erfahrenen Hundekenners genießt und seinem Bewegungsdrang sowie seinem Jagdtrieb entsprechend gefordert wird. Er liebt es, mit Kindern ausgiebig herumzutollen und zu spielen.
Der besonders kluge Hund zeigt eine ausgeprägte Lernfreude, was eine erfolgreiche Erziehung ungemein erleichtert. Zudem zeichnen ihn eine hohe Sozialverträglichkeit und große Treue aus.
English Setter schätzen die Gesellschaft mit Artgenossen und auch mit anderen Vierbeinern, wie z.B. Katzen, versteht er sich bestens, wenn er frühzeitig gemeinsam mit ihnen sozialisiert wurde. Obwohl er grundsätzlich ein sehr sanftmütiger Hund ist, neigt er gelegentlich zu einer gewissen Sturköpfigkeit. Wie für die meisten Hunde, so sind auch für ihn klare Regeln und Strukturen, die ihm Sicherheit und Orientierung geben, wichtig.
Er besitzt ein hohes Bedürfnis nach sehr Aktivität und zeigt nicht nur beim Spielen, Toben und Rennen eine große Ausdauer, sondern verfügt als typischer Vorstehhund bei der Beutesuche auch über eine enorme Schnelligkeit und extrem gute Geländegängigkeit.
Hat er ein Beutetier erschnüffelt, nimmt er die typische Haltung eines Vorstehhundes ein, indem er sich geduckt hinsetzt und mit seiner feinen Nase dem Jäger die Richtung des zu erlegenden Wildes zeigt. Gibt der Jäger nun den Befehl zur Jagd, scheucht der Hund das Beutetier auf, so dass der Jäger es mit einem Schuss erlegen kann.
Typische Rassekrankheiten des English Setters
Der English Setter gilt als eine recht gesunde Hunderasse, dennoch sollte man einen Welpen unbedingt bei einem vertrauenswürdigen und seriösen Züchter erwerben. Lassen Sie sich auf jeden Fall die Ergebnisse der wichtigsten Vorsorge- bzw. Zuchtuntersuchungen vorlegen. Wie bei allen großen Hunderassen, kann auch beim English Setter eine Veranlagung zu Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellbogengelenksdysplasie (ED) bestehen. Ob die Elterntiere damit belastet sind, kann durch einen Gentest oder eine Röntgenuntersuchung abgeklärt werden.
Laut einer Studie von 2010 leiden 12,4% der Hunde an angeborener bzw. genetisch bedingter Taubheit. Je größer der Weißanteil im Fell der Hunde ist, desto höher ist das Risiko zu einer ein- oder beidseitigen Taubheit. Ein audiometrischer Test beim Welpen kann darüber Aufschluss geben, fragen Sie ihren Züchter danach.
Manche Hunde leiden an einer Glutenunverträglichkeit und brauchen daher ein spezielles glutenfreies Futter. English Setter haben auch eine Disposition zu Futtermittallergien. Insbesondere Weizen und Mais im Futter wirken sich des Öfteren allergieauslösend aus. Auch an Hauttumoren kann der English Setter erkranken, wenngleich das Risiko hierfür nur unwesentlich erhöht ist, allerdings gilt (Knochen)Krebs als häufigste Todesursache. Bei 27% der Hunde ist dies der Grund für den vorzeitigen Tod.
Hunde, die sich zu wenig bewegen und/oder kastriert sind, können schnell übergewichtig werden, was wiederum einen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Gelenke hat.
Auslauf, Pflege und Haltung des English Setters
Das hübsche und edle Äußere und sein liebenswertes Naturell täuschen oft darüber hinweg, dass der English Setter bezüglich seiner Bedürfnisse nach Beschäftigung und Bewegung hohe Ansprüche stellt. Herrchen oder Frauchen sollten wetterfest und sportlich sein, denn er liebt lange Spaziergänge und Wanderungen, braucht aber idealerweise auch jagdliche Auslastung. Kann man ihm diese nicht geben, sollte man ihm ein Jagdersatztraining, z.B. Dummytraining, anbieten.
Im Wald ist er ebenso mit Lauffreude dabei wie im Hochgebirge oder in Flussauen, wo er sich auch gerne mal ins kühle Nass stürzt. Auch als Begleithund beim Joggen oder Fahrradfahren eignet er sich gut. Keinesfalls ist er der passende Hund für eine Stadtwohnung, wo ihm nur kurze tägliche Gänge um den Block angeboten werden.
Dabei muss man stets seinen enorm ausgeprägten Jagdinstinkt im Auge behalten, da er sich gerne mal mit hohem Tempo alleine auf den Weg macht, wenn er etwas gewittert hat.
Die Pflege ist sehr zeitintensiv, da der vierbeinige Freund täglich gebürstet werden muss, um den seidigen Glanz des Fells zu erhalten. Auch die längeren Haare an den Pfoten und am Gehörgang müssen in gewissen Abständen geschnitten werden um Entzündungen vorzubeugen. Für das Baden gilt: So selten wie möglich und so oft wie unbedingt nötig! Wichtig ist dabei die Verwendung eines möglichst milden Haarshampoos speziell für Hunde.
Häufig gestellte Fragen zum English Setter
English Setter Rüden werden etwa 65 bis 68 cm groß, während Hündinnen eine Schulterhöhe von 61 bis 65 cm erreichen sollten. English Setter haben ein seidiges, langes Fell, das in orange-weiß, schwarz-weiß, braun-weiß oder dreifarbig von der FCI zugelassen ist.
English Setter sind leicht erziehbare Hunde, die allerdings einen starken Jagdtrieb besitzen. Der freundliche Hund kommt sehr gut mit anderen Vierbeinern und Menschen zurecht. Auch als Familienhund eignet er sich hervorragend, wenn er vom Welpenalter an mit Kindern sozialisiert wurde.