Giftiges und/oder Schädliches für den Hund – worauf man als Hundehalter achten sollte


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Vergiftetes Hundefutter

Gerade im Freien sollte man unbedingt darauf achten, was der Hund zu sich nimmt.

Was ist für den Hund giftig oder schädlich? Der Hund, in der Regel ein aufgewecktes, neugieriges Tier, erschnüffelt tagtäglich viele verschiedene Dinge. Dabei neigt mancher von ihnen dazu, fast alles zu fressen. Leider erwischen sie in solchen Situationen auch schon mal etwas Schädliches oder gar Giftiges. Das wiederum führt zu Unwohlsein, gesundheitlichen Schäden oder gar zum Tod.

Wichtig ist zu wissen, dass keineswegs alles, was für den Menschen verträglich ist, auch dem Hundemagen bekommt. Wie schädlich oder wie giftig das Gefressene wirklich ist, hängt jedoch auch von der gefressenen Menge sowie vom Alter und dem Gesundheitszustand des Hundes ab.

Generell raten wir jedem Hundeliebhaber, nichts vom Essenstisch sowie keine Essensreste zu verfüttern. Die Nährstoffbedürfnisse des Menschen entsprechen nämlich keineswegs denen des Hundes, und sowohl stark gesalzene Kost als auch eine Überdosierung an fettlöslichen Vitaminen können beim Hund zu folgenschweren Erkrankungen führen. Anders als viele Menschen glauben, ist auch das Füttern von Gebratenem und Gegrilltem schädlich.

Wie aber kann man dem vorbeugen? Ganz einfach: Das Zauberwörtchen heißt „Erziehung“ … Erziehung von Mensch und Tier. Der Mensch sollte den Hund „hundegerecht“ füttern und so erziehen, dass dieser nicht vom Tisch klaut oder alles frisst, was er findet. Ein klares „Nein“ von Anfang an kann dabei sehr hilfreich in der Hundeerziehung sein.

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Wie äußern sich Unverträglichkeiten und Vergiftungen beim Hund?

Unverträglichkeiten äußern sich in der Regel genauso wie beim Menschen: Dem Hund geht es nicht gut, er erbricht sich oder hat Durchfall. Das ist normalerweise nach ein paar Stunden oder Tagen – unter zusätzlicher Fütterung von Schonkost – meist schnell und ohne Nebenwirkungen behoben. Anders hingegen sieht es bei Vergiftungen aus. Die häufigsten Symptome sind:

  • auffälliges, ungewohntes Verhalten bis hin zu Schwächeanfällen, Ohnmacht, Apathie oder Tobsuchtsanfälle
  • übermäßiger Speichelfluss, nicht gekanntes Sabbern
  • Krämpfe und Zittern
  • Fieber oder Untertemperatur
  • blutiges Erbrechen oder blutiger Durchfall
  • punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten

In all diesen Fällen ist umgehend ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Wo und womit kann sich der Hund vergiften? Was ist unverträglich?

Gefahren von unverträglichem Essen lauern praktisch überall und immer. Angefangen mit daheim, wo die Kinder der Familie Chips oder Schokolade herumliegen lassen, wo ein anderes Familienmitglied dem Hund – natürlich nur gut gemeint – etwas von seinem Essen abgibt, bis hin zum Toben im eigenen Garten oder zum täglichen Spaziergang, wo selbst in der Natur so mancherlei Gefahren diesbezüglich lauern. Im Folgenden finden Sie eine Aufzählung der gängigsten „gefährlichen“ Lebensmittel, Pflanzen und anderen Dinge, die der Hund keinesfalls fressen sollte, einschließlich der daraus resultierenden Folgen:

Vergiftungen durch Lebensmittel


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  • Knochen – Es besteht immer noch die landläufige Meinung, dass ein Hund Knochen fressen kann und soll. Falsch: Häufiger Verzehr von Knochen kann zu Verstopfung führen. Besonders schlimm ist das Füttern mit Geflügelknochen, gleichgültig ob roh oder gekocht.Diese splittern gerne und können somit für Verletzungen in der Maulhöhle, im Hals oder im Verdauungstrakt verantwortlich sein. Ferner bestehen Erstickungs- und Darmverschlussgefahr.
  • Rohes Fleisch – Auch bezüglich des rohen Fleisches ist immer wieder zu hören, dass das die ideale Nahrung für den Hund sei. Auch hier ein klares Nein! Rohes Fleisch kann nicht sichtbare Krankheitserreger enthalten, die zum Tode des Hundes führen können.So besteht beispielsweise beim Verzehr rohen Schweinefleischs die Gefahr, dass sich der Hund mit dem tödlichen Aujeszky?Virus infiziert. Ist das Tier erst einmal erkrankt, gibt es leider bislang noch keine Rettungsmöglichkeiten. Zwar ist der Befall unserer Hausschweine relativ selten geworden, dennoch sollte man kein Risiko eingehen.
    Der Verzehr rohen Wildfleisches kann zu Tollwut oder einer ähnlichen – tödlich endenden – Erkrankung führen. Die jeweiligen Symptome sind neurologischer Art wie Schaum ums Maul, Krämpfe, Wesensveränderung, Ticks und Tobsuchtsanfälle.
  • Alkohol – Das Trinken von Alkohol kann zu chronischen Leber- und Nierenschädigungen führen. Anfängliche Symptome sind Atemnot, Erbrechen sowie Krämpfe. Natürlich gibt wohl kaum ein Tierliebhaber seinem Hund alkoholhaltige Getränke, vergessen werden darf jedoch nicht, dass in zahlreichen homöopathischen sowie pflanzlichen Medikamenten – vornehmlich in Tropfen – hochprozentiger Alkohol enthalten ist.Fachleute wissen, was in welchen Mengen verabreicht werden darf. Der Hundebesitzer selbst sollte keine eigene Verabreichung vornehmen.
  • Avocados – Zum einen kann der Hund – besonders kleinere Rassen – beim Verschlucken des großen Kerns ersticken. Das im Fruchtfleisch enthaltene Toxin kann zudem Atemnot, Herzrasen und einen Wasserbauch verursachen. Ferner kann das Verspeisen von Avocados gar zum Tode führen.
  • Nüsse – Nüsse sind sehr phosphorhaltig, was Störungen des Knochenstoffwechsels sowie Blasensteine zur Folge haben kann. Außerdem ist deren hoher Fettgehalt ungesund für den Hund. Speziell vor dem Verzehr von Walnüssen wird gewarnt: Sie sind giftig.
  • Milch und Milchprodukte – Ähnlich wie bei uns, kommt es auch bei einigen Hunden zu Laktose-Unverträglichkeiten. Daher sollten weder Milch noch Käse an Hunde verfüttert werden, da die Gefahr von schmerzhaften Blähungen sowie Durchfall besteht.
  • Hülsenfrüchte – Sie haben die Eigenschaften, zu Hyperaktivität der Darmbakterien zu führen. Die Folgen sind schmerzhafte Blähungen sowie Durchfall. Rohe Bohnen enthalten das Gift Phasin, das die roten Blutkörperchen verklebt.Symptome, die die Schädlichkeit besonders ungekochter Hülsenfrüchte dokumentieren, sind Bauchkrämpfe mit anschließendem Fieber und Leberschwellungen.
  • Steinobst – Die Gefahr beim Fressen von Steinobst liegt in erster Linie in den Kernen. Deren scharfe Kanten können zu Verletzungen im Maulbereich aber auch in der Darmschleimhaut führen. Das Verschlucken mehrerer solcher Kerne – bei kleinen Hunderassen reicht oft schon ein einziger – hat nicht selten einen Darmverschluss zur Folge. Wesentlich schlimmer noch ist es, wenn der Hund den Kern zerbeißt: Blausäure wird freigesetzt, was eine akute Vergiftung bedeutet. Neben starkem Erbrechen mit Durchfall treten Krämpfe sowie Atemnot und neurologische Symptome auf.
  • Kakao/Schokolade – Je dunkler die Schokolade, desto mehr giftiges Theobromin enthält sie, desto gefährlicher kann es für den Hund werden. Durchfall, Erbrechen, Pulsbeschleunigung, Atembeschwerden, Zittern und Krämpfe sind die möglichen Folgen.Bereits 100 mg Theobromin pro kg Körpergewicht führen zum Tod des Hundes. Das entspricht – je nach Kakaogehalt – rund 60 g Milchschokolade pro kg Körpergewicht. Hunde, die sich ein Stück Schokolade „klauen“, verspeisen dieses oft mitsamt der Alufolie, was wiederum die Darmschleimhaut verletzen kann und ebenfalls giftig ist.
  • Süßstoff – Der Zucker?Ersatzstoff Xylit oder Xylitol, der in zahlreichen Lebensmitteln vorhanden ist, wird von Hunden meist nicht vertragen. Es kann zum lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels sowie zu Durchfall und Erbrechen kommen. Der Gang zum Tierarzt ist anzuraten.
  • Salz – Wie beim Menschen, können größere Mengen Salz auch beim Hund zu Herz- und Nierenschäden führen.
  • Weintrauben & Rosinen – Der Verzehr größerer Mengen kann – bedingt durch den Giftstoff Oxalsäure – zu Erbrechen, Lethargie aber vor allem zu Nierenversagen führen. Gerade in der Weihnachtszeit erwischt so mancher Hund ein Stück Stollen mit Rosinen. Dann sollte ihm eine reichliche Menge rohen Sauerkrauts sowie viel Wasser zugeführt werden.
  • Nachtschattengewächse – Auberginen, Kartoffeln und Tomaten enthalten in ungekochtem Zustand den Giftstoff Solanin. Die Folgen des Verzehrs größerer Mengen sind Erbrechen, Durchfall und letztendlich die Störung der Gehirnfunktion.
  • Zwiebeln – Die Inhaltstoffe der Zwiebel können schon beim Verzehr von nur 5–10 g pro kg Körpergewicht die roten Blutkörperchen zerstören und so zu Blutarmut führen. Das äußert sich zunächst in Erbrechen und Durchfall, um anschließend den Herzschlag und die Atemfrequenz zu beschleunigen. Das Tier verweigert Wasser und Futter, hat Blut im Urin, und das Blutbild verändert sich stark.
  • Speck/fettes Essen – Bekommt der Hund häufig Speck, fettes Fleisch oder die Haut vom Hähnchen, so kann dieses zu Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Leberverfettung führen. Es besteht Gefahr für Nieren und Bauchspeicheldrüse.

Video – welche Lebensmittel sind für den Hund giftig?

Giftige Lebensmittel für Hunde - Achtung vor diesen Alltagsgefahren!

Vergiftungen durch Pflanzen

Um uns herum gibt es zahlreiche giftige Pflanzen, deren Verzehr Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Magen? und Darmreizung, aber auch den Tod hervorrufen können. Allerdings kann man in der Regel davon ausgehen, dass kaum ein Hund derartige Pflanzen frisst. Zu den bekanntesten sowie weit verbreitetsten giftigen und/oder schädlichen Pflanzen zählen:

  • Im Garten – Azaleen, Buchsbaum, Efeu, Eibe, Goldregen, Hortensien, Thuja (Lebensbäume), Amaryllis, Osterglocke, Narzisse, Oleander, Rhododendron, Kirschlorbeer oder Holunder.Nur selten wird ein Hund diese Pflanzen fressen, jedoch kann der orale Kontakt auch anderweitig entstehen: Keinesfalls sollte man beispielsweise seinem Hund ein Stöckchen aus Holunderholz zum Spielen geben, da dieses beim Anknabbern giftiges Blausäureglykosid freisetzt.
  • Im Haus – Ficus benjamini (Birkenfeige), Gummibaum, Monstera (Fensterblatt), Philodendron, Dieffenbachia, Weihnachtsstern, Yuccapalme oder das Alpenveilchen
  • In Wald & Flur – Finger? und Eisenhut, Farne, Herbstzeitlose, Lupinen, Maiglöckchen, Mistel oder der Riesen-Bärenklau. Letzterer führt bei Mensch wie Tier zu äußerst schmerzhaften Hautverletzungen, wenn Pflanzensaft in Verbindung mit Sonnenlicht auf die Haut gelangt.

Sonstige Vergiftungen

Hunde sollten von Tabakprodukten wie Zigaretten ferngehalten werden.

Tabak, Nikotin und Alkohol sind nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund schädlich.

  • Nikotin – Gerade in Raucherhaushalten läuft der Hund Gefahr – vor allem der Welpe – in einem unbeobachteten Moment Kippen, Zigaretten oder Kautabak aus Neugier zu fressen. Das ist keinesfalls ungefährlich und kann tödlich enden.Nach anfänglichem „Aufgedrehtsein“ folgen letztendlich Lähmungen des Gehirns. Das heißt, der Hund leidet unter Muskelzittern, speichelt, erbricht sich, seine Atem- und Herzfrequenz erhöhen sich, er bekommt Krämpfe, Bewegungsstörungen und einen Kreislaufkollaps.
  • Frostschutzmittel/Lacke etc. – Hunde lecken gerne auf, was sie an Straßenecken und anderswo finden. Da kann es schon mal passieren, dass es zu einer Ethylenglykol-Vergiftung kommt, wenn das Tier beispielsweise Scheibenfrostschutz schluckt. Warum aber tut es dies?Scheibenfrostschutz schmeckt angenehm süßlich. Bereits kurz darauf kommt es zu Zittern, Krämpfen oder Erbrechen und Durchfall. Je nach aufgenommener Menge kann es zu schwerem Nierenschaden aber zu tödlichem Nierenversagen führen.
  • Rattengift – Wesentlich schlimmer ist, wenn der Hund Rattengift zu sich nimmt. Leider kommt es immer wieder vor, dass präparierte Köder nicht nur für Ratten sondern auch absichtlich für Hunde ausgelegt werden.Dieses Gift besteht aus dem Blutverdünner Marcumar, was zur Folge hat, dass der Hund bei größeren Mengen Rattengifts aus allen Schleimhäuten blutet, bei der Aufnahme kleinerer Mengen schlapp und müde ist. Auf jeden Fall sollte man zum Tierarzt gehen.
  • Chemische Mittel – Unkrautbekämpfungsmittel, Tabletten, Putzmittel, Insektizide oder Pestizide, all das zählt zu den zumeist hochgiftigen Dingen, die für den Hund beim Verzehr nicht nur schädlich sondern auch tödlich sein können. Je nach Substanz und Menge kommt es zu den entsprechenden Folgeschäden. Hier kann alleine ein – möglichst schnelles – Eingreifen des Tierarztes helfen.
  • Insekten- oder Schlangenbisse – Auch Hunde können allergisch auf Insektenstiche reagieren. Nase, Kopf oder Pfoten schwellen an, neurologische Symptome wie Zittern, Schwanken und Krämpfe können auftreten.Gleiche Symptome sind beim Biss einer giftigen Schlange – etwa der heimischen Kreuzotter – zu erwarten. In beiden Fällen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
  • Sonne & Hitze – Auch Hunde können einen Sonnenstich sowie einen Hitzeschlag bekommen. Der Mensch kann vorbeugen, indem er den Hund nicht bei sengender Sonne allzu lange im Freien oder gar im Auto lässt.Folgen sind Bewusstseinsstörungen, Krämpfe oder Koordinationsprobleme bis hin zum Tod. Wichtig ist, das Tier bei den ersten Anzeichen in den kühlen Schatten zu bringen und ihm Wasser einzuflößen.

Erste, aber auch zweite Hilfe bei Vergiftungen

  • Bringen Sie den Hund zum Erbrechen! Tierärzte raten bei Anruf nicht selten zur Verabreichung von Sauerkraut. Auch die Gabe von konzentrierter Kochsalzlösung – 1 Esslöffel Salz auf 100 ml Wasser – kann zum Erbrechen führen. Weitere Maßnahmen seitens der Veterinäre sind Brechmittel, Magenspülungen oder Abführmittel, die den Schaden verringern können. Wichtig jedoch ist, dass man möglichst sofort reagiert, also innerhalb der ersten 30 bis 120 Minuten.
  • Wenn der Hund Laugen oder Säuren zu sich genommen hat, sollte er auf keinen Fall zum Erbrechen gebracht werden, da eine weitere Verätzung der Speiseröhre möglich ist.
  • Wichtig ist stets, dass der Hund viel trinkt.
  • Tierärzte oder Tierkliniken haben häufig eine Notfall-Hotline. Diese Nummer gehört unbedingt ins Handy gespeichert, um im Ernstfall kostbare Zeit zu sparen.
  • Einige größere Städte besitzen einen ambulanten Tier-Rettungsdienst mit eigenem Tier-Krankenwagen. Auch diese Nummer sollte im Handy gespeichert sein.
  • Erbricht sich der Hund daheim, so sollte man etwas Erbrochenes mit in die Tierarztpraxis zur Analyse nehmen.

Präventive Maßnahmen gegen Vergiftungen

Vorbeugend kann man bereits Einiges bei der Erziehung sowie der Haltung des Welpen tun:

  • Das Tier nicht unbeobachtet in fremder Umgebung lassen.
  • „Pfui“ oder „Nein“ sollten Befehle sein, auf die der Hund sofort hört. Er muss dabei von dem Erschnüffelten ablassen.
  • Der Hund muss lernen, bereits im Maul Befindliches auf Kommando herzugeben.