Der Puggle – ein freundlicher Hybridhund mit großer Kinderliebe

 

Der Puggle ist eine kontrollierte Kreuzung aus Mops und Beagle

 

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Der Puggle ist eine neu geschaffene Designerrasse, die aus der Verpaarung eines Beagle mit einem Mops entsteht.

Foto: neverfurgetmypet@Pixabay

Der Puggle ist eine sog. Designerhunderasse, die aus der Verpaarung eines Mopses und eines Beagles entsteht. Die Hybridhunde haben heute besonders in den USA eine große (und auch prominente) Fangemeinde und 2005 wählte man den Puggle dort zur beliebtesten (Hybrid)Rasse. So schätzen sich z.B. Schauspieler*in Uma Thurman oder Sylvester Stallone als glückliche Besitzer eines Puggle. Bereits 2006 nahm der Puggle mit über 50% aller verkauften Hybridhunde Platz Nummer 1 in den USA ein.

 

Geschichte und Herkunft des Puggles

 

Steckbrief Puggle

  • Ursprungsland: vermutlich USA
  • FCI-Standardnummer: nicht FCI anerkannt
  • Widerristhöhe: je nach Geschlecht zwischen 33 und 38 cm
  • Gewicht: je nach Geschlecht zwischen 8 und 14 kg
  • Verwendung: Begleithund

Der Ursprung des Puggles wird allgemein in den Vereinigten Staaten vermutet. Die Kreuzung des Mopses mit dem Beagle begann wahrscheinlich in den späten 1980er oder frühen 1990er Jahren, als Designerhunderassen an Beliebtheit gewannen. Es ist allerdings nicht bekannt, wer einen Puggle erstmals bewusst gezüchtet hat, da verschiedene Züchter wohl unabhängig voneinander begonnen haben, diesen neuen Hybridhund zu schaffen.

Der Labradoodle ist derzeit der wohl bekannteste Designerhund. Wally Conron, der als Vater der Rasse gilt, begann Ende der 1980er Jahre, einen Pudel mit einem Labrador zu verpaaren, um einen hypoallergenen Blindenhund für sehbehinderte Hundehaar-Allergiker zu züchten.

Später äußerte Conron Bedauern über seine Entscheidung. Denn gegen Ende des 20. Jahrhunderts kamen Hybridzüchtungen derart in Mode, dass man bei einer sorgfältigen Auswahl der Zuchthunde oft sehr nachlässig war. Auch aufgrund der möglichen Inkompatibilität der Rassen war die Entwicklung der Nachkommen meist nicht absehbar.

 
 

Rassespezifische Krankheiten können trotz der Mischung an die hybriden Hundekinder weitergegeben werden. Zudem nutzen viele unseriöse Hundezüchter den Hype um Designerhunde als lukrative Einnahmequelle, um schnell und mit wenig Arbeit zu Geld zu kommen. Sie bieten Hunde ohne Papiere oder mit inoffiziellen Papieren zu Preisen an, die oft sogar höher sind als bei reinrassigen Hunden.

Ähnlich verhält sich die Entwicklung des Puggles: Man wollte einen gesunden, familienfreundlichen Hund schaffen, der sowohl die Merkmale des Mopses als auch des Beagles vereint. Hauptanliegen war es, einen kleinen Hund zu züchten, der die positiven Eigenschaften des Mopses besitzt, dabei aber gesünder und fitter ist als viele Möpse heutzutage.

Es ist jedoch fraglich, warum man versucht, den Mops durch die Kreuzung mit einem Jagdhund, wie es der Beagle es ist, zu optimieren, anstatt von Beginn an den Schwerpunkt auf die Zucht gesunder Möpse zu legen.

Obwohl Puggles (noch) nicht so verbreitet sind wie z.B. der Goldendoodle oder der Labradoodle, erfreuen sie sich wegen ihrer kompakten Größe und der Behauptung, dass sie eine gesunde Alternative zum reinrassigen Mops darstellen, einer wachsenden Popularität. Inzwischen hat sich der Puggle weltweit zu einem beliebten Begleithund entwickelt.

 

Aussehen des Puggles

 

Das Aussehen eines Puggles kann von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein, da es sich natürlich im Prinzip nach wie vor um einen Mischling handelt. Die genetischen Einflüsse beider Elternrassen können somit zu einer Vielfalt an Erscheinungsbildern führen. In der Regel werden Puggles etwa 33 bis 38 Zentimeter groß und wiegen zwischen 8 und 14 Kilogramm.

Das Fell des Puggles ist kurz, glatt und dicht. Es kann verschiedene Farben haben, darunter Braun, Schwarz, Beige, Fawn oder eine Kombination dieser Farben. Viele Puggles können auch eine schwarze Maske im Gesicht haben, ähnlich der des Mopses.

Der Körperbau des Puggles ist typischerweise kompakt und muskulös. Sie haben in der Regel einen breiten Kopf mit einem kurzen, stumpfen Fang. Die Ohren können entweder lang und hängend wie beim Beagle oder etwas kürzer und halbaufrecht wie beim Mops sein. Die Augen sind groß und ausdrucksstark.

 
 

Wesen, Charakter und Erziehung des Puggles

 

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Puggles sind Hunde mit sehr liebenswertem Charakter. Die Hybridrasse ist bekannt für ein kinderliebes Wesen und relativ leichte Erziehbarkeit.

Foto: ifd_Photography@Pixabay

Der Puggle wird im Allgemeinen als freundlich, verspielt und liebevoll beschrieben. Da es sich um einen Mischling handelt, kann das Wesen eines Puggles von Hund zu Hund stark variieren. Viele Puggles weisen eine interessante Mischung aus der Entschlossenheit und dem Jagdinstinkt des Beagles sowie der liebevollen und geselligen Natur des Mopses auf. Welche Eigenschaften sich stärker durchsetzen, bleibt allerdings meist ungewiss.

Die Erziehung eines Puggles erfordert Geduld und liebevolle Konsequenz. Lassen Sie sich also nicht von seinem Charme, den ihm meist der Mops vererbt hat, um die Pfote wickeln, ansonsten wird er gewonnene Freiheiten schnell ausnützen und vermutlich auch das manchmal sture Verhalten des Beagles an den Tag legen.

Wie bei den meisten Hunden, ist eine frühe Sozialisierung und Gehorsamkeitstraining wichtig, um einen gut erzogenen und verträglichen Vierbeiner zu erhalten. Puggles haben oft einen ausgeprägten Spieltrieb, daher sollte man ihnen ausreichend körperliche und geistige Stimulation bieten.

Der verspielte Charakter erleichtert allerdings auch ihre Erziehung ungemein, denn so lassen sich Kommandos wesentlich leichter einstudieren und Folgsamkeit entsprechend belohnen.

 
 

Puggles sind sehr kinderfreundlich und daher in der Regel gute Familienhunde. Entscheidend ist dennoch, dass sowohl der Hund als auch das Kind vom ersten Aufeinandertreffen an lernen, respektvoll miteinander umzugehen. Das Verhalten eines Puggles gegenüber anderen Hunden kann variieren.

Wie bei allen Hunden ist eine frühe Sozialisierung des Welpen entscheidend, um positive Erfahrungen und eine gute Verträglichkeit mit anderen Hunden zu fördern. Puggles, die charakterlich viel vom Beagle geerbt haben, werden sich besonders gut mit anderen Hunden verstehen, da der Beagle als Meutehund ein besonders gutes Sozialverhalten im Umgang mit Artgenossen zeigt.

Da weder der Beagle noch der Mops als besonders wachsame Rassen gelten, wird auch der Puggle in der Regel nicht besonders wachsam oder territorial veranlagt sein. Puggles tendieren eher dazu, freundlich gegenüber Fremden zu sein und werden sich unbekanntem Besuch gegenüber eher aufgeschlossen als misstrauisch verhalten.

Auch die Reizschwelle eines Puggles kann von Hund zu Hund variieren. Wenn man von den Eigenschaften der Elternrassen ausgeht, wird ein Puggle aber normalerweise eher gelassen reagieren und nur selten ein nervöses und gestresstes Verhalten zeigen. Jeder Hund ist anders, daher sollte man möglichst früh die individuellen Bedürfnisse und Grenzen des jeweiligen Hundes zu erkennen und kann dann in der Erziehung auch angemessen darauf reagieren.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Puggles

 

Als Mischling kann ein Puggle genetische Merkmale und gesundheitliche Probleme sowohl vom Mops als auch vom Beagle erben. Zwar sind Mischlingshunde im Allgemeinen robuster als reinrassige Hunde, dennoch können bestimmte rassetypische Krankheiten auftreten. Da gerade der Mops als brachycephale Rasse verstärkt unter gesundheitlichen Problemen leidet, ist bei dieser Hybridrasse also besondere Vorsicht geboten.

Fragen Sie Ihren Puggle Züchter nach entsprechenden gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen der Elterntiere und achten Sie gerade beim Mops-Elternteil darauf, dass es sich um eine gesunde Zucht handelt, bei der Rassestandards eingehalten wurden und nicht z.B. auf eine besonders kurze Schnauze oder übermäßige Hautfalten hin gezüchtet wurde. Einige häufige gesundheitliche Probleme, auf die bei Puggles geachtet werden sollte, sind:

  • Atemprobleme: Da der Mops zu den brachyzephalen Rassen gehört, kann ein Puggle Probleme mit der Atmung aufgrund seines kurzen Schädels und der flacheren Nase haben. Dies kann zu Atembeschwerden, Schnarchen, Überhitzung und schneller Erschöpfung bei Anstrengung führen.
  • Progressive Retinaatropie (PRA): Die PRA ist eine erbliche Augenerkrankung, die sowohl beim Beagle als auch beim Mops auftreten kann. Dabei kommt es zu einer schrittweisen Zerstörung der Photorezeptoren, den lichtempfindlichen Zellen in der Netzhaut. Dies führt zu einer allmählichen Verschlechterung des Sehvermögens, beginnend mit verminderter Nachtsicht und eingeschränktem peripherem Sehen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu vollständiger Blindheit führen. Glücklicherweise gibt es hierfür einen DNA-Test. Fragen Sie Ihren Züchter danach.
  • Weitere Augenprobleme: Puggles können an verschiedenen Augenproblemen leiden, darunter Augenentzündungen, trockene Augen, Hornhautverletzungen und Katarakte.
  • Rückenprobleme: Aufgrund des längeren Beagle-Rückens und der Neigung des Beagles zu einer Knorpelschwäche können Puggles an Rückenproblemen wie schmerzhaften Bandscheibenvorfällen oder Bandscheibendegeneration leiden. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle und genügend körperliche Aktivität können dazu beitragen, das Risiko dieser Gesundheitsprobleme zu verringern.
  • Übergewicht: Puggles haben oft einen guten Appetit und neigen dazu, Gewicht zuzulegen. Übergewicht kann zu Gelenkproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes führen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtig, um das Gewicht des Puggles zu kontrollieren und im Rahmen zu halten.
  • Hautprobleme: Durch die Hautfalten, die der Mops dem Puggle vererbt hat, können bei mangelnder Pflege schnell Juckreiz, Hautrötungen und Hautausschläge entstehen.
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Puggles

 

Puggles sind energiegeladene Hunde, was sie ihrem Beagle-Erbe zu verdanken haben. Daher benötigen sie ausreichend Bewegung und geistige Herausforderungen. Möpse mögen auch für den Stubenhocker oder Couch-Potatoe geeignet sein, ein Puggle ist es aber definitiv nicht.

Tägliche Spaziergänge, Spielzeit im Garten oder auf dem Hundesportplatz und interaktive Spiele bzw. Spielzeuge können helfen, ihren Bewegungsdrang und ihre Neugier zu befriedigen. Puggles sollten mindestens 30 bis 60 Minuten Bewegung pro Tag bekommen, je nach individuellem Energieniveau kann aber auch wesentlich mehr erforderlich sein.

Hundesportarten wie Agility, Nasenarbeit, Dog Dancing oder Apportieren werden Ihrem Puggle besonderen Spaß bereiten und sorgen dafür, dass sich der kleine Vierbeiner sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet fühlt. Dabei sollte man die Aktivitäten den individuellen Fähigkeiten und Interessen des Hundes anzupassen und natürlich auch schauen, was einem als Hundebesitzer am meisten Spaß macht.

Da der Puggle sowohl den Jagdtrieb des Beagles als auch den verspielten Charakter des Mopses haben kann, leint man ihn während des Auslaufs besser an bzw. übt bereits frühzeitig mit ihm eine gute Abrufbarkeit ein, um ihn entspannt von der Leine zu lassen. Ist sein Jagdtrieb erstmal erwacht, wird er ansonsten einem interessanten Geruch oder einem flüchtenden Tier mit Hingabe folgen.

Der Puggle hat ein kurzhaariges Fell, das, wie das des Mopses und des Beagles, relativ pflegeleicht ist. Es reicht in der Regel aus, ihn regelmäßig zu bürsten, um loses Fell zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern. Dies geschieht am besten mit einem speziellen Massagehandschuh.

Viele Puggles haben gerade am Kopf bzw. im Gesicht die Mops-typischen Hautfalten geerbt, die einer besonderen Pflege bedürfen, um Hautentzündungen vorzubeugen. Hierbei verwendet man am besten die allseits aus der Babypflege bekannten Feuchttücher.
Auch das regelmäßige Reinigen der Ohren, das Schneiden der Krallen und die turnusgemäße Zahnpflege sind wichtige Aspekte der Pflege.

 

Häufig gestellte Fragen zum Puggle

 
Was ist ein Puggle?

Unter „Puggle“ versteht man einen sog. „Hybridhund“, der aus einer Kreuzung des Mopses mit dem Beagle geschaffen wird. Puggles werden seit Ende der 1980er Jahre kontrolliert gezüchtet. Die „Designerrasse“ ist weder von der FCI noch von einem irgendeinem nationalen Zuchtverband anerkannt. 

Wie viel kostet ein Puggle?

Auch wenn ein Puggle normalerweise nicht mehr als ein Rassehund kosten dürfte (also etwas zwischen 1.000 € und 1.500 €), verlangen manche unseriöse Puggle Züchter wesentlich mehr Geld. Puggles sollten immer aus einer guten und vertrauensvollen Zucht kommen, denn gerade der oftmals überzüchtete Mops kann dem Puggle einige rassetypische Krankheiten vererben.