Die richtige Blindenhund Ausbildung


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Ein Blindenhund erleichtert Sehbehinderten das Leben

Blindenhund im Job: Ein Blindenführhund bedeutet für den blinden Menschen ein großes Plus an Lebensqualität durch ein Mehr an Mobilität.

Der Blindenhund – Unter einem Blindenhund – offiziell „Blindenführhund“ – versteht man einen speziell ausgebildeten Hund, der blinden oder stark sehbehinderten Menschen helfen soll, sich im Alltag besser zu Recht zu finden. Blindenhunde sind so genannte Assistenzhunde, also Tiere, die als Partner- oder Hilfshunde angesehen werden sollen. Rechtlich betrachtet gelten sie nach § 33 SGB V als Hilfsmittel und somit wird der Hundekauf häufig von Krankenkassen (mit)finanziert.

Ein gut ausgebildeter Blindenhund ermöglicht dem sehbehinderten bzw. blinden Menschen ein sehr hohes Maß an individueller Beweglichkeit, Unabhängigkeit und Sicherheit, was gleichbedeutend ist mit weniger Stress in fremder Umgebung und einem geringeren Unfallrisiko. Zudem bauen Blindenführhunde – wie Hunde generell – häufig Berührungsängste im menschlichen Kontakt ab. Alles in allem heißt das: Der Blindenführhund bedeutet für seinen Halter eine höhere Lebensqualität.

Geschichte des Blindenhundes

Ursprünglich geht der Gedanke bezüglich der Ausbildung zum Blindenhund auf den Verein für Sanitätshunde zurück, welcher 1892 von dem Tiermaler Jean Bungartz gegründet wurde. Während des 1. Weltkrieges dann kam die Idee der Dressur von Hunden, um den immer mehr werdenden Kriegsopfern zu helfen auf, um dann in der Weimarer Republik unter dem Vorsitz Heinrich Stallings in der Arbeitsgemeinschaft zur Beschaffung von Führhunden für Blinde ihre Früchte zu tragen.

Heute haben hierzulande nur etwa 1-2% aller Blinden einen solchen Blindenführhund. Einen Blindenhund in Aktion erkennt man an seinem weißen Führgeschirr mit Führbügel, welches alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksicht verpflichtet. In einem derartigen Einsatz befindet sich der Blindenhund in Begleitung seines Blindenführhundhalters; zusammen bilden sie das so genannte Führgespann. Manchmal trägt der Blindenführhund zudem eine kleine Schelle am Halsband, um von seinem Besitzer besser geortet werden zu können.

Blindenhunde ausbilden – Welche Hunderassen sind geeignet?


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Der Schäferhund besitzt eine hohe Eignung als Blindenhund

Auch der Deutsche Schäferhund eignet sich aufgrund seiner Zuverlässigkeit, hohen Belastbarkeit und Nervenstärke ausgezeichnet als Blindenführhund.

Bevorzugte Hunderassen für eine Blindenhund Ausbildung sind der Deutsche Schäferhund, der  Labrador Retriever sowie der  Golden Retriever. Aber auch Riesenschnauzer, Mischlingshunde und sogar Airdale-Terrier und Großpudel eignen sich dazu.

All diese Hunde haben die Fähigkeit, eine enge Beziehung zum Menschen aufbauen zu können, sind gelehrig sowie eher ruhige, besinnliche Vertreter. Charaktereigenschaften wie Friedfertigkeit, Intelligenz, Wesensfestigkeit, Nervenstärke sowie Belastbarkeit sind ideale Voraussetzung für die Ausbildung von Blindenhunden. Die Schulterhöhe des Hundes sollte übrigens zwischen 50 cm und 65 cm betragen.

Ein Blindenführhund ist nicht nur ein Begleit- und Servicehund, sondern vor allem auch ein treuer Freund des Menschen. Am Ende seiner Ausbildung ist es wichtig, dass er keinen ausgeprägten absoluten Gehorsam besitzt, sondern zu einer Art „intelligenten Ungehorsams“ fähig ist, um bei drohender Gefahr den vollen Schutz seines Menschen zu gewährleisten.

Blindenführhunde. Kulturgeschichte einer Partnerschaft

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Video – Ausbildung zum Blindenhund

Belohnen statt Bestrafen - Die moderne Ausbildung von Blindenführhunden ("Blindenhunde")

Wie lange dauert die Ausbildung zum Blindenhund ?

Die Ausbildung zum Blindenhund dauert in der Regel 6-8 Monate oder auch darüber hinaus, wobei sie speziell auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Person zugeschnitten ist. Oberstes Gebot bei der Auswahl des Hundes ist natürlich die vollkommene Gesundheit. Erste Eignungstests werden bereits im Welpenalter von etwa 8 Wochen durchgeführt, um dann den kleinen Hund in Patenfamilien zu geben, wo er ein Jahr lang seine Sozialisierung erfährt. In einer Blindenführhundeschule werden die Hunde dann schließlich ausgebildet, wobei die Kosten in Deutschland von den Krankenkassen übernommen werden.

Folgende Aufgaben sind Schwerpunkte in der Ausbildung:

  • Erkennen und Umgehen von Boden- und Seitenhindernissen sowie Erkennen und Überwinden bzw. Anzeigen von Höhenhindernissen
  • Suchen und Anzeigen von Bürgersteigen
  • Suchen von Treppen, Lifts, Türen, Ausgängen sowie Ruhebänken
  • Benutzen eines Zebrastreifens sowie einer Fußgängerampel
  • Nachfolgen einer Person auf Kommando hin
  • Finden von Haltestellen und Verkehrsmitteln sowie Hilfe beim Ein- und Aussteigen und bei der Sitzplatzfindung

Als Außenstehender sollte man wissen, dass ein Blindenführhund „außerhalb seines Dienstes“ ein ganz normaler Hund mit Spieltrieb etc. ist, befindet er sich jedoch bei der Arbeit, so ist er mit voller Konzentration bei der Sache, so dass es nicht angebracht ist, ihn abzulenken, indem man ihn füttert oder streichelt.