Der Shiba Inu – Ein Hund mit feiner Nase und einem ausgeprägtem Jagdsinn
Inhaltsverzeichnis
Will geistig und körperlich gefördert werden – ein Shiba braucht Beschäftigung
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Der Shiba Inu zählt, wie der Kishu, der Shikoku, der Kai, der Hokkaido Hund (auch Ainu Inu genannt) und der Akita Inu, zu den typisch japanischen Hunderassen. Dabei ist er der kleinste der sechs aus Japan stammenden genannten Spitzhund-Rassen.
In seinem Heimatland gehört er zu den beliebtesten Hunden und wird als Nationales Naturdenkmal verehrt. Der Shiba Inu ist ein unternehmungslustiger und aktiver Rassehund, der sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land gut zu halten ist. Voraussetzung ist, dass ihm genügend Bewegung und Beschäftigung zukommen. Allerdings ist er kaum als Anfängerhund geeignet.
Wie der Akita gehört der Shiba zu den sog. „urtümlichen“ Hunderassen, die von den Genen her dem Wolf besonders ähnlich sind. Während der Hund noch vor 100 Jahren kurzbeiniger und gedrungener war, ist der heutige Shiba Inu hochbeiniger, eleganter und kräftiger.
Geschichte und Herkunft des Shiba Inu
Steckbrief Shiba Inu
- Ursprungsland: Japan
- Standardnummer: 257
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 38 bis 41 cm, Hündinnen: 35 bis 38 cm
- Gewicht (von FCI nicht festgelegt): ca. 7 – 11 kg
- Verwendung: Begleithund, Jagdhund (Vögel, Kleinwild)
- FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
- Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.
Während die einen behaupten, der Name der Rasse käme von der bräunlich-roten Fellfärbung, meinen andere, die Schriftzeichen für „Shiba“ würden auf etwas Kleines, also einen kleinen Hund hindeuten. Populär ist auch die Vermutung, dass der Name von dem Ort Shiba in der japanischen Präfektur Nagano herrührt. Fakt ist, dass die Ahnen des Shiba schon sehr früh in den Bergregionen im Zentrum Japans beheimatet waren.
Knochenfunde ähnlich aussehender Hunde deuten darauf hin, dass Vorfahren des Shiba Inu bereits vor etwa 2000 bis 3000 Jahren dem Menschen als Begleiter bei der Jagd auf Vögel und Kleinwild dienten. Auch als „Hund aus dem Unterholz“ lässt sich Shiba Inu aus dem Japanischen übersetzen, wobei der Begriff „Inu“ allgemein „Hund“ bedeutet. Er wurde, wie übrigens auch der Akita, 1937 zum „Nationalen Naturdenkmal“ erklärt und gehört auch heute noch mit dem Akita zu den beliebtesten Hunden Japans.
Über viele Jahre blieb die Rasse weitestgehend unverändert, denn in den einsamen Regionen des japanischen Hochlands kamen nur äußerst selten Hunde anderer Rassen, mit denen sie sich hätten verpaaren können.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Hunderasse durch Einkreuzungen aus England eingeführter Pointer und Setter stark vom Aussterben bedroht, bis man Ende der 20er Jahre wieder intensiv mit der reinrassigen Zucht begann. 1934 wurde ein erster Rassestandard festgestellt und 1964 wurde der Hund von der FCI anerkannt. Heutzutage ist der Shiba, insbesondere die Exemplare, die in den USA gezüchtet werden, aber auch verglichen mit seinen Ahnen, kräftiger, muskulöser und auch größer.
Video zur Rasse des Shiba Inu
Aussehen des Shiba Inu
Der kleine, fuchsähnliche Shiba Inu trägt die FCI-Standard Nummer 257 und wird der Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – sowie der Sektion 5 – Asiatische Spitze und verwandte Hunderassen – zugerechnet.
Laut Rassestandard sollten Rüden eine Widerristhöhe von 38 bis 41 Zentimeter erreichen, während Hündinnen 35 bis 38 Zentimeter messen dürfen. Das nicht festgelegte Gewicht liegt je nach Geschlecht zwischen 7 und 11 Kilogramm. Ein Shiba kann 10 bis 15 Jahre alt werden.
Seine Fellfarben sind in Rot, Sesam, Schwarzloh, Schwarz-Sesam oder Rot-Sesam zugelassen, wobei die Farbe „Sesam“ als eine gute Mischung von roten, schwarzen und weißen Haaren definiert wird. Der Shiba hat hartes, gerades Deckhaar mit weicher und dichter Unterwolle.
Der relativ breite Kopf mit deutlichem Stop verleiht dem Hund sein fuchsartiges Aussehen. Auch die kleinen, dreieckigen Stehohren und die eingerollte Rute auf dem Rücken sind Markenzeichen dieser Rasse.
Wesen, Charakter und Erziehung des Shiba Inu
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Für Hundeanfänger ist der Shiba weniger geeignet. Sein sehr ausgeprägter Jagdtrieb erleichtert seine Haltung keineswegs. Besonders Rüden neigen zu dominantem Verhalten und Machtkämpfen; sie sollten durch eine konsequente Erziehung von früh auf gut sozialisiert werden. Da er sehr territorialbezogen veranlagt ist, eignet sich der Shiba gut als Wachhund. Auch sein Beschützerinstinkt ist stark ausgeprägt. Einen „will to please“, also dass er seinem Besitzer schmeicheln oder gefallen will, wird man beim Shiba kaum vorfinden.
Fremden gegenüber reagiert er mit Skepsis, aber keineswegs aggressiv. Positiv ist, dass diese Hunderasse nicht zu den Kläffern zählt, vielmehr schlägt der Shiba meist nur kurz an, um Eindringlinge oder verdächtige Geräusche zu melden. Wichtig ist es, den Hund geistig und auch körperlich zu fordern und zu fördern. Ein erwachsener Shiba döst zwar viel vor sich hin, behält sein Herrchen oder Frauchen aber durchaus stets im Auge. Für die Zwingerhaltung ist der temperamentvolle Hund nicht geeignet.
Hat man erstmal das Vertrauen und die Freundschaft dieses Hundes gewonnen, so wird man sich immer über einen besonders loyalen und liebenswürdigen Begleiter freuen können. Gerne freundet sich der Shiba Inu auch mit anderen Haustieren (z.B. Katzen) an, sofern er rechtzeitig mit diesen sozialisiert wurde. Dennoch lässt man ihn mit Kleintieren wie Meerschweinchen oder Hasen besser nicht alleine, denn es braucht nicht viel, dass das Jagdfieber in ihm erwacht.
Wer einen Shiba Inu erfolgreich erziehen will, sollte schon etwas Erfahrung in der Haltung von Hunden mitbringen. Ist man Hundeanfänger, achtet man, idealerweise mit dem Besuch einer Hundeschule, auf eine gute und frühe Sozialisierung des kleinen fuchsartigen Hundes. Bei seiner Erziehung sind viel Geduld und Konsequenz vonnöten: Grobe Behandlung, Unsicherheiten und fehlende Führungsqualitäten lassen den intelligenten Shiba Inu schnell zu einem besonders dominanten Hund werden, der sich nicht mehr unterordnen wird.
Hält man den Shiba in der Familie, was gerade mit älteren Kindern gut möglich ist, muss man darauf achten, dass der kleine selbstbewusste Hund seine Rückzugsmöglichkeiten bekommt. Das Hundekörbchen sollte an einem ruhigen Platz stehen und Kinder sollten akzeptieren, dass die „Privatsphäre“ des Hundes für sie tabu ist.
Typische Rassekrankheiten des Shiba Inu
Genetisch bedingte Krankheiten hat der kleine Japaner glücklicherweise selten, gelegentlich kann er von Allergien, Augenerkrankungen und Patellaluxation betroffen sein.
Auslauf, Pflege und Haltung des Shiba Inu
Wird der kleine Naturbursche genügend ausgelastet, so kann man ihn auch in einer Wohnung halten. Allerdings bevorzugt er eher Schnee, Eis und Kälte, als Hitze oder trockene Heizungsluft.
Auch das Planschen im Wasser gehört zu seinen bevorzugten Spielen. Neben „normalen“ Spaziergängen kann man den Shiba gut als Begleiter beim Wandern, Joggen oder Radfahren mitnehmen. Der Shiba hat eine enorme Sprungkraft, was ihn auch für einen Hundesport wie Agility prädestiniert, sofern es einem gelingt, seinen ausgeprägten Dickkopf und Jagdtrieb in Zaum zu halten.
Das plüschige Fell des Hundes ist sehr pflegeleicht, allerdings haart er beim Fellwechsel zweimal pro Jahr sehr stark, was über eine Zeit von zwei bis vier Wochen anhalten kann. In dieser Zeit ist regelmäßiges Bürsten besonders wichtig. Auch die Kontrolle von Ohren und Pfoten sollten eine Selbstverständlichkeit sein und mit einer gewissen Regelmäßigkeit erfolgen.
Glücklicherweise gehört der Shiba zu den Hunden, die selbst mit nassem Fell kaum den typischen Hundegeruch verbreiten.
Shiba Inu in Not
Wieso kommt es vor, dass ein Shiba in Not gerät? Der Shiba ist ein Hund, der an seinen Halter hinsichtlich der Erziehung, gerade, wenn es sich um einen Rüden handelt, gewisse Ansprüche stellt. Eine gute und frühzeitige Welpenerziehung und Unterricht in einer Hundeschule sind daher angebracht. Eine mangelnde Sozialisation gerade von Shiba Inu Rüden kann sonst dazu führen, dass der Hund nur schwer zu halten ist und ein Hundebesitzer schnell an seine Grenzen kommt.
Tatsächlich kommen Shibas aber, wie andere Hunde auch, aus noch viel banaleren Gründen in Not. Gerade zur Sommerzeit, wenn der große Jahresurlaub ansteht, wissen manche Hundebesitzer nicht, wohin mit dem Hund. Dabei ist ein gemeinsamer Urlaub mit Hund durchaus möglich, viele Hotels bieten entsprechende Angebote für Familie und Vierbeiner. Sollte es trotzdem nicht möglich sein, die Ferien mit Hund gemeinsam zu gestalten, gibt es inzwischen hierzulande flächendeckend gute Hundepensionen, die den Liebling über die Urlaubszeit aufnehmen können.
Der Shiba eignet sich zwar nur bedingt als Familienhund. Wächst der Hund aber zusammen mit (älteren) Kindern auf, sollte eine Haltung in der Familie keine Probleme bereiten. Die Hunde haben viel Temperament, sind besonders selbstbewusst und haben einen starken Jagdtrieb. Sie sind wachsam und Rüden können gegenüber anderen Hunden durchaus zur Dominanz neigen.
Die Preise für einen Shiba Inu Welpen mit Stammbaum und offiziellen Papieren bewegen sich bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 2.000 €. Shibas werden, je nach Geschlecht, etwa 35 bis 41 cm groß. Die Hunde haben ein hartes, dichtes Haarkleid mit weicher und dichter Unterwolle. Als Fellfarben sind Rot, Rot-Sesam, Schwarzloh und Schwarz-Sesam erlaubt.