Der Do Khyi – die Tibetdogge ist ein urwüchsiger Herdenschutzhund aus dem Hochland des Himalayas

 

Do Khyis sind auch unter dem Namen „Tibetan Mastiff“ bekannt

 


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Der Do Khyi ist ein Herdenschutzhund und stammt ursprünglich aus Tibet. Der Tibet Mastiff ist besonders ursprünglich und gilt als robust und widerstandsfähig.Der Do Khyi – man nennt ihn auch Tibet Mastiff, Tibetanische Dogge, Tibetdogge oder Tibetan Mastiff – ist ein aus dem Himalaya bzw. dem Hochland Tibets stammender Herdenschutzhund, der als eine der ältesten Hunderassen Ostasiens gilt. Übersetzt ins Deutsche bedeutet Do Khyi soviel wie „angebundener Hund“, was auch auf seine Funktion als Wachhund in Klöstern und auf großen landwirtschaftlichen Anwesen hindeutet.

 
 

Geschichte und Herkunft des Do Khyi

 

Steckbrief Do Khyi

  • Ursprungsland: Tibet
  • Standardnummer: 230
  • Widerristhöhe: Rüden: min. 66 cm, Hündinnen: min. 61 cm
  • Gewicht: Rüden 45-73 kg, Hündinnen 34-54 kg
  • Verwendung: Herdenschutzhund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde.
  • Sektion 2.2: Molossoide, Berghunde. Ohne Arbeitsprüfung.

In Tibet wird der stämmige, molosserähnliche Vierbeiner seit vielen Jahrhunderten mit großer Wertschätzung verehrt, worauf auch Darstellungen im „Rad des Lebens“ und in etlichen Malereien hindeuten. In der Antike rankten sich einst viele Mythen und Legenden um den Tibetmastiff, so auch, dass es sich um ein Fabelwesen handelt, das halb Löwe und halb Hund sein solle.

Erstmals wurde der Hund bereits von Aristoteles als Hund mit „kolossalen Knochen, muskulös, großköpfig und schwer“ erwähnt und in Europa wurde der Do Khyi durch die Schriften Marco Polos bekannt, der Ende des 13. Jahrhunderts Asien bereiste.

Zunächst vermutete man, dass es sich beim Tibetmastiff um den Urahn aller doggenartigen Hunde handelt. Dies ist inzwischen allerdings durch Untersuchungen der DNA aus dem Jahr 2017 eindeutig widerlegt worden.

Hierbei analysierte man die Gene von mehr als 13.000 Hunden, die 100 verschiedenen Hunderassen angehören und kam zu dem Schluss, dass keine direkte Verwandtschaft mit molosserartigen Hunden besteht.

Da Tibet bis etwa 1959 wegen Lage von asiatischen und auch westlichen Einflüssen praktisch vollkommen isoliert war, blieb die Rasse in den vergangenen Jahrhunderten genetisch weitgehend unverändert.

Im Hochland des Himalayas beschütze der Do Khyi die Viehherden der Nomaden vor Schneeleoparden und Wölfen und war ein wachsamer Begleiter der Karawanen, die mit wertvollen Gütern unterwegs waren.

Das harte kontinentale Klima der Hochebenen erforderte einen Hundetypus, der besonders widerstandsfähig und genügsam war. Die wehrhaften Hunde haben ein dickes, wetterunempfindliches Haarkleid, das sie in ihrem Aussehen an einen Bären oder Löwen erinnert.

Als einer der ersten Do Khyis, die in die westliche Welt gelangten, gilt ein Rüde, den der damalige Vizekönig Indiens, Lord Hardinge, der großen Hundeliebhaberin Queen Victoria Im Jahr 1847 zum Geschenk machte. Im Berliner Zoo erblickte erstmals im Jahr 1898 ein Wurf Do Khyis das Licht der Welt.

1961 wurde der Do Khyi von der FCI anerkannt. Seit 1976 wird der Hund in den USA und ab 1979 auch in Europa regelmäßig gezüchtet.

 

Do Khyi (Tibet Mastiff): Wächter der Nomaden

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Video zur Rasse des Do Khyi

 
► Do Khyi - Tibetan Mastiff [2021] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Do Khyi

 

Die FCI legt eine Widerristhöhe von mindestens 66 cm für den Rüden und 61 cm für die Hündin fest. Das nicht festgelegte Gewicht liegt bei 45 bis 73 Kg für den Rüden und 34 bis 54 Kg für die Hündin. Der Tibetmastiff hat eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.

Die kraftvollen und imposanten Hunde bewegen sich leichtfüßig und agil. Dabei erinnert sein Gang bei zunehmender Geschwindigkeit an das Schnüren eines Fuchses.

Das wetterunempfindliche Haarkleid des Do Khyi ist hart und dicht, wobei das Deckhaar nicht allzu lang und die Unterwolle im Winter von besonders dichter und wolliger Natur ist. Rüden verfügen über ein üppigeres Fell als Hündinnen. Nach Abwurf der Unterwolle im Frühjahr wirken die Hunde deutlich schlanker.

Das Fell sollte aber niemals gelockt, gewellt oder seidig erscheinen.

An Schultern und Hals ist die Behaarung besonders reichlich und unterstreicht die majestätische Erscheinung des Hundes mit einer Art Mähne. Seine buschige Rute trägt der Hund meist eingerollt über dem Rücken und auch die Hinterläufe sind im oberen Teil stark behaart.

Als Fellfarben erlaubt der Rassestandard schwarz, blau, gold in allen Nuancen von gelbgold bis hin zu dunklem rotgold, und zobelfarben. Die Farben sollten möglichst rein sein und das Fell darf auch lohfarbene Abzeichen haben.

Weiße Abzeichen auf der Brust und kleinere weiße Sprenkel an den Pfoten sind zulässig. Manchmal haben die Hunde eine Art brillenförmige Zeichnung um die Augen, die ebenfalls erlaubt ist.

Ausgewachsene Hunde haben einen breiten und schweren Kopf mit einem ausgeprägten Stop und kleinen bis mittelgroßen Ohren, die seitlich hängend getragen und bei Aufmerksamkeit nach vorne gerichtet werden.

Do Khyis benötigen einige Zeit bis zum Erwachsenendasein: So brauchen Hündinnen etwa zwei bis drei Jahre und Rüden sogar vier Jahre bis sie komplett ausgereift sind.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Do Khyi

 


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Do Khyis sind sehr selbstbewusste Hunde. Die Tibetdogge hat einen besonders territorial veranlagten Charakter und ist sehr wachsam.Do Khyis haben ein sehr souveränes Naturell, besitzen ein starkes Territorialverhalten und sind ausgezeichnete Wachhunde. Eindringlinge oder verdächtige Vorkommnisse melden sie mit tiefem, eindringlichem Gebell.

Während die Vierbeiner Fremden gegenüber eher misstrauisch und zurückhaltend sind, verhalten sie sich ihrem Herrchen und Frauchen gegenüber stets treu und loyal. Sie bauen eine starke emotionale Bindung zu „ihrem“ Rudelführer auf.

In ihrem Charakter vereinen die Hunde archaische Wildheit mit einem durchaus verspielten Wesen und ausgeprägtem Charme.
Wird die Tibetdogge von früh auf mit Kindern gut sozialisiert, ist sie auch als Familienhund geeignet.

Der Do Khyi, insbesondere als Rüde, neigt anderen Hunden gegenüber zur Dominanz. Normalerweise ruht der Hund in sich, kann sich aber bei einem Angriff durchaus entschlossen zur Wehr setzen.

Im Rassestandard der FCI wird sein Wesen folgendermaßen beschrieben: „Unabhängig, mit Schutzinstinkt. Respekt einflößend. Höchst ausgeprägte Treue seiner Familie und seinem Territorium gegenüber“.

Mit ausreichender Hundeerfahrung lässt sich der intelligente Do Khyi trotz seiner Eigenwilligkeit gut erziehen und verträgt sich auch gut mit anderen Haustieren.

Dabei ist es wichtig, seine Erziehung möglichst abwechslungsreich zu gestalten und ihn nicht mit der Wiederholung bestimmter Übungen zu langweilen und Überforderung zu vermeiden. Do Khyis eignen sich auch zur Ausbildung zum Rettungs- und Therapiehund.

Im Kanton Tessin in der Schweiz gehört der Hund zu den Listenhunden und so ist die Haltung dort bewilligungspflichtig.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Do Khyi

 

Die Pflege des Do Khyi ist einfach. Aufgrund von Inzucht kann es aber verstärkt zu rassetypischen Krankheiten kommen.Die athletischen und schweren Hunde lieben es, ein großes Terrain zu bewachen. Idealerweise ist das Gelände natürlich dementsprechend eingezäunt.

Wind und Wetter machen dem urwüchsigen Hund nichts aus und daher hält er sich zu jeder Zeit gerne im Freien auf, freut sich dabei aber über eine gemütliche Hundehütte. Eine Zwingerhaltung sollte man dem menschenbezogenen Hund nicht antun.

Ein Hundesport wie z.B. Agility kommt eher nicht infrage, auch weil der Bewegungstrieb des schweren Hundes kräftesparend ausgelegt ist.

Do Khyis haben ganz normale Ansprüche an ihr Hundefutter. Man muss aber bedenken, dass der große Hund durchaus erhebliche Futtermengen am Tag verzehrt und damit die Haltung nicht gerade billig ist.

Das Fell muss regelmäßig gebürstet werden um Verfilzungen zu vermeiden. Insbesondere zur Zeit des Haarwechsels kann die Fellpflege aufwändiger werden. Baden und shampoonieren vermeidet man besser, um die empfindliche Haut nicht auszutrocknen und so die Bildung von Hauterkrankungen wie Dermatitis zu fördern.

Wenn es einmal gar nicht anders geht, ist ein rückfettendes Shampoo empfehlenswert.

 

Rassetypische Krankheiten beim Do Khyi

 

Leider werden Do Khyis inzwischen gerade in China für hohe Summen gehandelt und wurden so für unseriöse und profitorientierte Züchter zu willkommenen Gelddruckmaschinen. Ursprünglich war der Do Khyi eine sehr gesunde Hunderasse, doch heute sollte man daher bei der Welpenauswahl vorsichtig sein und die Stammbäume eines seriösen Züchters genau studieren, da sich genetisch bedingte Krankheiten verstärkt verbreitet haben. So wurde in jüngster Zeit gehäuft Epilepsie und Hüftgelenksdysplasie diagnostiziert.

Da außerhalb Tibets nur eine relativ kleine Zuchtbasis existiert, summieren sich inzwischen die Risiken für Inzuchten. In China und den USA wurden vermehrt Mastiffs und Doggen eingekreuzt und unnatürlicher Riesenwuchs, sowie die Bildung von Falten um Augen und Schnauze forciert. In Europa hingegen wird umsichtiger und nachhaltiger gezüchtet, was sich auch dadurch zeigt, dass in Deutschland laut dem VDH seit 2003 durchschnittlich nur 19 Do Khyi Welpen pro Jahr geworfen wurden.

Do Khyi Weibchen werfen nur einmal im Jahr und verantwortungsvolle Züchter geben den Hündinnen mindestens einen Zyklus Zeit bis zur nächsten Schwangerschaft.

 

Was kostet ein Do Khyi?

 

Im wirtschaftlich aufstrebenden China ist der Do Khyi inzwischen bei wohlhabenden Chinesen als Statussymbol besonders beliebt, was dazu geführt hat, dass die Preise für einen Rassewelpen extrem gestiegen sind.

Durch das kommerzielle Interesse und das „schnelle Geld“ wird dort die nachhaltige und gesunde Zucht der urwüchsigen Vierbeiner leider zunehmend gefährdet.

2014 wurde in China auf einer Luxus-Haustiermesse ein junger Do Khyi Rüde für angeblich 1,4 Millionen Euro verkauft. Dass man in China nach wie vor gerne an Mythen glaubt, belegt auch die Aussage des Züchters in den Adern seiner Hunde fließe „Löwenblt.“

Ob der Kauf tatsächlich wirklich stattgefunden hat, sei dahingestellt. In China vermuten Kenner der Branche, dass es sich um einen „Fake“ Kauf gehandelt haben könnte. So könnte es sich auch um eine Abmachung zwischen zwei Züchtern handeln, um nach außen hin Rekordpreise zu suggerieren.

Fakt jedenfalls ist, dass es sich bei dem jungen Tibet Mastiff nicht um einen Hund entspricht, der den gültigen Rassestandards entspricht. Der Hund wiegt bei einer Schulterhöhe von 80 Zentimeter veritable 90 Kilogramm. Seiner Lebenserwartung und seinen Gelenken jedenfalls dürfte das wenig zuträglich sein.

Wer in Deutschland einen Welpen erwerben möchte, braucht keine Angst zu haben, die Preise bei seriösen Do Khyi Züchtern werden sich stets im Rahmen dessen bewegen, was auch bei anderen eher seltenen Rassen normal ist. Bei im Schnitt nur 19 Welpen pro Jahr sollte man aber mit einem Preis von mindestens 1.500 € rechnen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Do Khyi

 
Ist ein Do Khyi gefährlich?

Nein, der Do Khyi wird in Deutschland in keinem Bundesland auf der Rasseliste der „gefährlichen Hunde“ geführt. Im Kanton Tessin in der Schweiz wird der Hund allerdings auf der Liste der gefährlichen Rassen geführt und die Haltung bedarf einer Bewilligung. Der Do Khyi kann 12 bis 15 Jahre alt werden. 

Wie viel kostet ein Do Khyi?

Ein Do Khyi mit Ahnentafel kostet bei einem seriösen Züchter mindestens 1.500 €. In China gelten Do Khyis als Statussymbole und erzielen teils immens hohe Preise.