Scheinträchtigkeit bei der Hündin
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Die Scheinträchtigkeit ist nicht als Hundekrankheit zu bezeichnen, vielmehr handelt es sich hierbei um eine hormonelle Störung bei der Hündin. Inwiefern eine Scheinträchtigkeit altersabhängig ist, konnte bislang noch nicht wissenschaftlich festgestellt werden. Fakt ist jedoch, dass besonders kleine Hunderassen eine Scheinträchtigkeit durchlaufen. Wissenschaftler behaupten, dass die Scheinträchtigkeit eine Folge des „Wohlstandes“ sei, denn die Tiere müssten nicht mehr wie ursprünglich um ihr Leben kämpfen und die Fortpflanzung somit hinten an stellen.
Symptome und Krankheitsverlauf
Etwa 7 Wochen nach der Läufigkeit kommt es zur Scheinträchtigkeit, die sich nicht bei allen Hündinnen gleich bemerkbar macht. Bei einigen Tieren beobachtet der Hundebesitzer gar nichts. Man erkennt eine Scheinträchtigkeit daran, dass das Gesäuge der Hündin anschwillt und eventuell ein milchähnliches Sekret aus den Zitzen tritt. Die Hündin hat nicht mehr so viel Appetit und ist wesensverändert.
Sie kann unruhig und gereizt, ja manchmal sogar aggressiv werden. Scheinbar ständig sucht sie nach einem „Nest“, in das sie ihr permanent umhergetragenes Spielzeug, welches als Welpenersatz zu dienen scheint, platzieren kann. Trotz mangelndem Hunger kann es vorkommen, dass die Hündin an Gewicht zunimmt.
Auch wehenähnliche Krämpfe sind zu beobachten. Durch die Scheinträchtigkeit können – müssen aber nicht! – Krankheiten entstehen. Zu der häufigsten Folgeerscheinung zählt die Gesäugeentzündung. Erhöhte Hitze, Schwellungen und Rötungen der Zitzen, der Milchausfluss, aber auch der Milchstau animieren die Hündin zum Lecken an dem eigenen Gesäuge. Ein Zusammenhang mit einer entstandenen Gebärmuttererkrankung oder gar einem Gesäugetumor ist rein zufällig.
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Behandlung und Therapie
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Entgegen dem volkstümlichen Glauben hilft eine richtige Trächtigkeit keineswegs gegen eine Scheinträchtigkeit. Die Behandlung einer Scheinträchtigkeit richtet sich nach der Schwere sowie den auftretenden Symptomen. Kommt es zu starkem Lecken am Gesäuge und damit zu einer Entzündung an den Zitzen, so wird der Tierarzt entsprechende Medikamente verordnen. Zunächst einmal wird er ein Medikament mit dem Wirkstoff Cabergolin verabreichen, welches den Milchfluss hemmt.
Mit einer schmerzlindernden sowie durchblutungsfördernden Salbe kann man das geschwollene Gesäuge bestreichen, und so der Hündin zusätzliche Erleichterung verschaffen. Sollten alle Maßnahmen nicht helfen, so bleibt abzuwägen, ob man sich für eine – nicht nebenwirkungsfreie – Langzeitmedikation oder aber eine Kastration entscheidet.
Der Hundebesitzer selber sollte folgende Maßnahmen treffen: Das Lecken der Zitzen – eventuell durch Anlegen einer Halskrause – verhindern, das Spielzeug – welches Welpenersatz ist – entfernen und stattdessen die Hündin durch Spaziergänge und Ähnliches ablenken, sowie für eine nicht belastende, flüssigkeitsarme Nahrung sorgen.
Vorbeugung
Eine Vorbeugung im eigentlichen Sinne gibt es für diese hormonelle Störung nicht. Der Weg über einen operativen Eingriff wäre der einzige, der eine Scheinträchtigkeit verhindern könnte.