Der Cane Corso – ein Respekt einflößender Wachhund

 

Der Cane Corso Italiano hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt

 

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Der Cane Corso ist ein sehr guter Wachhund, der sein Rudel bis aufs Äusserste verteidigt.

By Claudio Domiziani (Own work) [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons

Der Cane Corso – mit vollem Namen Cane Corso Italiano – ist ein großer, von der FCI anerkannter Rassehund aus Italien, der früher für die Großwildjagd und als Wach- und Herdenschutzhund seinen Einsatz fand. Heute setzt man ihn auch bei Polizei und Militär ein, aber auch als reiner Familienhund ist er inzwischen recht beliebt.

Hierzulande findet man ihn eher selten vor, was nicht zuletzt daran liegt, dass sein Haltung in mehreren Bundesländern streng reglementiert ist. Sein Name lässt sich so erklären: Cane bedeutet übersetzt „Hund“, und Corso stammt vom lateinischen Begriff Cohors ab, was so viel wie „Wächter“ oder „Hüter“ bedeutet, womit eine der Aufgaben dieser Rasse benannt wäre. Bei uns nennt man ihn auch Italienische Dogge oder Italienischer Moloss.

 
 

Geschichte und Herkunft des Cane Corso

 

Cane Corso

  • Ursprungsland: Italien
  • Standardnummer: 343
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) Rüden: 64 – 68 cm, Hündinnen: 60 – 64 cm
  • Gewicht: (von FCI festgelegt) Rüden: 45 – 50 kg, Hündinnen: 40 – 45 kg
  • Verwendung: Wachhund, Schutzhund, Polizeihund, Fährtenhund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.1: Molosser, Doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.

So ganz ist die Herkunft des Cane Corso noch nicht geklärt, man vermutet aber, dass er ein Nachfahre der römischen Molosser ist. Bereits im 4. Jahrhundert nach Christus gab es sowohl auf Sizilien als auch in Süditalien Hirtenhunde, die dem heutigen Cane Corso im Aussehen glichen.

So gelten auch der Canis Pugnacis und der Cane di Macellaio, ein römischer Molosserhund, der im antiken Rom seinen Aufgabenbereich als Kriegs- und Hütehund hatte, als Vorfahren des heutigen Cane Corso. Behauptungen, er stamme vom Mastino Napoletano ab, sind umstritten.

Während der Cane Corso früher in ganz Italien zu finden war, trifft man ihn heute vorwiegend in Apulien und den benachbarten Provinzen im Süden des Landes an. Seit Beginn der 90er Jahre wurden erste Cane Corsos insbesondere in die USA, ehemalige Ostblockstaaten und nach Deutschland exportiert. Die offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale fand erst 1996 statt.

Heute wird der Cane Corso in seiner Heimat zum Bewachen von Haus und Hof, der Familie sowie großer Rinderherden eingesetzt. Früher nahm man ihn auch gerne zur Jagd auf Wildschweine und Dachse mit. Gerne werden die Hunde für die Herdenschutzarbeit im Rudel gehalten.

 

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Video zur Rasse des Cane Corso

 
► Cane Corso [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Cane Corso

 

Der italienische Cane Corso erhielt von der FCI die Standard-Nummer 343 zugeteilt und wurde in die Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde – sowie in die Sektion 2 – Molossoide – und die Untersektion 2.1 – Doggenartige Hunde – eingeteilt.

Die FCI legt eine Widerristhöhe von 64 bis 68 cm beim Rüden und 60 bis 64 cm bei der Hündin fest. Das Gewicht sollte laut Rassestandard je nach Geschlecht zwischen 40 und 50 kg liegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Hunde liegt bei 9 bis 12 Jahren.

Das Fell ist kurz, sehr dicht und glänzend mit wenig Unterwolle. Es ist in den Farben Schwarz, allen Grautönen und Gelbschattierungen sowie Hirschrot und gestromt zugelassen. Die schwarze oder graue Maske bei hellbraunen und gestromten Hunden sollte auf den Fang beschränkt sein und höchstens bis zur Augenlinie reichen.

Dieser kräftig gebaute, molossoide Hund, der dennoch eher elegant wirkt, ist geringfügig länger als hoch. Er besitzt einen breiten, mächtigen Kopf mit auffälligem Stirnabsatz inklusive auffallender Stirnfurche. Die mit einem breiten Ansatz vorhandenen dreieckigen, hoch angesetzten Ohren sind hängend. Oft werden sie kupiert, obwohl das in vielen Ländern inzwischen verboten ist. Seine Rute ist recht hoch angesetzt, wobei sie an der Wurzel relativ dick ist.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Cane Corso

 


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Cane Corsos gelten trotz ihres Angst einflößenden Äußeren von ihrem Charakter her als anhänglich und kinderlieb. Sie benötigen eine konsequente Erziehung.

Trotz der Tatsache, dass der Cane Corso auf manche Menschen eher furcht- oder respekteinflößend wirkt und er mancherorts als Listenhund gilt, ist er dennoch von seinem Charakter her ein treuer, kinderlieber, ruhiger, freundlicher, verspielter, anschmiegsamer und anhänglicher Hund. Er ist gelehrig, sportlich und sehr arbeitsfreudig, was bedeutet, dass er unbedingt adäquate Beschäftigung braucht.

Seinem Besitzer und seiner Familie gegenüber ist er ein anhängliches Familienmitglied mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt und bereit, sein Rudel bei drohender Gefahr zuverlässig zu verteidigen. Ansonsten verhält er sich fremden Menschen gegenüber zunächst eher desinteressiert.

Er ist keineswegs ein Hund für Anfänger und benötigt eine konsequente Hand, bzw. einen Besitzer, der in der Lage ist, den angeborenen Schutztrieb in eine gesunde, angemessene Bahn zu lenken. Die Erziehung des kräftigen Molossers erfordert Einiges an Erfahrung und auch viel Fingerspitzengefühl. Hundefreunde, die sich einen Cane Corso zulegen wollen, sollten auch das nötige Verantwortungsbewusstsein besitzen, denn ein Cane Corso, dessen Schutztrieb durch Erziehungsfehler nicht kontrollierbar ist, kann sich gegebenenfalls im Zusammentreffen mit Fremden, oder anderen dominanten Hunden zu einer gefährlichen Waffe entwickeln.

Daher wird der Cane Corso in den Bundesländern Bayern und Brandenburg auch als Listenhund geführt. Einige Kantone der Schweiz und Liechtenstein ordnen diese Rasse ebenfalls in die Kategorie der „gefährlichen“ Hunde ein. Im Kanton Genf gar ist ihre Haltung gänzlich verboten. Unbedingt zu empfehlen ist daher der rechtzeitige Besuch einer Hundeschule und die frühzeitige Sozialisierung von Welpen und Junghunden.

 

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Cane Corso

 

Der überaus gelehrige und sportliche Molosser bedarf ausreichender Bewegung und genügend Beschäftigung, um ausgelastet und vor allem auch ausgeglichen zu sein.
Ideal sind ausgedehnte Spaziergänge oder die Begleitung beim Joggen, Radfahren und Reiten. Als klassischer Arbeitshund ist es dem Cane Corso aber am liebsten, wenn ihm eine anspruchsvolle Aufgabe, wie das Bewachen eines großen Geländes, oder der Schutz einer Viehherde zuteil wird.

Für den Hundesport ist er weniger geeignet und man achtet am besten darauf, dass bei sportlicher Betätigung seine Gelenke nur mäßig belastet werden. Hier eignet sich z.B. Obedience ganz besonders, denn neben dem Gehorsam des Hundes spielen auch eine gute Sozialverträglichkeit mit Artgenossen und fremden Menschen eine große Rolle. Für eine Ausbildung zum Schutz- und Wachhund bei Militär oder Polizei ist er besonders geeignet, aber auch als Sanitäts- und Fährtenhund arbeitet er gerne.

In der Pflege ist der Cane Corso nicht besonders anspruchsvoll. Damit das Haarkleid des kraftvollen Molossers seinen schönen Glanz beibehält, genügt regelmäßiges Bürsten und Kämmen.

 

Rassetypische Krankheiten beim Cane Corso

 

Da die Zucht der Hunde in jüngster Zeit immer beliebter wurde, wird gerade bei Ausstellungstieren und mit Preisen geehrten Hunden vermehrt von Krankheiten wie Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie berichtet. Wenn Sie einen Cane Corso Welpen erwerben möchten, sollten Sie daher beim Züchter Ihres Vertrauens nach entsprechenden Tests bzw. Vorsorgeuntersuchungen fragen, um eine eventuelle Disposition zu HD oder ED ausschließen zu können.

Da der Cane Corso einen schweren Körperbau hat, sollte man darauf achten, dass er nicht zu oft Treppen steigen muss, um eine übermäßige Belastung der Gelenke zu verhindern. Auch ein Hundesport wie Agility, bei dem Hindernisse übersprungen werden müssen, und so Stauchungen der Gelenke auftreten können, ist für die schweren Hunde nicht ideal. Am besten ist es, wenn die Muskulatur insbesondere der jungen Hunde durch moderate und gleichmäßige Bewegung aufgebaut wird.

 
 

Ein straffer Muskelapparat stützt Hüften und Gelenke und beugt so, zusammen mit einer darauf abgestimmten Ernährung, dem späteren Auftreten von Gelenkerkrankungen und Dysplasien vor. Dabei sollte das Futter nicht zu eiweiß- und kalorienhaltig sein.

Auch Herzmuskelerkrankungen treten gehäuft auf. Stellen Sie Symptome wie z.B. Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Husten fest, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Wird rechtzeitig eine medikamentöse Therapie angesetzt, kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt oder sogar gestoppt werden. 

Die Augen des Cane Corso sind besonders empfindlich: Daher ist es wichtig, den Hund vor Zugluft oder dem Windstrom von Ventilatoren zu schützen. Auch klimatisierte Räume können das Auftreten von Augenentzündungen fördern. Inzwischen bieten manch unseriöse Züchter auch weiße Cane Corsos zum Kauf an, doch hier ist Vorsicht geboten. Erblich bedingt können weiße Exemplare von Geburt an taub sein, zudem entspricht Reinweiß nicht dem offiziellen Rassestandard. Lediglich weiße Abzeichen sind zulässig.

 

 

Häufig gestellte Fragen zum Cane Corso

 
Ist ein Cane Corso gefährlich?

Cane Corsos haben einen starken Beschützerinstinkt, sind sehr wachsam und territorial veranlagt. Daher wird ein Cane Corso das ihm anvertrautes Zuhause und seine Familie immer entschlossen verteidigen. Bei guter Erziehung sollte er aber gehorsam und gut abrufbar sein und somit keine Gefahr darstellen. Der Cane Corso wird derzeit in den Bundesländern Bayern und Brandenburg als Listenhund (Kampfhund) geführt. Hier wird die „Gefährlichkeit der Rasse vermutet“. Der Hundehalter hat aber die Möglichkeit, durch einen Wesenstest zu beweisen, dass der Hund nicht gefährlich ist. 

Ist ein Cane Corso als Familienhund geeignet?

Ein Cane Corso kann ein guter Familienhund sein, wenn er konsequent erzogen wurde. Trotz seines einschüchternden Aussehens ist er ein anhänglicher und besonders kinderlieber Hund. Ursprünglich setzte man den Cane Corso für die Jagd im Rudel auf Großwild ein. Auch als Wach- und Herdenschutzhund verwendete man ihn. In Italien ist er auch als Arbeits- und Schutzhund bei Polizei und Militär beliebt. Die Hunde besitzen ein kurzes, glänzendes Fell mit kaum Unterwolle. Das Haarkleid ist laut Rassestandard in den Farben Hirschrot, Gelb, Grau und Schwarz, sowie in Gestromt erlaubt. Cane Corso Rüden sollten gemäß FCI 64 bis 68 cm groß werden, während Hündinnen mit 60 bis 64 cm etwas kleiner sein dürfen.