Der Mastiff wurde früher auch zur Bärenjagd eingesetzt

 

Der Old English Mastiff zählt zu den größten und schwersten Hunden überhaupt

 


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Der Mastiff ist ein wuchtiger Hund mit imposanter Statur. Es handelt sich um eine sehr alte Hunderasse.Der Mastiff – auch als Old English Mastiff oder Englische Dogge bekannt – stammt aus England und ist einer der größten Hunde überhaupt.

Er gilt als Ursprungsrasse vieler großer Hunderassen, wie etwa der des Bernhardiners, des Neufundländers oder der Deutschen Dogge. Heute ist diese Rasse – außer in England – selten anzutreffen. Keinesfalls sind Mastiffs so gefährlich wie sie aussehen, auch wenn sie in vielen Bundesländern als Listenhunde geführt werden. Einst hielt man sie als Kriegshunde oder verwendete sie zur Bärenjagd. Demzufolge besaßen sie früher ein stärkeres aggressives Potenzial. Heute hingegen weist der Mastiff eine besonders hohe Reizschwelle auf und zeigt kaum noch kämpferische Charakterzüge.

 
 

Geschichte und Herkunft des Mastiffs

 

Steckbrief Mastiff

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 264
  • Widerristhöhe: (nicht von FCI festgelegt) 70 bis 90 cm
  • Gewicht: (nicht von FCI festgelegt) Rüden: 73 bis 100 kg, Hündinnen: 54 bis 77 kg
  • Verwendung: Schutzhund, Wachhund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.1: Molossoide, doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Der Mastiff gilt nicht nur als eine der größten Hunderassen, sondern auch als eine der ältesten. Ursprünglich wurden alle massigen Hunde aus Britannien, die ein breites Maul und eine faltige Stirn besaßen, als „Mastiffs“ bezeichnet. Bereits die Römer kannten solche Hunde. Normannen und Kelten brachten einst ihre massigen, schweren Hunde mit nach Britannien, was im Laufe der Zeit zur Entwicklung des heutigen Mastiffs führte.

In der Antike fanden die imposanten Tiere vor allem ihren Einsatz als Kriegs- und Schutzhunde. Ab dem Mittelalter lag ihre Bestimmung darin, Begleit- und Schutzhund, sowie Jagdhund auf Großwildjagden der Adeligen zu sein. So ganz hundertprozentig sicher ist die Abstammung des Mastiffs jedoch nicht zu klären. Es existieren mehrere Theorien: Shaw und Beckmann beispielsweise behaupteten Ende des 19. Jahrhunderts, der Englische Mastiff stamme von der Tibetdogge, dem Do Khyi ab, andere hingegen stellten die These auf, der Mastiff habe sich ganz natürlich, also ohne weitere Einkreuzungen entwickelt.

Dann gibt es Hypothesen, die besagen, er sei ein Nachkomme der Molosser-Hunde aus Epirus und Mazedonien, die mit Handelsschiffen nach England kamen. Der Name „Mastiff“ tauchte erstmals Ende des 14. Jahrhunderts auf. Belegt ist, dass die Mastiffs auf unterschiedliche Art eingesetzt wurden: Die ersten Berichte vom Einsatz zur Jagd auf Stiere, Wildschweine und Bären reichen sogar bis zum Jahr 1050 zurück. Hier ist z.B. die Rede vom „Kampf zwischen einem Bären und sechs Bärenhunden“.

Überhaupt waren damals Kämpfe zwischen gefangenen Großtieren und massigen Hunden zur Belustigung und Unterhaltung des Adels an der Tagesordnung. Im 16. Jahrhundert entstand gar in der Nähe von London eine eigens dafür angelegte Arena, in der die beliebten „Bear- and Bullbaitings“ stattfanden. Unterstützt und finanziert wurden die brutalen Kämpfe auch vom britischen Königshaus.

Der erste handfeste Beweis, dass der massive Hund auch als „Kriegshund“ gezüchtet wurde und zum Einsatz kam, stammt aus dem Spätmittelalter. Einer der Überlieferungen erzählt von der Schlacht von Azincourt im Jahr 1415, wo einer der massigen Hunde auf dem Schlachtfeld seinen verwundeten Herren beschützte.

Die offizielle Reinzucht des Hundes begann erst zwischen 1820 und 1835.

Unstimmigkeiten gab es zunächst zwischen den Fachleuten auch bezüglich verschiedener Erscheinungsmerkmale, wie etwa der Fellfarbe. 1872 gründete man den ersten Mastiff-Klub und begann mit der bewussten Einkreuzung glatthaariger Bernhardiner. Das Ergebnis bezeichnete man damals als „Alpenmastiff“.

Nicht nur in Deutschland wird der Mastiff in einigen Bundesländern auf der Liste der gefährlichen Hunde geführt, auch im österreichischen Vorarlberg und in Wien steht er auf der Rasseliste. In der Schweiz wird der Mastiff in der Hälfte aller Kantone als „gefährliche Rasse“ eingestuft und die Haltung des Hundes ist bewilligungspflichtig. Im Wallis sowie in Genf sind Einfuhr, Zucht und Haltung gänzlich verboten.

 

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Aussehen des Mastiffs

 

Die FCI hat dem Mastiff bei seiner Anerkennung als Rassehund die Standard-Nummer 264 zugeteilt. Die Rasse wurde der Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde, sowie der Sektion 2,  Molossoide, zugewiesen. Außerdem wurde der Mastiff der Unterkategorie 2.1 – Doggenartige Hunde – zugeordnet. Sein Ursprungsland ist England. Mastiffs können 10 bis 11 Jahre alt werden. Mit einer von der FCI je nach Geschlecht nicht festgelegten Widerristhöhe zwischen 70 und 90 cm zählt er zu den sehr großen Hunden.

Auch das Gewicht ist nicht festgelegt; es wird aber von der FCI verlangt, dass Gewicht und Größe in harmonischem Verhältnis zueinander stehen sollten, so dass der Hund ein großes und gleichzeitig massives Aussehen besitzt. Um gesundheitliche Probleme zu vermeiden, empfiehlt man ein maximales Gewicht von rund 90 kg. Übrigens ist ein Mastiff auch Rekordhalter in punkto Gewicht und erhielt so einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde: Der Rüde Aicama Zorba La-Susa ist sowohl der schwerste Mastiff, als auch der schwerste Hund generell. Der Hund wies 1989 eine Widerristhöhe von ganzen 95 cm auf und wog stattliche 155,58 kg.

Mastiffs haben ein kurzes, eng anliegendes Fell, das sowohl an der Schulter als auch am Hals besonders harsch ist. Es gibt sie in den Farben Apricot, Falb oder Gestromt. Dabei sollen Nase, Ohren und Fang schwarz und die Augenlider schwarz umrandet sein. Allzu viel Weiß an Körper, Pfoten oder Brust wird nicht akzeptiert.

Typisch für diese Rasse ist der kraftvolle, massige Körper, der jedem, der ihm begegnet, Respekt einflößt. Auch der breite, fast quadratische Schädel mit der schwarzen Maske, den leicht herunterhängenden Lefzen und der faltigen Stirn verstärken diesen Eindruck noch um ein Vielfaches.

Der massige, imposante Körper wird von weit auseinander gestellten Läufen getragen. Die Ohren sind relativ weit oben angesetzt und hängen nach unten. Die Rute ist fein behaart und wird mit leichtem Schwung niedrig getragen.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Mastiffs

 


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Der Mastiff will konsequent erzogen werden. Die Hunde haben einen gutmütigen Charakter mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt.Entgegen seines äußeren Erscheinungsbildes ist der heutige Mastiff ein eher ruhiger, gutmütiger und freundlicher Hund. Er legt jede Menge Gelassenheit an den Tag, ist sehr menschenbezogen und schmust gerne. Mastiffs sind gute Beobachter. Sie sind aufmerksam und reagieren bei Veränderungen zunächst einmal reserviert und abwartend.

Typisch für sie sind ihre hohe Reizschwelle, ihr defensives Verhalten und ihre hohe Sensibilität. Heute werden Mastiffs in erster Linie als Wach- aber auch als Familienhunde gehalten. Sowohl mit älteren Menschen als auch mit Kindern kann der Hund gut umgehen und zeigt viel Empathie. Auch seinen Artgenossen gegenüber bringt er eine große Toleranz entgegen. Ein Mastiff liebt seine Familie über alles und beschützt sie mit äußerster Hingabe.

Gerne beobachtet er als Erstes einmal eine Situation: Dabei legt er seine breite Stirn in Falten. Fühlt er seiner Familie gegenüber eine Bedrohung, so versucht er zunächst, den Angreifer zu stellen, ohne ihn anzugreifen. Mastiffs benötigen eine konsequente, jedoch sehr liebevolle Erziehung, dennoch hören sie nicht immer sofort aufs Wort und handeln gerne eigenständig.

Mastiffs sind nicht für die Haltung in einer Wohnung geeignet. Auch eine Zwingerhaltung sollte man dem menschenbezogenen Hund nicht antun. In vielen Ländern wird er erfolgreich als Therapiehund eingesetzt. In Großbritannien bewacht er vielerorts große Anwesen. Bei uns sind Mastiffs nur wenig verbreitet, und meistens werden sie als Familien- oder Begleithunde gehalten.

Die geringe Anzahl mag wohl auch mit daran liegen, dass der Mastiff in etlichen Bundesländern auf der Liste der „gefährlichen“ Hunde zu finden ist. Diese Auflistung ist umstritten, da sich die potentielle „Gefährlichkeit“ in erster Linie auf die Größe und die damit verbundene Kraft bezieht.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Mastiffs

 

Gemäß seiner Größe sollte man einem Mastiff genügend Raum gewähren: Ideal ist ein Haus mit Garten, in dem er, je nach Bedarf, selber ausreichend Auslauf findet. Das darf aber keinesfalls die täglichen gemeinsamen Spaziergänge ersetzen.

Die insgesamt robusten Mastiffs können für Herz- und Augenerkrankungen anfällig sein. Wegen seiner Größe und des hohen Gewichts tritt auch Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie gehäuft auf. Daher sollte man bei dem massigen Hund auch Übergewicht vermeiden. Wie bei allen großen Hunden, besteht auch beim Mastiff die Gefahr einer Magendrehung während des Verzehrs zu großer Futtermengen. Wichtig ist es daher, den Hund mehrmals täglich mit kleineren Portionen zu füttern und ihm Ruhe zum gemütlichen Verdauen zu gönnen.

Die Fellpflege ist nicht besonders aufwändig: Der Mastiff freut sich ganz besonders über massierende Streicheleinheiten in Form von regelmäßigem Bürsten. Besondere Sorgfalt sollte man hier den Hautfalten gewähren, da sich in ihnen gerne Parasiten und Dreck einnisten, was zu Infektionen führen kann. Deshalb sind wiederkehrende Kontrollen und Reinigungen besonders wichtig.

 
 

Häufig gestellte Fragen zum Mastiff

 
Wie sieht ein Mastiff aus?

Mastiffs sind große und schwere Hunde. In der Regel wird der Mastiff je nach Geschlecht zwischen 70 und 90 cm groß. Der Mastiff Rüde „Aicama Zorba La-Susa“ gilt mit einer Größe von 95 cm und einem Gewicht von 155,58 kg als der schwerste Hund überhaupt. Die Hunde haben ein kurzes, glattes Fell, das Apricot, Falb oder Gestromt sein kann. 

Wie gefährlich ist ein Mastiff?

Der Mastiff wird in Deutschland in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen auf der Liste der „gefährlichen“ Hunde geführt. Mit einem bestandenen Wesenstest des Vierbeiners kann der Hundehalter aber die Gefährlichkeit des Hundes widerlegen und die Erlaubnis zur Haltung ohne Auflagen bekommen. 

Ist der Mastiff ein Familienhund?

Ja, Mastiffs sind kinderliebe Hunde. Allerdings sollten die Kinder etwas älter sein, da die Hunde wegen ihrer schieren Größe und dem hohen Gewicht im ungestümen Spiel ein kleines Kind gefährden können. Mastiffs haben eine hohe Reizschwelle und lassen sich bei einer konsequenten Erziehung auch gut als Familienhunde halten. Der starke Beschützerinstinkt des Hundes kann aber bei einer schlechten Sozialisation durchaus Probleme bereiten.

Was kostet ein Mastiff?

Ein reinrassiger Mastiff mit Stammbaum kostet etwa zwischen 1.500 € und 2.000 €.