Der American Akita war ehemals ein begnadeter Bärenjäger
Inhaltsverzeichnis
American Akitas gelten als robuste und souveräne Hunde
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Zum Ende des Zweiten Weltkrieges und der Kapitulation Japans brachten amerikanische Soldaten japanisches Akitas in die USA mit und schufen dort eine eigene Zucht, aus der sich im Laufe der Jahre der amerikanische Akita entwickelte.
Die beiden Varianten, der japanische Akita Inu und der amerikanische Akita, sind heute als separate Rassen anerkannt. Der japanische Akita Inu wird oft als kulturelles Erbe angesehen und ist in seiner Heimatland Japan sehr geschätzt. Der amerikanische Akita ist besonders in den USA und anderen Teilen der Welt als eigenständige Rasse populär.
Geschichte und Herkunft des American Akitas
Steckbrief American Akita
- Ursprungsland: Japan
- Standardnummer: 344
- Widerristhöhe: Rüden: ca. 66-71 cm, Hündinnen: ca. 61-66 cm
- Gewicht: 35 bis 55 kg
- Verwendung: Begleithund
- FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
- Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.
Wissenschaftler fanden rund 5.000 Jahre alte in Stein geritzte Darstellungen von Hunden, die dem Akita ähneln. Daher nimmt man an, dass auch der Akita zu den ältesten Hunderassen weltweit gezählt werden kann. In der japanischen Edo-Periode, also zwischen 1603 und 1868, waren diese Hunde stetige Begleiter der Samurai. Bis nach dem 2. Weltkrieg war nur der japanische Akita bekannt, ab 1956 jedoch begannen die Amerikaner mit den aus Japan mitgebrachten Hunden in ihrem Land mit der offiziellen Zucht der neu geschaffenen Rasse.
Diese Hunde wiederum wurden von den Japanern zunächst nicht anerkannt, und es entwickelten sich zwei unterschiedliche Zuchtlinien: die des ursprünglichen japanischen Akitas, früher auch „Akita Inu“ genannt, sowie die des American Akitas.
1999 wurden daher von der FCI zwei unterschiedliche Rassestandards geschaffen. In den USA wird die Züchtung von knochenstarken, kräftigen und ruhigen Akitas bevorzugt. Die Japaner hingegen begannen Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Züchtung kleinerer und zierlicherer Hunde, die im Laufe der Jahre allerdings zunehmend ein nervöses und manchmal leider auch aggressives Naturell entwickelten.
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Video zur Rasse des American Akitas
Aussehen des American Akitas
Der auch als „Great Japanese Dog“ bekannte American Akita fand 1999 beim größten kynologischen Dachverband, der FCI, Anerkennung und ist der Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – sowie der Sektion 5 (Asiatische Spitze) zugeordnet worden. Dabei erhielt er die Standard-Nummer 344. Der Rassestandard sieht eine Widerristhöhe von 66 bis 71 Zentimeter beim Rüden und 61 bis 66 Zentimeter bei der Hündin vor. Das nicht festgelegte Gewicht liegt zwischen 35 und 55 Kilogramm. Er kann 11 bis 15 Jahre alt werden.
Das Fell des American Akitas ist stockhaarig mit reichlich dicker, weicher und kurzer Unterwolle. Dabei ist das Haar an der Rute am längsten und dichtesten. Die etwa 5 cm langen Haare an der Kruppe sowie am Widerrist sind ebenfalls länger als am restlichen Körper. Alle Farben – inklusive gescheckt und gestromt – sind zugelassen. Typisch für den Hund ist das meist braun bis schwarz maskierte Gesicht.
Um den Rassestandards zu entsprechen, sollten die Farben jedoch klar voneinander abgesetzt sein. Gescheckte Tiere haben daher auf weißem Untergrund gleichmäßig angeordnete, größere Flecken, die sich über den Kopf ebenso wie über mehr als ein Drittel des gesamten Körpers verteilen. Im Übrigen kann die Unterwolle andersfarbig als das Deckhaar sein.
Typisch für den großen, kräftig gebauten Hund sind der relativ breite Kopf, der tiefe Fang, zwei verhältnismäßig kleine dunkelbraune Augen, kleine, dreieckige und nach vorne gerichtete Stehohren sowie eine dick behaarte Rute, welche auf dem Rücken getragen oder an der Seite angerollt wird.
Wesen, Charakter und Erziehung des American Akitas
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Gleichzeitig ist er meistens äußerst sensibel, was bedeutet, dass er einen geduldigen, freundlichen sowie einfühlsamen aber auch konsequenten Erzieher braucht. Gelingt dies nicht, so entwickelt sich der American Akita sehr schnell zu einem dominanten Hausbewohner. Auch sollte bei der Erziehung darauf geachtet werden, dass nicht mit unnötigem Druck gearbeitet wird, da er sonst gerne mit Sturheit oder Ignoranz reagiert. Unterwerfen wird er sich nur, wenn er sein Herrchen oder Frauchen als hundertprozentigen Rudelführer anerkennt.
Hundeliebhaber, die kaum oder gar keine Erfahrung in der Erziehung von Hunden haben, sollten sich besser einen leichter erziehbaren Hund zulegen, denn es kann durchaus eine Herausforderung sein, dem American Akita profunden Gehorsam beizubringen. Hat man mit dem richtigen Training und rechtzeitiger Sozialisation aber erst einmal sein Vertrauen gewonnen, wird man sich über einen besonders loyalen Vierbeiner freuen können.
Während er seinem geliebten Besitzer bei richtiger Erziehung treu ergeben ist und „sein“ Rudel konsequent beschützt und bewacht, verhält er sich Fremden gegenüber eher distanziert und abweisend. Seinen Artgenossen gegenüber zeigt er stets Dominanz, was gerade in der Begegnung mit gleich großen, ebenfalls dominanten Hunden zu Problemen führen kann.
Dennoch wird man beim American Akita ein aggressives Verhalten äußerst selten beobachten können, denn gegenüber Menschen zeigt der ansonsten mutige Akita eine starke Beißhemmung.
Der American Akita schätzt das Zusammensein mit „seiner“ Familie und möchte auf gar keinen Fall sein Leben in einem Zwinger verbringen. Wird er frühzeitig sozialisiert, stellt das Zusammenleben mit Kindern und Haustieren, wie z.B. Katzen oder Meerschweinchen kein Problem dat, dennoch ist und bleibt der Akita eher ein Einzelgänger, der die Ruhe dem Trubel vorzieht. Gerade bei kleinen Kindern gibt es somit sicher Rassen, die für das Zusammenleben in der Familie besser geeignet sind.
Auslauf, Pflege und Haltung des American Akitas
Als früherer Jagdhund hat der American Akita auch heute noch einen ausgeprägten Jagdtrieb. Er braucht reichlich Auslauf, sollte dabei aber gerade in freier Wildbahn besser an der Leine geführt werden, um nicht erspähtem Wild unkontrollierbar nachzujagen. Kurze Spaziergänge „um den Block“ sind nicht ausreichend. Für einen Hundesport wie Agility wird sich der American Akita allerdings nur bedingt begeistern lassen. Nur wenn er den Sinn eines Hundesports begreift, wird er sich für den Besuch eines Hundesportplatzes erwärmen können.
Er möchte eher „sinnvolle“ Aufgaben gestellt bekommen, weshalb er z.B. sehr gut zum Lawinen- und Rettungshund ausgebildet werden kann. Für die Schutzdienstausbildung ist er aber keinesfalls zu gebrauchen, da er Menschen gegenüber eine ausgeprägte Beißhemmung hat.
Die Pflege des Fellkleides ist nicht besonders arbeitsintensiv. Das kurze und harte Fell hat quasi einen „Selbstreinigungseffekt“. Lediglich beim Haarwechsel – zweimal im Jahr – bürstet und kämmt man den ehemaligen Bärenjäger am besten täglich, denn so vereinfacht man dem Hund den Fellwechsel und sorgt zudem auch vor, dass sich die Haarbüschel nicht in der ganzen Wohnung verbreiten.
Typische Rassekrankheiten beim American Akita
Heutzutage gibt es in Europa viele Züchter, die sowohl die den amerikanischen aber auch den japanischen Akita züchten. Dabei ist man bemüht, die besonderen rassetypischen Merkmale beider Rassen zu erhalten und neben einem gefestigten Wesen auch auf eine stabile Gesundheit hin zu züchten. Strenge Zuchtstandards und engagierte Züchter haben bewirkt, dass die meisten American Akitas ihr Leben lang gesund bleiben. Falls doch mal Probleme auftreten, handelt es sich meist um Allergien und Hautkrankheiten. Im Alter können Skeletterkrankungen wie Spondylose oder Arthrosen auftreten. Auch Hüftdysplasie kann vorkommen.
Was Hauterkrankungen und Allergien anbelangt, ist deren Ursache oftmals auch in der Ernährung zu suchen. Enthält das Futter z.B. zu viel Proteine, die in vielen sogenannten „Hochleistungsfuttern“ vorhanden sind, kann die Haut des Hundes mit ausgeprägten Allergien reagieren. Zudem können auch Soja- und Getreideprodukte Haut- und Fellprobleme bewirken. Achten Sie daher am besten bei fertig gemischtem Hundefutter auf die genauen Bestandteile des Futters und meiden Sie ein Futter mit hohen Anteilen an Soja oder Getreide.
Häufig gestellte Fragen zum American Akita
Erfährt der American Akita eine gute und frühe Sozialisierung mit Kindern, ist er auch sehr gut als Familienhund geeignet. Anderen Haustieren gegenüber, wie z.B. Katzen, verhalten sich Akitas eher dominant.
American Akitas sind zwar dominante Hunde, die bei guter Sozialisierung aber sehr friedlich, kinderlieb und treu sind. Sie sind weder aggressiver noch gefährlicher als die Hunde der meisten anderen Rassen. Allerdings erfordert die Dominanz des amerikanischen Akitas auch immer wieder das Training zur Unterordnung.
Der japanische Bruder des American Akita wurde im 19. Jahrhundert tatsächlich bei Hundekämpfen verwendet, allerdings wurde der Einsatz als Kampfhund in Japan1908 verboten. In Deutschland wird der amerikanische Akita in keinem einzigen Bundeland als „Listenhund“ geführt. Der amerikanische Akita gilt im Vergleich zu seinem japanischen Pendant sogar als weniger nervös und etwas leichter zu erziehen.
Der internationale Rassestandard der FCI fordert eine Widerristhöhe bei Rüden von 66 bis 71 Zentimeter, während die Hündin etwa 61 bis 66 Zentimeter groß sein soll.
Für einen reinrassigen amerikanischen Akita Welpen mit offiziellen Papieren bezahlt man beim Züchter derzeit etwa 1.500 € bis 2.500 €.