Mit dem Hund im Auto – ein Erfahrungsbericht


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Hunde im Auto sicher transportieren.

Stilvolle, aber nicht unbedingt besonders sichere Art, seinen Hund im Auto zu transportieren…. 😉

Mit dem Hund im Auto – Hund und Auto, zwei ziemlich gegensätzliche „Dinge“, die der Mensch jedoch immer wieder mal verbinden muss und möchte: Sei es für die Fahrt nach Hause, wenn man sich „seinen“ Welpen oder den erwachsenen Hund geholt hat, sei es für die Fahrt in den Urlaub oder für die Fahrt zum Tierarzt. Viele gemeinsame Wege sind nur mit dem Auto machbar – so glaubt oft der Mensch, der Hund sieht das wohl oft anders.

Bezüglich des Autofahrens erlebt man als Hundebesitzer die unterschiedlichsten Reaktionen seitens seines vierbeinigen Freundes: Unser vorheriger Hund beispielsweise – ein Border Collie – saß bereits startklar vor der Tür, wenn ich nur den Schlüssel in die Hand nahm. Er wollte mit, denn es gab scheinbar nichts Schöneres, als mit Herrchen und Frauchen Auto zu fahren. Am liebsten saß er auf dem Beifahrersitz.

Unser derzeitiger Hund – ein Bearded Collie – liebt Auto fahren im PKW, da macht er es sich in der Regel auf der Rückbank bequem, im Wohnmobil hingegen – wo er eigentlich ganz viel Platz hätte – verkriecht er sich in die äußerste Ecke und zittert häufig die ganze Fahrt über. Stress pur also!? Sobald wir jedoch stehen, ist alles vergessen, und er liebt das Wohnmobilleben wie wir. Im Reiseland angekommen, sieht es wieder anders aus:

Die beinahe täglichen kurzen Rundreisen erträgt er mit eher stoischer Ruhe. Warum nur stressen ihn die An- und Rückfahrten jedes Mal? Er gibt mir einfach keine Antwort darauf! Unser kleiner Hund – ein Shih Tzu – genießt es, sich besonders im Wohnmobil in seinem Körbchen einzukuscheln und Dauerschlaf zu halten. Manchmal verlangt er gar, auf der Ablage zu liegen, von da aus genießt er besonders die Staus.

Es ist eben wie bei uns Menschen: Der eine liebt das Autofahren, der andere nimmt es hin, und der nächste hasst es beziehungsweise geht es mit Angst an. Was aber tun? Auf den Hund verzichten? Oder auf die Autofahrt verzichten? Weder das eine noch das andere. Eher sollte die Antwort lauten: Hund und Mensch richtig auf das Auto beziehungsweise auf die Fahrt vorbereiten und einige wichtige Regeln beachten, dann ist die Verbindung Hund und Auto sicherlich stressfreier für alle Beteiligten.

Allgemeingültige Regeln für Herrchen, Frauchen und Hund im Auto

  • Hunde brauchen – ähnlich wie Kinder – Rituale. Und so benötigt auch er seinen festen Platz im Auto. Dieser wiederum sollte sicher für Mensch und Tier sein.
  • Der Hund sollte stets mit einem gewohnten Kommando vor dem Menschen ins Auto steigen, damit er nicht – vielleicht aus Angst oder Panik – die Gelegenheit ergreifen kann, weg oder gar auf die Straße zu flüchten.
  • Beim Aussteigen hingegen muss er – genau wegen des gleichen, eben genannten Grundes – als Letzter das Auto verlassen.
  • Der Hund muss die Gelegenheit bekommen – besonders auf längeren Fahrten – nicht nur bequem sitzen oder liegen zu können, er sollte sich auch bewegen können.
  • Der Hund sollte keinesfalls hin- und herrennen.
  • Den Hund nicht direkt vor Fahrtantritt füttern. Bei längeren Fahrten am besten sowieso erst nach der Ankunft am Ziel.
  • Den Hund bei Sonne nie alleine im Auto lassen!

Eine längere Urlaubsfahrt mit dem Hund ist geplant

Viele Hundebesitzer freuen sich – so wie wir – auf einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Vierbeiner, ist es doch endlich soweit, dass man mal viel Zeit zum Spazierengehen hat, und außerdem ist der Hund doch schließlich ein beinahe vollwertiges Familienmitglied. Aber nicht nur für einige menschlichen Familienmitglieder sind Urlaubsfahrten manchmal eher mit unangenehmen Gefühlen verbunden, auch der Hund ist nicht immer begeistert. Damit Sie alle stressfreier in den Urlaub mit Hund starten können, hier ein paar wichtige Tipps:

  • Idealerweise fährt man früh am Morgen los, da dann das Auto noch angenehm kühl ist. Ich höre Sie jetzt sagen: Wozu gibt es denn Klimaanlagen? Stimmt! Aber die sind nicht immer wirklich so gesund…
  • Lassen Sie es nicht zu, dass Ihr Hund im offenen Cabrio oder mit dem Kopf nach draußen am offenen Fenster sitzt, selbst, wenn er es augenscheinlich zu genießen scheint. Warum? Weil die Hundeaugen sehr empfindlich sind und es leicht wegen des Fahrtwindes zu Entzündungen kommen kann.
  • Sichern Sie Ihren Hund vor Fahrtantritt in ausreichendem Maße.
  • Legen Sie Ihrem Hund seine Decke oder seinen Hundekorb ins Auto sowie ein von ihm favorisiertes Spielzeug, dann fühlt er sich wohler und hat (vielleicht) weniger Angst.
  • Vor Fahrtantritt nicht füttern, das belastet nur den eventuell eh schon gestressten Hundemagen zu sehr. Zur Belobigung oder auch zur Beruhigung sind an und ab ein paar Hundebelohnungen erlaubt.
  • Legen Sie regelmäßige Zwischenstopps ein, denn sowohl der Mensch als auch das Tier müssen sich die Beine vertreten können. Und Ihr Hund hat schließlich sogar vier davon! Spaß beiseite, aber es muss natürlich auch daran gedacht werden, dass der Hund sein großes oder kleines „Geschäft“ erledigen muss.
  • Bei den Zwischenstopps sollte der Vierbeiner jeweils Wasser angeboten bekommen. Übrigens trinkt unser Hund merkwürdigerweise während der Fahrt kaum etwas, er verweigert oft jegliches Angebot, um am Ziel dann beinahe einen ganzen See leer zu trinken. Verstehe einer die Tiere!?
  • Vor allem im Sommer sollten Sie dafür sorgen, dass die Fensterscheiben dort, wo Ihr Hund sich befindet, abgedunkelt werden, so dass Ihr vierbeiniger Freund vor zu viel direkter Sonneneinstrahlung und somit vor großer Hitze geschützt ist. Auf keinen Fall sollten Sie den Hund alleine im Auto lassen, und seien es auch nur 5 Minuten. Ein geschlossenes Auto wird im Sommer schnell zum Backofen und damit zur tödlichen Gefahr für den Hund.
  • Beobachten Sie Ihren Hund zwischendurch, ohne sich jedoch ablenken zu lassen. Besser noch: Übertragen Sie diesen Job Ihrem Beifahrer. Wer seinen Hund kennt, wird schnell merken, wenn beispielsweise die Sicherungsgurte zu eng sind, wenn der Hund „mal muss“, wenn es ihm schlecht wird, oder wenn andere „Unstimmigkeiten“ auftreten.
  • Hilft alles nichts, und ist Ihr Hund derartig gestresst, wie unserer, so kann man auch für eine längere Urlaubsfahrt – in Absprache mit dem Tierarzt – ein entsprechendes Beruhigungsmittel verabreichen. Damit ist Hund und Mensch gedient – und dem Tierarzt eventuell finanziell auch.

Hunde im Auto – Sicherheit geht vor


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Hund im Auto im Handschuhfach.

So sollte der Hund im Auto nicht unbedingt transportiert werden…. 😉

Alle Insassen eines Fahrzeuges müssen sich – schon alleine laut Gesetzesvorgabe – anschnallen, also sichern. Für Babys, Kleinkinder und Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, beziehungsweise unter 1,50 m Körpergröße gelten laut § 21 Abs. 1a der StVO spezielle Sicherheitsvorschriften. Wie aber sieht das mit Hunden im Auto aus? In der Realität kann man beobachten, dass viele der Verkehrsteilnehmer ihre Hunde nicht oder nicht ausreichend gesichert haben.

Da klettert der kleine Chihuahua auf dem Armaturenbrett herum, der lebendige Cockerspaniel hüpft von vorne nach hinten, und der massige Bernhardiner streckt seinen „Dickschädel“ zwischen den Vordersitzen hervor. Nicht lächeln, überlegen, wie Sie es wirklich mit der Sicherheit halten. Mal ehrlich: Auch wir lassen unseren Hunden manchmal (zu viel) freien Lauf im Auto…

Grundsätzlich existiert kein spezielles Gesetz, das das Anschnallen oder die anderweitig „feste Unterbringung“ des Hundes im Auto vorschreibt. Dennoch findet man eine Vorschrift, die jedoch unter der Rubrik „Vorschrift zur korrekten Ladungssicherung“ läuft. Darin heißt es in § 22, Abs. 1 der StVO:

„Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen …“. Wichtig ist zudem wohl auch noch zu wissen, dass das bedeutet: Sollte Ihr Hund als Unfallursache in einen Unfall verwickelt sein, so zahlt Ihre Kaskoversicherung nicht.
Bezüglich der geltenden Bußgeldtabelle drohen folgende Sanktionen:

  • Ist der Hund nicht angemessen gesichert, drohen 30 Euro Bußgeld.
  • Ist der Hund nicht angemessen gesichert und besteht eine Gefährdung, drohen 60 Euro Bußgeld sowie 1 Punkt in Flensburg.
  • Ist der Hund nicht angemessen gesichert und fand eine Sachbeschädigung statt, drohen 75 Euro Bußgeld sowie 1 Punkt in Flensburg.

Doch welche Art der Sicherung gibt es für Hunde im Fahrzeug? Antwort: Einige. Jedoch hängen viele von der Größe des Fahrzeuges sowie von der Größe des Hundes ab. Auch sollte ein wenig Rücksicht auf das Wesen des Hundes genommen werden. Zu nennen wären da:

Der Hund im Auto sollte zumindest mit einem speziellen Transportgurt gesichert werden.

So ists sicher: Jack Russell Terrier mit Transportgurt

  • Transport im Kofferraum: Nein, natürlich nicht im herkömmlichen Kofferraum, der dunkel und stickig ist. Die Rede ist hier von einem „offenen“ Kofferraum, also eigentlich einer Art Ladefläche im Auto. Wichtig hierbei jedoch ist es, dass dieser durch ein Trenngitter oder ein Gitternetz vom Fahrerraum abgetrennt ist. Der Vorteil ist der, dass der Hund sich sehr gut bewegen kann und seine Besitzer stets im Blick hat. Ein weiterer Vorteil: Selbst große Hunde oder gar zwei und mehrere finden hier Platz.Allerdings sollte er auch hier mit einer kurzen Leine – sicher! – fixiert sein. In den meisten Fahrzeugen befinden sich dafür sogar Vorrichtungen. Wer es seinem Hund so richtig bequem machen und zudem seinen Kofferraum schonen möchte, der legt diesen Raum mit einer abwaschbaren Decke sowie mit der Lieblingsdecke des Hundes aus. Kleinere Hunde fühlen sich hier jedoch eher verloren und unwohl.
  • Sicherer Transport auf der Rückbank: Das ist der ideale Platz für kleinere und mittlere Hunde. Allerdings nur dann, wenn der Hund hier angeschnallt wird. Dazu finden Sie im Fachhandel spezielle Gurte. Übrigens kann man auch hier Trenngitter einsetzen, um zu verhindern, dass der Hund nach vorne klettert. Wichtig ist jedoch, den Sicherungsgurt der Hundegröße entsprechend zu kaufen und auf genaue Passform zu achten. Keinesfalls darf sich der Hund mit dem Gurt verletzen können!
  • Mitnahme in einer Hundetransportbox: Hier ist ganz besonders auf die Größe des Hundes Rücksicht zu nehmen. Auch passt natürlich nicht jede Hundebox in jedes Auto. Lösung: Größeres Auto kaufen!? Das müsste Ihnen Ihr Hund doch wert sein? – In der Regel fühlen sich kleinere Hunde in derartigen Boxen wohler als große Hunde. Unser Kleiner fühlt sich sogar so wohl, dass man getrost das Türchen offen lassen kann und er bleibt trotzdem drin. Es ist eben sein Heim…
  • Manche Hunde sitzen zu gerne auf dem Beifahrersitz und schauen, ob Frauchen und Herrchen auch richtig fahren. Unser letzter Hund genoss es, wenn ich alleine unterwegs war, denn dann durfte er stets die Position des Beifahrers einnehmen. Doch auch hier gilt: Please, fasten your seat belts!

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Und wenn der Hund nicht ins Auto will?

Unterwegs mit dem Hund im Auto.Wie bereits erwähnt, gibt es Hunde, die überhaupt nicht gerne Auto fahren. Woran liegt das? Der Tiefenpsychologe würde behaupten: Kindheitserlebnisse – oder gar die Mutter? – sind Schuld. Diese Aussage ist nicht ganz so verkehrt, wie man meint. Überlegen wir einmal, wie die erste Bekanntschaft des Hundes mit dem Auto war: Unsere Julie holten wir damals im Alter von 8 Wochen in Frankreich ab, sie war der letzte Welpe des Wurfes und ihre Mutter ignorierte ihren „Abgang“.

Sie saß über 1000 km lang eng an mich gekuschelt auf meinem Schoß. Ich würde behaupten: Es gab ihr Geborgenheit und nahm ihr die Angst. Und so fuhr sie auch stets gerne bis zu ihrem Tod mit uns weg. Unsere Bijou kam ebenfalls mit 8 Wochen zu uns. Auch sie holten wir aus einer weiteren Umgebung. Anders als ihre französische Vorgängerin wurde sie mitten im Spielen aus dem Wurf von ihren Eltern genommen und mir übergeben. Zum Abschied bekam sie von der Züchterin noch ein Leckerli.

Vielleicht wurde sie zuvor auch noch gefüttert, ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls erbrach sie sich bereits nach wenigen Kilometern. Ihr kleiner Magen konnte wohl weder die Aufregung noch den Fahrstil meines Mannes aushalten. Nachdem Magen, Darm und Blase leer waren, konnten wir unsere Fahrt 230 Kilometer lang fortsetzen. Fazit: Bijou fährt mit sehr unterschiedlichen Gefühlen Auto, wie ich bereits zu Beginn berichtete.

Wie kann man also vorgehen, damit der Hund angst- und stressfreier mitfährt? Die Antwort kann nur lauten: Loben, mit Leckerlis locken und den Hund möglichst nicht direkt in der Nähe des Motors platzieren. Ideal sind langsames, frühzeitiges Gewöhnen an das Auto als solches sowie an das anschließende Fahren, indem man sich erst einmal auf kurze Strecken begibt und die Fahrten jeweils mit etwas Positivem verbindet, wie beispielsweise wundervolle Spaziergänge oder gutes Fressen.

Außerdem helfen kleine „Trostpflaster“ wie eine altbekannte Kuscheldecke, die nach Mama riecht oder ein Lieblingsspielzeug. Dem Menschen hingegen helfen eher Küchentücher in ausreichendem Maße zum Wegwischen von Erbrochenem, eine wischfeste Unterlage sowie gute Nerven. Geht es ganz und gar nicht, muss das Autofahren aber sein, so sollten Sie Ihren Tierarzt fragen.

Der kann dem Hund zur Not ein Beruhigungsmittel geben und Ihnen eine Trainerin empfehlen. Und wenn das alles nicht hilft: Gehen Sie mit Ihrem Hund zu Fuß. (Ein nicht allzu ernst zu nehmender Ratschlag übrigens, den man jedoch das ein oder andere Mal sicherlich auch gut beherrschen kann und sollte!)

Autor: Esther Vergenz